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Kartonentsorgung

LESERBRIEFE

Nun muss man auch in Einsiedeln bezahlen (EA 6/20)

In Einsiedeln konnten Private bei den Recycling-Stellen bis Anfang Januar 2020 gratis Karton entsorgen. Ab sofort verlangt Recyclingcenter Schädler eine Abgabe. Es ist eine Frage der Zeit, bis alle anderen Recyclingcenter nachziehen, das behaupte ich. Wie Edgar Steinauer Recyclingfirma schreibt, muss man aber grundsätzlich darauf achten, dass Altkarton nicht im Restmüll landet, wenn die Abgabe etwas kostet. Da bin ich voll und ganz seiner Meinung.

Ohne neue Geldquellen geht es nicht, muss da nicht rigoros durchgegriffen werden? Weil die Preise für Altpapier eingebrochen sind, kann das Altpapier in späterer Zeit auch etwas kosten, so schreibt Firma Schädler. Das ist meiner Meinung nach die falsche Grundlage. Was passiert? Wer über wenig Karton verfügt, wird ihn vermutlich (und es wird so sein) in den Abfallsack werfen, wer weiss vielleicht sogar im Chemineeofen verbrennen (klimafreundlich), was ich nicht hoffe. Verstehen Sie mich richtig. Ich bin nicht grün, ganz klar, ich habe das Heu nicht auf derselben Bühne. Der Klimawandel löst zwar Sorge aus und dass wir zu unserem Planeten zu wenig Sorge tragen, ist augenscheinlich. Wenn es ums Klima geht, wird geheuchelt. Schlussendlich geht es ausschliesslich meistens um neue Energiequellen, um nichts anderes, da bin ich voll überzeugt. Das ist meine Meinung, was ich auch Ihnen ans Herz legen möchte. Jeder soll aber aktiv werden und in jedem Fall einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Karton im Kehricht zu verbrennen, ist falsch. Einerseits ist die stoffliche Verwertung günstiger und umweltschonender als die Verbrennung. Andererseits ist Karton einer der wichtigsten Rohstoffe der hiesigen Papier- und Kartonindustrie. Fast zwei Drittel des Rohmaterials stammt aus der Altkartonsammlung. Aus recyceltem Karton entstehen zum Beispiel neues POS-Material oder Schaufensterdekorationen und noch vieles anderes.

Zur Herstellung von 1,2 Millionen Tonnen Papier wird in der Schweiz jährlich zirka 1 Million Tonnen Faserstoffe benötigt. 90 Prozent werden durch die Wiederverwertung von Altpapier gewonnen. Daher ist Altpapier- und Kartonrecycling ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz.

Was passiert? Gesagt getan. Wirkungsvolle Werbebotschaften kommen beim Konsumenten gut an, die gesamte Branche lebt davon. Wenn das Altpapier gebührenpflichtig wird, werden die Werbepost sowie die Gratiszeitungen vermutlich zum grössten Teil gestoppt und der Werbeträger ärgert sich und bricht massiv ein. Die meisten lachen und freuen sich, ja, ich meine die Postboten.

Sepp Beeler,Lümpenenstrasse (Alpthal)

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