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Adrian Steinauer sorgte für grosse Überraschung

Adrian Steinauer sorgte für grosse Überraschung Adrian Steinauer sorgte für grosse Überraschung

Siebner Herbstschwingertag vor 2500 Zuschauern mit unerwartetem Ausgang

Der 33-jährige Adrian Steinauer konterte im Schlussgang den Kurz von Lukas Heinzer mit einem Übersprung und konnte damit diesen prestigeträchtigen Anlass nach 2021 zum zweiten Mal gewinnen. Fünf weitere Aktive des Schwingklubs Einsiedeln holten die Auszeichnung.

Trotz einer langen Saison stiegen 138 Schwinger, wovon zwei Eidgenossen, in die Zwilchhosen und lieferten sich bei besten äusseren Bedingungen spannende Zweikämpfe. Bei Halbzeit führten Joel Kessler und Lukas von Euw mit dem Höchsttotal von 30 Zählern, gefolgt von Adrian Steinauer, Benno Heinzer und Mike Müllestein mit ebenfalls drei Siegen. Darauf begann sich die Spreu allmählich vom Weizen zu trennen, und es setzte ein paar saftige Überraschungen ab. Joel Kessler und Adrian Steinauer konnten sich mit Siegen etwas absetzen und brachten sich vor dem Ausstich in eine günstige Ausgangslage, von der aber nur Steinauer profitierte. Für den Schlussgang qualifzierten sich schliesslich Adrian Steinauer und Lukas Heinzer.

Steinauers Exploit

Nachdem sich der 33-jährige Adrian Steinauer während der ganzen Saison mit Knieproblemen herumschlagen musste und nicht richtig in Fahrt kam, hat-ten ihn viele nicht mehr auf ihrer Rechnung. Doch mit seinem Schwingergefühl zeigte sich der 38-fache Kranzer von seiner allerbesten Seite. Dem gebürtigen Willerzeller, der seit einigen Jahren in Vorderthal wohnt, aber für den Schwingklub Einsiedeln startet, scheint dieser Anlass vor seiner Haustür besonders zu liegen. Bereits 2021 konnte er sich einen Tag nach seiner Teilnahme am Kilchberger-Schwinget in «das goldene Buch der Sieger» eintragen lassen. Er erwischte einen ausgezeichneten Start und nutzte die Gunst der Stunde. Zu Beginn startete er gegen Adrian Schwyn mit der Maximalnote, bearbeitete Manuel Weber am Boden bis zu dessen Kapitulation und konnte Joel Siegenthaler platt werfen. Dann sorgte er für die grösste Überraschung des Tages. Nachdem er von Mike Müllestein hart bedrängt wurde, gelang es ihm, dem Favoriten mit Kreuzgriff auszukontern. In einer turbulenten Auseinandersetzung reichte ihm gegen Silvan Appert ein Gestellter für den Schlussgang.

«Um den Tagessieg konnte ich meine zurechtgelegte Taktik umsetzen und habe Lukas Heinzer nicht viel Spielraum gelassen, was aufgegangen ist», erklärte er.

Der 20-jährige Lukas Heinzer bestätigte einmal mehr sein grosses Potenzial. Nach seinem Startsieg gegen Pascal Heierli fand er gegen Fabian Birchler kein Siegesrezept und musste die Punkte teilen. Mit den beiden Siegen gegen Reto Pfyl und Renato Barmettler machte er viel Terrain gut. Wie er dann den mit dem Punktemaximum an der Spitze stehenden Joel Kessler ausmanövrierte, war grosse Klasse. Verständlich, dass er gegenüber dem punktegleichen Unterlegenen den Vorrang für den Schlussgang erhielt.

Mike Müllestein, der lange Zeit einem Sieg entgegenzusteuern schien, belegte nach zwei Zehnerwürfen gegen Benno Heinzer und Joel Kessler im Ausstich den Ehrenplatz. Mit dem excellenten Kurzzieher Lukas von Euw im dritten Rang erhielt die Schlussrangliste Profil. Fünf weitere Auszeichnungen

Die Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln hinterliessen den besten Eindruck in dieser Saison. Der zweifache Eidgenosse Alex Schuler zeigte es all jenen, die ihn bereits abgeschrieben hatten. Nach der unglücklichen Startniederlage gegen den Ostschweizer Christian Bernold kam er mit seiner zielgerichteten Bodenarbeit zu fünf Siegen. Zuletzt behielt er gegen Silvan Appert Oberhand. Der Trachslauer Fabian Birchler blieb mit je drei Siegen und Unentschieden ungeschlagen und klassierte sich gemeinsam mit Florian Grab im achten Rang. Der Rothenthurmer zeichnete sich als guter Standschwinger mit wuchtigen Würfen aus, derweil er am Boden einige Chancen ausliess. Zuletzt musste er sich um den Spitzenrang das Sägemehl von Lukas von Euw vom Rücken wischen lassen. Viel Freude bereitete der 18-jährige Martin Schönbächler mit seiner unbekümmerten Schwingweise. Nach zwei Siegen wurde er von Mike Müllestein mit Fussstich ausgebremst. Vom Sankt-Galler Verbandskranzer Pirmin Gmür wurde er erst kurz vor Zeitablauf ausgebremst. Gegen den Nordwestschweizer Kranzer Janis Schick konnte er sich mehrmals aus brenzligen Lagen befreien und trotzte ihm ein Unentschieden ab. Rekrut Kevin Steinauer, der Neffe des Tagessiegers, holte zuletzt mit dem Sieg gegen Severin Hess die Auszeichnung. Reto Pfyl, der nach einer mehrwöchigen Wettkampfabstinenz wegen einer Rippenverletzung sein Comeback gab, fehlte für den Gewinn der Auszeichnung ein halber Punkt.

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