Adrain Steinauer gewinnt Muni Hector: Heute lesen, was morgen im EA steht
Der 30-jährige Adrian Steinauer bodigte im Schlussgang den Entlebucher Reto Fankhauser noch 2.20 Minuten mit einem wuchtigen Kurzzug. Weiter holten sich Christian Lagler und Kevin Steinauer die Auszeichnung.
Werner Schönbächler
Einen Tag nach dem Saisonhöhepunkt in Kilchberg beteiligten sich 105 Schwinger, wovon 3 Eidgenossen, am landesweit grössten Herbstschwinget. Für einmal bot sich auch weniger bekannten Mittel- und Jungschwingern die Gelegenheit, sich mit einer starken Leistung in den Vordergrund zu schieben. So erstaunte es nicht, dass die Zwischenrangliste erst nach dem vierten Gang Profil erhielt. Im Quintett der Führenden besassen Adrian Steinauer und Reto Fankhauser aufgrund ihres Leistungsausweises die besten Karten. Die beiden zogen den auch in den Schlussgang ein.
Fünfter Festsieg
Die Nachwehen von Kilchberg hielten Adrian Steinauer nicht davon ab, in die Zwilchhosen zu steigen. Wegen eines im Training zugezogenen Ellbogenschlages musste er die mit fünf Stichen genähte Stirnwunde mit einem Verband schützen. Dass er von Beginn weg gut unterwegs war, spricht für seine körperliche Verfassung. Zum Auftakt teilte er mit Stefan Burkhalter die Punkte, dem er auf dem Weissenstein noch unterlegen war. Mit zwei Höchstnoten legte er Thomas Burkhalter, den Sohn seines Auftaktgegners, und Manuel Vogel mit den verschiedensten technischen Varianten auf den Rücken. Mit einem weiteren Sieg gegen Ivo Kurmann brachte er sich in eine günstige Ausgangslage. Fabian Rüegg, der ihm erbitterten Widerstand leistete, bettete er mit einem weiteren Zehnerwurf ins Sägemehl und lag damit an der Spitze.
«Ich wusste, dass ich für den Tagessieg auf Sieg schwingen musste, da mir ein Unentschieden nicht gereicht hätte. Deshalb habe ich alles auf eine Karte gesetzt, was aufgegangen ist», freute sich der Willerzeller, der seinen Wohnsitz seit einiger Zeit im Vorderthal hat. Neben dem Kranzfestsieg am Schwyzer Kantonalen war es sein vierter Erfolg an einem Rangschwingfest. Vor elf Jahren reüssierte in Siebnen mit Christian Schulter letztmals ein Aktiver des Schwingklubs Einsiedeln. Der Anlass hat nach wie vor einen hohen Stellenwert im Schwingen. Sein Schlussganggegner Reto Fankhauser startete mit drei Siegen wunschgemäss in den Wettkampf. In einer offenen Begegnung trotzte er Reto Nötzli, dem zweiten Kilchberger-Teilnehmer, einen Gestellten ab und verhinderte damit möglicherweise den vierten Sieg des Pfäffikoners an seinem Heimanlass. Er biss sich trotz einer tags zuvor zugezogenen Fingerverletzung durch und belegte den Ehrenplatz.
Noch zwei Auszeichnungen
Für den Schwingklub Einsiedeln gab es noch zwei weitere Auszeichnungen. Christian Lagler musste zu Beginn eine Niederlage gegen Thomas Burkhalter hinnehmen. In den nächsten Gängen verbuchte er je zwei Siege und Unentschieden. Zuletzt holte er den für die Auszeichnung benötigten Sieg gegen Nico Baumann. Der 17-jährige Kevin Steinauer, der Neffe des Tagessiegers, zeigte bei den Aktiven einen respektablen Wettkampf. So gelang es ihm, den Kranzer Cédri Lenherr zu besiegen. Zuletzt reichte ihm ein Unentschieden gerade noch zur letzten Auszeichnung, die der Bennauer Nachwuchsmann Jan Walker nach dem zuletzt Gestellten gegen Silvan Trimbach ebenso wie Thomas Schuler verpasste. Roland Kälin gab den Wettkampf wegen Unwohlseins nach dem ersten Gang auf. Fest in Unteriberg Am nächsten Samstag wird die Saison mit dem Herbstschwinget in Unteriberg abgeschlossen. Zu diesem letzten Freiluftanlass in der Innerschweiz werden rund 50 Schwinger erwartet. Coronabedingt sind nur 500 Zuschauer zugelassen. Mehr Einzelheiten sind in der Freitagsausgabe.