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Grippe ist auf dem Vormarsch

Grippe ist auf dem Vormarsch Grippe ist auf dem Vormarsch

Kantonsarzt Claudio Letta beobachtet eine steigende Zahl von Grippefällen im Kanton Schwyz

Im Kanton Schwyz tritt die saisonale Grippe «weit verbreitet» auf – mit einer steigenden Tendenz. Aktuell sind vor allem Kinder und Jugendliche von der Grippe betroffen – Senioren im Verhältnis dazu weniger. Die heurige Grippewelle ist etwas Besonderes: Drei Virenarten kursieren gleichzeitig.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Die Grippewelle ist nun – wie jeden Winter – bei uns eingetroffen », sagt der Schwyzer Kantonsarzt Claudio Letta: Der saisonale epidemische Schwellenwert von 69 Grippeverdachtsfällen pro 100’000 Einwohner sei seit der zweiten Woche im neuen Jahr überschritten worden.

«Der Grippe zeigt aktuell einen ähnlichen Verlauf wie in der letztjährigen Saison 2018/2019», konstatiert Letta: Aktuell werde die Anzahl der neu auftretenden grippeähnlicher Erkrankungen in der Sentinella-Beobachtung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) für die Zentralschweiz, das heisst auch für den Kanton Schwyz, als «weit verbreitet» eingestuft – wie in drei weiteren von sechs Regionen in der Schweiz. Dreierlei Grippe aufgetreten

«Aktuell wird am meisten der Grippetypus Influenza A (H1N1) pdm09 nachgewiesen, gefolgt von Influenza B Victoria und A (H3N2)», beobachtet Letta: Bis zur fünften Woche dieses Jahres seien in der Schweiz 292 Grippeverdachtsfälle pro 100’000 Einwohner gemeldet worden, mit einer steigenden Tendenz.

«Aktuell sind laut Erhebung vor allem Kinder und Jugendliche betroffen, die über 65-Jährigen im Verhältnis weniger», schildert Letta: «Es ist zwar sinnvoller, die Grippe-Impfung vor dem Beginn der Grippewelle durchzuführen, das heisst Mitte Oktober bis Mitte November. Aber man kann immer noch gegen Grippe impfen.» Es empfehle sich diesbezüglich, die Hausärztin oder den Hausarzt zu kontaktieren.

«Personen können während der Zeit zwischen Ansteckung und dem Ausbruch einer Grippe (ein bis vier Tage) noch keinerlei Symptome zeigen», führt der Kantonsarzt aus: «Da sie aber den Virus bereits in sich tragen, können sie bereits einen Tag vor Ausbruch der Krankheit ansteckend sein.» Der Schweregrad der Krankheit hänge von dem Zustand der Immunabwehr der Betroffenen ab.

Letta äussert sich zur Art und Weise der Übertragung, wie sich die Ansteckung der saisonalen Grippe von derjenigen von Coronaviren unterscheide: «Nach dem aktuellen Kenntnisstand sind die Symptome sehr ähnlich.» Tröpfcheninfektion im Fokus

Es handle sich bei beiden Virenarten bei der Übertragung vor allem um eine Tröpfcheninfektion, die beim Niesen oder Husten von einem Menschen direkt auf die Schleimhäute von Nase, Mund und Augen eines anderen Menschen übertragen würden.

Die Ansteckungszeit einer Infektion mit den Coronaviren (2019-nCoV-Viren) daure in der Regel vier bis sieben Tage (Spannweite 1 bis 14 Tage) bis zu den ersten Krankheitszeichen im Unterschied zur Grippe (ein bis vier Tage), erklärt der Schwyzer Kantonsarzt.

Ein wichtiger Unterschied sei momentan, dass beim Coronavirus als Verdachtsfall gelte, wenn bei klinischen Symptomen einer akuten Erkrankung der unteren Atemwege (zum Beispiel Husten, Atemnot und Fieber über 38 Grad) noch ein Aufenthalt in einem betroffenen Gebiet wie China oder ein engerer Kontakt zu einem bestätigten Fall hinzukommen würden, fasst Letta zusammen: Allerdings gebe es aktuell in der Schweiz noch keinen bestätigten Fall einer Infektion mit Coronaviren.

Kantonsarzt Claudio Letta geht davon aus, dass in den kommenden Wochen die Zahl von Grippefällen im Kanton Schwyz weiter steigen wird.

Foto: zvg

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