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«Es kommen hohe Investitionen auf den Bezirk Einsiedeln zu»

«Es kommen hohe Investitionen auf den Bezirk Einsiedeln zu» «Es kommen hohe Investitionen auf den Bezirk Einsiedeln zu»

Der Bezirksrat präsentiert im Voranschlag 2025 ein Defizit von 3,7 Millionen Franken. Das Eigenkapital bleibt per Ende 2024 voraussichtlich stabil auf rund 74 Millionen Franken. Die Verschuldung des Bezirks wird derweil bis ins Jahr 2028 auf rund 100 Millionen anwachsen.

«Der Bezirk Einsiedeln hatte am Ende des vergangenen Jahres eine Schuld aus dem Finanzausgleich von 6,2 Millionen Franken gegenüber dem Kanton Schwyz», erklärte Säckelmeister Andreas Kuriger gestern im Rathaus: Der Bezirk Einsiedeln habe in den vergangenen Jahren zu viel Finanzausgleich erhalten, sodass diese Schuld entstanden sei. Die Rückführung dieser Schuld sei für die Jahre 2024 und 2025 eingeplant. Für das Jahr 2024 verringere sich die Schuld gegenüber dem Finanzausgleich um 4 Millionen Franken. Die Rückzahlung der zweiten Tranche von 2,2 Millionen Franken sei im Voranschlag 2025 als Transferaufwand eingestellt. Daher falle auch der Transferaufwand um rund acht Prozent höher aus gegenüber dem Vorjahr.

«Der neue IFA tritt auf das Ausgleichsjahr 2025 in Kraft», führte Kuriger aus: «Der Bezirk Einsiedeln profitiert durch Mehrerträge und Entlastungen mit rund fünf Millionen Franken aus dem IFA und der Neuordnung der Aufgaben.» Diese würden sich vor allem aus dem Wegfall der Prämienverbilligungen und der Erhöhung der Kantonsbeiträge an die Lehrerbesoldungen von zwanzig auf fünfzig Prozent zusammensetzen. Der eigentliche Finanzausgleich bleibe im Grossen und Ganzen in der Summe gegenüber dem geltenden Finanzausgleich unverändert. Der Wegfall der Finanzierung der Ergänzungsleistungen sei bereits auf das Jahr 2022 erfolgt.

Stabile Steuereinnahmen

Der Voranschlag 2025 weist ein Defizit von rund 3,7 Millionen Franken auf. Darin enthalten ist die Rückzahlung der Schuld aus dem Finanzausgleich von 2,2 Millionen Franken. Zusätzlich führt die beantragte Steuersenkung zu Mindereinnahmen von rund 1,9 Millionen Franken.

«Die komfortable Eigenkapitalbasis von 74 Millionen Franken per 31. Dezember 2023, verbunden mit dem dank höheren Steuereinnahmen und tieferen Kosten beim Sach- und Personalaufwand erwarteten guten Ergebnis 2024 und der Aussicht auf gleichbleibende Beiträge aus dem Finanzausgleich und Entlastungen aus der Neuordnung der Aufgaben zwischen den Gemeinden, Bezirken und dem Kanton ab dem Jahr 2025, lassen eine Steuersenkung um zehn Steuerprozente auf neu 190 Prozent einer Einheit zu», sagte Kuriger: Das budgetierte Defizit von 3,7 Millionen Franken könne mittels des Eigenkapitals von voraussichtlich rund 74 Millionen Franken per Ende 2024 gut aufgefangen werden. In den Finanzplanjahren seien die geplante Teilrevision des Steuergesetzes und die damit verbundenen Mindereinnahmen miteingeflossen.

Nach der Steuerfusssenkungen auf das Jahr 2022 um zehn Steuerprozente und auf das Jahr 2024 von zwanzig Prozentpunkten beantragt der Bezirksrat der Bezirksgemeinde eine weitere Steuerfusssenkung von zehn Steuerprozenten auf 190 Prozent einer Einheit. «Dem Bezirksrat Einsiedeln ist es wich-tig, dass die zur Minderung der Steuerdisparität erhaltenen zusätzlichen Mittel aus dem Finanzausgleich teilweise auch für eine Steuersenkung eingesetzt werden», erklärte Kuriger: Die restlichen zusätzlichen Mittel aus dem neuen Finanzausgleich würden für die Finanzierung des neuen Verwaltungszentrums ab dem Jahr 2026 und die restlichen Infrastrukturprojekte eingesetzt. Weiterhin hohe Investitionen

Der Bezirksrat Einsiedeln habe sich intensiv mit der Investitionsrechnung und dem Finanzplan zur Investitionsrechnung auseinandergesetzt. Die Investitionen würden in den nächsten Jahren in den Bereichen Verwaltungszentrum Einsiedlerhof, Infrastruktur (Strassen, öV-Infrastruktur und Bachverbauungen) sowie bei der Genossenschaft Sportzentrum Obere Allmeind (Einmalbeitrag) anfallen.

Der Bezirk Einsiedeln hatte per Ende 2023 langfristige Finanzverbindlichkeiten von 45 Millionen Franken. Die erfreuliche finanzielle Entwicklung des Jahres 2024 und der Vorjahre erlauben es dem Bezirk Einsiedeln, 8 Millionen Franken Finanzverbindlichkeiten während des laufenden Jahres zu amortisieren. Die Investitionsvorhaben des Jahres 2024 können ohne Erhöhung der Schulden finanziert werden. In den Jahren ab 2024 wird die Verschuldung des Bezirks Einsiedeln bedingt durch die hohe Investitionstätigkeit kontinuierlich anwachsen.

«Die längerfristige, über die Finanzplanjahre hinausgehende Planung zeigt, dass die Verschuldung gegen Ende der 2020er-Jahre auf rund 120 bis 130 Millionen Franken zu liegen kommt und damit einen kritischen Wert erreichen wird, der auch Auswirkung auf die Bonität des Bezirks Einsiedeln haben könnte», schilderte Kuriger: «Um die Handlungsfähigkeit auch über das Jahr 2030 sicherzustellen, ist ein sorgfältiger Umgang mit den Finanzen wichtig, und Wünschbares ist vom Notwendigen zu trennen.» Zinsentwicklung im Fokus Nach steigenden Zinsen in den Jahren 2022 und 2023 hat die Nationalbank den Leitzins heuer wieder auf ein Prozent gesenkt. Dies ermöglicht es dem Bezirk Einsiedeln, die in Zukunft zu ersetzenden oder Neuaufnahmen von Krediten zu Zinssätzen von unter zwei Prozent aufzunehmen. «Dennoch wird die Zinslast von aktuell 200’000 Franken auf jährlich rund 2 Millionen Franken im Jahr 2030 steigen». konstatiert der Säckelmeister: «Dies immer unter der Voraussetzung, dass die geplanten Projekte in der Investitionsrechnung auch zeitgerecht umgesetzt werden können.» In den Finanzplanjahren 2026 bis 2028 sind die geplante Teilrevision des Steuergesetzes und die damit verbundenen Mindereinnahmen eingeflossen. Die komfortable Eigenkapitalbasis von 74 Millionen Franken per 31. Dezember 2023, verbunden mit dem erwarteten guten Ergebnis 2024, der Aussicht auf gleichbleibende Beiträge aus dem Finanzausgleich und Entlastungen aus der Neuordnung der Aufgaben zwischen den Gemeinden, Bezirken und dem Kanton ab dem Jahr 2025 las-sen für den Finanzplanhorizont einen Steuerfuss pro Einheit von 190 Prozent zu.

Die Budgetgemeinde geht am 10. Dezember, um 19.30 Uhr, im Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben in Einsiedeln über die Bühne.

Verschuldung

In den Jahren ab 2024 wird die Verschuldung des Bezirks Einsiedeln bedingt durch die hohe Investitionstätigkeit kontinuierlich anwachsen. Die längerfristige, über die Finanzplanjahre hinausgehende Planung zeigt, dass die Verschuldung am Ende dieses Jahrzehnts auf rund 120 bis 130 Millionen Franken zu liegen kommt.

Grafik: Bezirk


Andreas Kuriger, Säckelmeister im Bezirk Einsiedeln, präsentiert im Voranschlag 2025 ein Defizit in der Höhe von 3,7 Millionen Franken. Foto: Magnus Leibundgut

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