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Asyl-Kriminalität: Schwyzer Behörden geben Entwarnung

Kriminelle Asylbewerber gäben den Schwyzer Behörden nur wenig zu tun, erklären Staatsanwaltschaft und Regierung. Sorgen bereite aber die wachsende Jugendkriminalität.

Erst letzte Woche kam es wieder zu einem Vorfall: Nordafrikanische Asylbewerber stahlen in Obwalden ein Auto, flohen ins Muotatal und versteckten sich am Schluss in Schwyz vor der Schwyzer Polizei. Einbrüche in Ladenlokale in Goldau oder Einbrüche in parkierte Autos im Acherli bei Schwyz geben noch heute zu reden.

Immer wieder sind delinquierende Asylbewerber Gesprächsthema. Das Problem scheint aber kleiner zu sein, als angenommen wird. Dies ist jedenfalls den Antworten der Schwyzer Regierung zu Vorstössen der SVP zu entnehmen, die sich nach der Sicherheitslage und den Entwicklungen bezüglich der Kriminalität im Kanton Schwyz erkundigte.

Die Schwyzer Regierung gibt, was delinquierende Asylbewerber betrifft, jedenfalls Entwarnung und nimmt dabei auch Bezug auf die Arbeitslast der Schwyzer Staatsanwaltschaft. «Der diesbezüglich anfallende Aufwand ist – gemessen am Gesamtaufwand – sehr gering und konstant», heisst es in der Antwort der Regierung. Die Wahrnehmung der Schwyzer Polizei und der Staatsanwaltschaft decke sich dabei diesbezüglich.

Das lässt sich gemäss Regierung auch mit Zahlen belegen. So wurden 2023 im Kanton Schwyz 1351 Personen we-gen Widerhandlung gegen das Strafgesetzbuch erfasst. Davon gehörten lediglich 98 Personen – also 7,25 Prozent – der Asylbevölkerung an. Davon stammten 21 Personen aus der Ukraine, 19 aus Afghanistan, 10 aus Syrien, 8 aus Eritrea, 6 aus dem Irak und 4 aus Marokko. 10 Personen von diesen 98 verübten fünf bis zehn Straftaten. Sie dürften, so die Regierungsantwort, «den verschiedenen Ämtern bereits einschlägig bekannt sein».

Keine Entlastung nach der Covid-Krise Nachdenklich stimme aber, dass im Jahr 2023 total 80 minderjährige und erwachsene Personen wegen mehr als fünf Straftaten beschuldigt worden sei-en. Das binde Ressourcen, wird dazu festgehalten. Sorgen bereite deshalb der Staatsanwaltschaft die Entwicklung bei der Jugendkriminalität und der Clan- und Strukturkriminalität. Polizei und Staatsanwaltschaft würden teilweise die personellen Ressourcen fehlen, um diese Delinquenz «präventiv beziehungsweise proaktiv angehen zu können». Auffallend angestiegen sei auch die Anzahl der Anzeigen gegen Staatsangestellte, namentlich gegen Polizeifunktionäre. «Die Geschäftslast insgesamt pendelte sich nach der Aufhebung der Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie somit nicht etwa auf dem Niveau der Jahre vor dem Pandemieausbruch ein, «sondern schnellte ungebremst hinauf».

Schwyz: Behörden haben Lage im Griff 2023 erreichte die Zahl der Straftaten im Kanton Schwyz einen Zehn-Jahres-Höchststand, vor allem aufgrund einer starken Zunahme der digitalen Kriminalität und der Diebstähle, aber auch wegen gestiegener Gewaltstraftaten. Stark gesunken sind dagegen Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Die Regierung will, so setzte sie sich im Regierungsprogramm bis 2028 zum Ziel, dass der Kanton Schwyz weiterhin zu den sichersten Kantonen der Schweiz gehören soll. Dazu seien ein wachsames Auge und ein konsequentes Vorgehen bei allen Formen der Kriminalität nötig. Runde Tische kenne die Regierung bereits, weitere seien nicht nötig, hält sie fest.

Derzeit seien die Strafverfolgungsbehörden im Kanton Schwyz «in der Lage, die Verbreitung des organisierten Verbrechens zu unterbinden». Damit das so bleibe, sei eine ständige Weiterentwicklung der Sicherheitsorgane unabdingbar.

Im Kanton würden jedoch bereits Hinweise bestehen, «dass organisierte Kriminalität in den Bereichen Betäubungsmittelhandel, Menschenhandel, Geldwäscherei, Vermögensdelikte sowie im Bereich der Ausländergesetzgebung aktiv ist».

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