«Die Abstimmung ist in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 vorgesehen»
Die Mitte Einsiedeln fragt, wie dem Mangel an Sporthallen begegnet werden könnte, sollte das Projekt Sportzentrum Allmeind Schiffbruch erleiden. Die Genossenschaft Sportzentrum Allmeind stellt sich derweil den aufgeworfenen Fragen.
Aufgrund offener Fragen aus Gesprächen mit der Bevölkerung und Diskussionen an der vergangenen Parteiversammlung fragt die Mitte Einsiedeln in einem offenen Brief an den Verwaltungsrat der Genossenschaft nach, wie es um das Projekt Sportzentrum Allmeind bestellt sei: «Wir hoffen, mit diesen Fragen mehr über den aktuellen Stand der Dinge erfahren zu können», sagt Dominik Süss, Präsident der Mitte Einsiedeln.
«Der Verwaltungsrat hat keinen Plan B» Zuallererst will die Ortspartei in Erfahrung bringen, in welcher Phase sich das Projekt befinde. «Zurzeit sind wir in der Bereinigungs- beziehungsweise Schlussphase der Projektierung inklusive Kostenplanung», antwortet der Verwaltungsrat: «Die Projektierung ist grundsätzlich abgeschlossen. Die Kosten werden noch einmal überarbeitet und bereinigt. Vor allem der Teil der Kostenplanung und der entsprechenden Koordination der Fachplaner benötigt mehr Zeit als ursprünglich geplant.» Ob es einen konkreten Zeitplan für die geplante Abstimmung gebe, will die Mitte Einsiedeln wissen: «Aus Sicht des Verwaltungsrats ist die Abstimmung in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 vorgesehen. Der definitive Entscheid über die Abstimmung wird gemeinsam mit dem Bezirksrat gefällt», lautet die Antwortet der Genossenschaft Sportzentrum Allmeind.
«Wie gedenkt die Genossenschaft auf ein allfälliges Nein bei der geplanten Abstimmung angesichts des knappen Angebots an Sporthallen in Einsiedeln zu reagieren?», fragt die Partei. Der Verwaltungsrat habe keinen Plan B, erwidert dieser: «Wenn das Projekt und die Finanzierung abgelehnt würden, wird der Verwaltungsrat diesen Entscheid akzeptieren. Aus unserer Sicht ist dann das Projekt Sportzentrum Allmeind gestorben. Ein neues, beziehungsweise reduziertes Projekt ist unsererseits nicht geplant.» Kein reduziertes Projekt mit einer Sporthalle im Fokus Ob die Genossenschaft bei negativem Ausgang der Abstimmung als reduzierte Variante lediglich eine Sporthalle mit ausreichendem Platzangebot erstellen würde, möchte die Mitte wissen. «Seit dem Jahr 2016 arbeiten wir intensiv an dem Projekt Sportzentrum Allmeind», antwortet Meinrad Bisig, Verwaltungsratspräsident der Genossenschaft Sportzentrum Allmeind: Es sei ein Projekt für den Schulsport, Hallensport, Eissport und Fussballsport, sozusagen für den Beitensport in der Region Einsiedeln.
«Dabei mussten wir einige Hürden überwinden», sagt Bisig: «Dass wir heute so weit sind, dafür brauchte es eine Initiative, die von den Einsiedler Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern mit über sechzig Prozent Ja-Stimmen angenommen wurde – und das bei einer ho-hen Stimmbeteiligung von mehr als sechzig Prozent. Eine Variante mit lediglich einer Sporthalle entspricht nicht mehr unserer Zielsetzung und wäre auch nicht mehr ein Sportzentrum, das wir Einsiedler benötigen.» Deshalb könne sich der Verwaltungsrat nicht vorstellen, ein reduziertes Projekt mit nur einer Sporthalle vorzulegen.
«Das Projekt kann nicht einfach aufgeteilt werden» «Wäre eine gleichzeitige Abstimmung mit zwei getrennten Vorlagen denkbar?», fragt die Mitte Einsiedeln: Zum Beispiel in der Form einer Vorlage mit einem kompletten Projekt (inklusive Eishalle) und eine reduzierte Variante mit Sporthalle und Kunstrasenplatz.
Das Sportzentrum Allmeind sei als ein Gesamtprojekt geplant, entgegnet der Verwaltungsrat: «So befinden sich Infrastrukturräume im Sporthallen-Trakt, die auch vom Eissport benützt würden, und umgekehrt in der Eishalle, die auch vom Hallensport gebraucht werden.» Aufgrund des Zentrumsgedankens würden sich Synergien im ganzen Baukörper und in den betrieblichen Abläufen ergeben. Das vorliegende Projekt könne aus baulicher und betrieblicher Sicht nicht einfach aufgeteilt werden. «Zudem haben wir seit dem Jahr 2016 immer ein Sportzentrum geplant», heisst es in der Antwort: «Und wir wollen das Sportzentrum auch als Gesamtes realisieren. Deshalb ist für uns eine Abstimmung mit zwei getrennten Vorlagen nicht denkbar.» Es gäbe viele Abhängigkeiten innerhalb der Planung, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht einfach über den Haufen geworfen werden könnten.
«Wir sind im intensiven Austausch mit dem FCE» «Was für einen Einfluss auf das Projekt hat der Entscheid des FC Einsiedeln, den Fussballplatz Rappenmöösli in einen Kunstrasen umzubauen?», will die Partei in Erfahrung bringen. Der FC Einsiedeln wisse seit Längerem, dass der Fussballplatz Rappenmöösli saniert werden muss, gibt der Verwaltungsrat zur Auskunft: «Wir sind im intensiven Austausch mit dem FC Einsiedeln, und uns war das Vorgehen bekannt. » Dieser Platz sei vor mehr als vierzig Jahren erstellt und seither noch nie umfassend saniert worden – und das bei einer überdurchschnittlichen Belastung.
«Deshalb können wir den FC Einsiedeln verstehen, dass er sich bei einer Sanierung die Frage von einem Kunstrasenplatz stellt», konstatiert Bisig: Der Kunstrasenplatz Allmeind sei zudem der Ersatz des Steinelplatzes, der bekannterweise wegfalle. Deshalb habe der Entscheid des FC Einsiedeln keinen Einfluss auf das Projekt Sportzentrum Allmeind. Es sind keine Gespräche mit Verein Eispark geführt worden Der Verein Eispark Einsiedeln habe offenbar beschlossen, sein eigenes Angebot weiterzuführen – auch dann, wenn die neue Eishalle gebaut worden sei, schreibt die Mitte in ihrem offenen Brief an den Verwaltungsrat der Genossenschaft Sportzentrum Allmeind: «Wurden mit dem Verein Eispark Gespräche geführt, wie das Eisfeld Brüel in das Konzept Sportzentrum integriert werden könnte?» «Dass der Verein Eispark offenbar beschlossen hat, sein eigenes Angebot weiterzuführen, davon haben wir keine Kenntnis», antwortet der Verwaltungsrat: «Auch wurden dazu in letzter Zeit keine Gespräche geführt. Eins ist klar, dass der Eishockey-Club Einsiedeln wie auch die Curler auf die geplante Eishalle warten.» Beide Vereine hätten je einen Vertreter im Verwaltungsrat und würden zudem das Sportzentrum Allmeind unterstützen. «Auch ist im Betriebskonzept das freie Eislaufen für die Bevölkerung von Einsiedeln vorgesehen », ist der Antwort zu entnehmen: «Der Verwaltungsrat ist offen für Gespräche mit dem Verein Eispark, dessen Anliegen beim Sportzentrum Allmeind zu integrieren.»