Klimawandel und Wildverbiss setzen den Wald unter Druck
Der Borkenkäfer hat heuer im Forstkreis 2 besonders zugebissen und grosse Schäden verursacht. Aber auch der Mensch wird zur Gefahr für den Wald.
MAGNUS LEIBUNDGUT
«Sturmereignisse, lange warme Trockenperioden und der stattfindende Klimawandel generell setzen den Wald stark unter Druck», sagt Kreisförster Beat Fuchs: Dazu komme, dass sich in diesem speziellen Jahr nochmals deutlich mehr Menschen entschieden hätten, Outdooraktivitäten jeder Art auszuführen.
«Phasenweise wurde der Wald regelrecht überschwemmt. Viele kennen keine Grenzen mehr», konstatiert Fuchs: «Sie befahren verbotenerweise Waldstrassen und stören – meist unbewusst – Wildtiere am Tag und vermehrt auch in der Nacht.» Wild verhindert Waldverjüngung
Hier brauche es in Zukunft verstärkte Sensibilisierung und Aufklärung, betont der Kreisförster: «Die Tiere brauchen besonders auch nachts ihre Ruhe. Sonst werden wohl Einschränkungen und Verbote in Betracht gezogen werden müssen.» Der Mensch beeinflusse nebst dem Klima auch das Verhalten der Wildtiere, schildert Fuchs: «Permanente Störungen führen zu viel Energieverbrauch, was wiederum mit Fressen kompensiert werden muss.» Die ohnehin seit Jahrzehnten vielerorts zu hohen Wildbestände würden somit das Aufkommen der wichtigen Waldverjüngung verhindern. Es sei illusorisch, dass dank drei oder vier Wölfen der Wildverbiss entscheidend zurückgehen würde, sagt der Kreisförster. Seite 5
«Der Mensch beeinflusst nebst dem Klima auch das Verhalten der Wildtiere.»
Beat Fuchs, Kreisförster