Veröffentlicht am

«Ich habe nun definitiv mehr Zeit für meine Familie»

«Ich habe nun definitiv mehr  Zeit für meine Familie» «Ich habe nun definitiv mehr  Zeit für meine Familie»

Das Coronavirus hat alle Beizen in Einsiedeln lahmgelegt. Das findet auch Andrea Schnellmann, Wirtin im «Elefant», traurig. Und doch kann sie der aussergewöhnlichen Situation auch positive Seiten abgewinnen. Die Einsiedler Gastronomin hat nämlich beispielsweise plötzlich mehr Zeit für einige Dinge.

WOLFGANG HOLZ

Wie geht’s Ihnen derzeit, wenn Sie im Restaurant Elefant nicht wie gewohnt Ihre Gäste empfangen dürfen wegen des Coronavirus?

Mir geht es gut. Ich bin vor allem froh, dass ich gesund bin. Natürlich vermisse ich die interessanten und unterhaltsamen Gespräche mit meinen Gästen. Wie war Ihre erste Reaktion, nachdem der Bundesrat verkündete, dass ab sofort Bars, Restaurants und Geschäfte geschlossen werden müssen, um das Coronavirus einzudämmen? Man hat ja schon vorher darüber spekuliert, wie lange es wohl noch dauern würde. Ich habe den Entscheid des Bundesrats live im Fernsehen verfolgt. Es war ein beklemmendes Gefühl, und Unsicherheit kam auf. Haben Sie irgendwelche Reaktionen oder Trost von Ihren Gästen bekommen?

Nein.

Was machen Sie so im Augenblick? Sie haben ja plötzlich viel mehr Zeit als vorher. Ich verbringe viel Zeit im Garten und verweile die Zeit mit Puzzlelegen und Kreuzworträtsellösen.

Gehen Sie denn jetzt auch täglich in Ihr Restaurant, um etwas im «Elefant» nachzuschauen oder etwas zu erledigen, oder bleiben Sie vor allem zu Hause?

Nein, täglich nicht. Ich gehe aber zweimal wöchentlich in den «Elefant», um den Briefkasten zu leeren und nach dem Rechten zu schauen. Ansonsten verbringe ich die Zeit zu Hause. Haben Sie nun mehr Zeit für Hobbys oder wie vertreiben Sie sich die Zeit? Ich habe nun definitiv mehr Zeit für meine Familie. Zeit für gemütliche Abende zu Hause bei einem gemeinsam gekochten Abendessen, einer Runde Darts oder bei einem Glas Wein. Überlegen Sie dabei auch in stillen Momenten zwischendurch, wie es nun wohl weitergeht? Natürlich überlege ich mir, wie es wohl weitergeht. Ich hoffe, dass schnellstmöglich wieder Normalität einkehrt, und ich bald wieder meine Gäste im «Elefant» willkommen heissen kann.

Wie lange, denken Sie, dauert die Krise noch?

Ich befürchte, dass es wohl noch einige Zeit dauern wird, bis es wieder heisst, in den «Elefant» «chum luäg inä». Was macht Ihnen Mut, dass am Ende doch alles wieder gut kommt? Ich vertraue auf meine Mitmenschen. Dass wir uns alle an die Vorschriften des Bundes halten und so gemeinsam die Krise durchstehen. Dass schon sehr bald wieder Normalität einkehrt, und ich bald wieder die Tür zum «Elefant» öffnen kann. Dass wir schlussendlich alle dasselbe wollen: Dass wir gesund sind, zur Arbeit gehen können, und im Dorf «eis, zwei go ha».

Foto: Wolfgang Holz

Andrea Schnellmann

Jahrgang: 1965 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Gastronomin Hobbys: Wandern, Walken Velofahren

Share
LATEST NEWS