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Eine gewollte Lebendigkeit

Eine gewollte Lebendigkeit Eine gewollte Lebendigkeit

Gospelchor Wädenswil singt in der Jugendkirche

Es ist doch immer wieder herrlich, wenn der Musikliebhaber feststellen kann, was ihm die Literatur dieser Kultursparte alles zu bieten weiss. Solches war am vergangenen Sonntag in der Jugendkirche wieder erneut festzustellen.

KARL HENSLER

Die Zuhörer in den dicht gefüllten Kirchenbänken liessen sich von den hoch motivierten Sängerinnen und Sängern des Gospelchors Wädenswil begeistern.

Äusserst agile Leitung

Am vergangenen Sonntag wurde ihnen unter der äusserst agilen Leitung von Adeline Marty und ihrer talentierten Tochter Jessica aus Anlass des fünfundzwanzigsten Jubiläums dieses Chores sowie angesichts der 15 Jahre mit Adeline Marty als Dirigentin und Pianistin ein bunter Strauss voller Enthusiasmus und Können präsentiert.

Mit Trompete und Flügelhorn gab Erwin Füchslin als Könner auf seinen Instrumenten dem Gesang den passenden Sound. Mit «The Gospel Train» deutete die Gesangstruppe gestenreich gleich an, dass sie die Gäste auf eine Reise mitnehmen will. Diese wurde im Wechsel vom ganzen 45-köpfigen Chor – 29 Frauen und 16 Männern –, musikalisch angeführt.

Häufige Soli Obwohl im hintern Altarraum aufgeführt, vermochte «Deep River» gut in die Zuhörerschaft in den Bänken zu dringen. «Go Down Moses» hatte Adeline Marty neu arrangiert. Mit Trompeten-Begleitung klang es sehr gut. Besonders erstrahlten die häufigen Soli aus dem Sängerkreis. Diese Auftritte verliehen dem Konzert eine gewollte Lebendigkeit. Im Paket, teils wurden Lieder von Adeline arrangiert, mit «My Way», «Cabaret» und dem Ausschnitt aus «Jesus Christ Superstar», kam dies speziell zum Ausdruck.

«Defying Gravity», was frei übersetzt «Trotziger Ernst» heissen könnte, sangen die Frauen, von Jessica Marty dirigiert, mit Wechsel-Soli intensiv, fordernd. Danach liess der Chor Lieder in den verschiedensten Sprachen erschallen. Die Sänger scheuten sich nicht, das rätoromanische Idiom erklingen zu lassen. Klangliche Reise nach Afrika

Ausgezeichnet klang «Gabriellas Song», von Susan Orus hervorragend in Schwedisch gesungen. Echt bernerisch war «Heimweh» zu hören. Ein gewaltiger Sprung wurde mit Sesithi Bonga» auf den afrikanischen Kontinent gewagt. Das der afrikanischen Zulu-Tradition entnommene Lied klang sehr originell. Die Dirigentin lebte intensiv mit. Der nächste Teil des konzertanten «Strausses» war der amerikanischen Musik-Literatur entnommen. «Night and Day» boten Susan Orus und Erwin Füchslin zusammen mit Adeline Marty sehr gefühlvoll an. Wie bei den meisten Stücken, so lebte der Chor auch bei «All of Me» intensiv mit. Originell wurde «Baby, it’s cold Outside» von Susan Orus und Beat Ruhstaller (kein Einsiedler!) dargeboten. Leise Flötentöne begleiteten das neckische Lied.

Viel Spass beim Singen

Durch das ganze Programm war zu beobachten, respektive zu hören, dass der Chor viel Spass am Gesang hat. Die Freude daran herrscht vor! Der Zuhörer kann leicht feststellen, dass die Sängerinnen und Sänger die Musik leben. Wenn dann noch eine Dirigentin von der Art wie Adeline Marty sie dabei leitet, kann nur begeisternde Musik erklingen! In ihrem Dankeswort fasste sie den Abend treffend zusammen, indem sie sagte: «Ich bin berührt, die Musik berührt und der Chor berührt!» Der stets grosse Applaus des gut gelaunten Publikums pflichtete dieser Einstellung in überzeugter Art und Weise bei. Dass der Applaus zum Schluss in eine «Standing Ovation» kulminierte, verbunden mit dem Wunsch auf Zugaben, war mehr als verdient.

Chorleiterin Adeline Marty mit Tochter Jessica. Foto: Karl Hensler

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