Veröffentlicht am

Spassfaktor im Vordergrund

Spassfaktor im Vordergrund Spassfaktor im Vordergrund

Den Auftakt zum eigentlichen BikeSide MTB Festival machten nebst den Enduro-Fahrern, die ihre Trainings absolvierten, am Freitagabend einige Radkünstler auf dem Pumptrack bei den Schanzen in Einsiedeln.

Es ist einfach faszinierend, was diese Cracks mit ihren fahrbaren Untersätzen auf Rädern aller Art für Tricks auf den Rundkurs mit den Wellen zaubern. Zum Glück ist aber Applaus und Freude in allen Sprachen verständlich, denn ohne Englisch ist man in dieser Szene völlig weg vom Fenster, sprich «out». Das fängt allein schon bei den Vehikeln an, mit denen die Runden auf dem, wen wundert’s, ebenfalls mit englischem Ausdruck benannten Pumptrack gedreht werden: Skateboards, Scooters, Skates, Blades oder Bikes aller Art.

Dem optischen Vergnügen und dem Nervenkitzel tat dies aber keinen Abbruch, da der Präsident des Vereins Pumptrack Einsiedeln, Kurt Steiner, die «Style- und Fly-Session» für die erfreulich zahlreich aufmarschierten Zuschauer und die kleinen und grossen Fans gekonnt und mit viel Charme moderierte. Die Fahrerinnen und Fahrer, die ihre Kunststücke auf der Einsiedler Anlage präsentierten, kamen denn auch aus den verschiedensten Regionen des Landes, was doch von der Beliebtheit und dem anspruchsvollen Rundkurs in Einsiedeln zeugt.

Von «Styler» und «Flyer» Allen voran war dies das Aushängeschild Chris Räber von Zürich, der mit seiner «Flying Metal Show» auch während der zwei BikeSide MTB Festival-Tage das Publikum im Start- und Zielgelände beim Kloster immer wieder begeisterte. Der 33-Jährige kennt denn auch die Einsiedler Anlage am besten, hat er sie doch geplant, auch wenn er nach einigen Runden lachend und buchstäblich etwas ausgepumpt meinte: «Am besten kenne ich diesen Pumptrack auf dem Papier, habe ich ihn doch selber gezeichnet, aber er ist sehr streng und fordert Kondition.» Dieser Meinung schlossen sich auch die Fahrer aus Rotkreuz, Glarus oder dem Zürcher Oberland, ja gar Timothée und Géraldine aus Magglingen an, was sie aber nicht davon abhielt, nach kurzen Verschnaufpausen immer wieder ihre Tricks aller Art zu demonstrieren oder es zumindest zu versuchen. Für sie zwei ist die Nutzung des Pumptracks jeweils gleich ein Training für ihr eigentliches Hobby, sind sie doch in erster Linie angefressene Endurorider, die in Einsiedeln die fünf intensiven «Stages» absolviert haben. Die 36-jährige Géraldine Meyrat holte sich am Samstag in Einsiedeln in ihrer Kategorie an der vier Rennen umfassenden Enduro- Schweizermeisterschaft gar die Bronzemedaille! Aber auch der mit seinen sieben Jahren unglaublich junge Cla und sein Bruder Lou verblüfften die Besucher bereits mit erstaunlicher Technik und coolen Tricks und bewiesen sie damit, wie sich das häufige Training auf diesem tollen Pump-track lohnt.

Von den Profs zu den Laien

Unglaubliche Ausdauer zeigte auch die Zugerin Tina auf dem Skateboard, die scheinbar ohne Anstrengung Runde um Runde drehte. Wer es aber schon einmal selber versucht hat, weiss, wie anstrengend das ist! Kaum waren diese Cracks jedoch weg von der Anlage, wurde sie wieder mit Freude und spielerischem Eifer vom Nachwuchs eingenommen, für den die Verantwortlichen den Pumptrack erst erstellt hatten. Das ist ja gerade das Schöne und Spezielle an diesem Sport- und Freizeitangebot: Alle sind wie eine grosse Familie, und es geht nicht um einen Wettkampf, sondern um ein Miteinander, gegenseitiges Anspornen zu aussergewöhnlichen Leistungen und um viel Spass. Die Stimmung war denn auch dank fetziger Musik, viel Publikum, spontanem Applaus und einem grossen Sponsorturm von Nutriathletic, welche die Kids für ihr Kommen mit einem leckeren Hydro-Getränk belohnte, genial, und auf dem Pumptrack waren bis in die Nacht hinein immer wieder spektakuläre Tricks zu bewundern.

Fotos: Simon Haslimann

Share
LATEST NEWS