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Höchster Preisanstieg seit 15 Jahren

Die Schwyzer Eigenheimpreise verzeichneten im letzten Jahr mit durchschnittlich 17 Prozent das gesamtschweizerisch grösste Wachstum.

JÜRG AUF DER MAUR

Die Preise für Mietwohnungen, Eigenheime oder Eigentumswohnungen steigen munter in die Höhe. Das wurde an einer Veranstaltung zum Schwyzer Immobilienmarkt der Schwyzer Kantonalbank deutlich. Trotz einem kleineren Dämpfer und Unsicherheiten auf dem Markt geht die Entwicklung rasant weiter. Im Kanton Schwyz werden derzeit sogar gesamtschweizerische Rekordwerte geschrieben. In der Mitte dieses Jahres verzeichneten die Schwyzer Eigenheimpreise mit einem Plus von durchschnittlich 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr gar die stärksten Wachstumsraten seit über 15 Jahren. «Schuld» daran sei, dass nach wie vor ein geringes Angebot bestehe, erklärte Thomas Rühl, der neue Leiter Research der Schwyzer Kantonalbank.

Auch bei den Mietwohnungen präsentiert sich die Lage ähnlich. Das Angebot beträgt lediglich 2,9 Prozent, während der Schweizer Durchschnitt 6,2 Prozent beträgt. Im Durchschnitt dauert es nur gerade 15 Tage, bis eine neu ausgeschriebene Wohnung eine neue Mieterschaft findet.

Zusätzliche Wohnungen sind zwar in Schwyz, Ingenbohl und Arth entstanden. Sie gingen aber so schnell weg, dass in den letzten Monaten die Angebotsmenge erneut zurückgegangen ist. Mittleres Einfamilienhaus in Küssnacht kostet 2,3 Millionen Bei den Wohnungsverkäufen zeigt sich gegenüber dem Vorjahr ein durchschnittliches Preiswachstum von 11,8 Prozent, während sich die Einfamilienhäuser in der Region Schwyz mit einem Plus von 18,7 Prozent kantonsweit am stärksten verteuert haben. Schwyz schreibt damit nationale Rekordwerte.

In der Region Küssnacht verteuerten sich innert Jahresfrist die Eigentumswohnungen um 10,7 Prozent, Einfamilienhäuser sogar um 16,8 Prozent. Heute kostet im Bezirk Küssnacht eine gängige Eigentumswohnung 1,3 Millionen Franken, für ein mittelgrosses, neuwertiges Einfamilienhaus muss inzwischen mit 2,3 Millionen Franken kalkuliert werden.

Wie werden sich aber die momentane Lage in der Welt, die Teuerung, der Fachkräftemangel, die drohende Energiekrise oder die Zinswende auswirken? «Wir gehen davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank den Leitzins bis Ende Jahr auf mindestens 0,25 Prozent erhöht. Die Negativzinsen wären damit Vergangenheit», sagt Rühl.

Einsiedeln ist ein Schwerpunkt

Rühl gibt aber gleichzeitig Entwarnung: Die Festhypotheken werden generell steigen, «im langfristigen Vergleich sind sie aber weiterhin sehr günstig». Die Preise dürften damit auch in den nächsten Monaten weiterhin steigen, weil das Angebot klein und stabil ist.

Gemäss Immobilienfachmann Patrick Schnorf von Wüest Partner wird im Kanton Schwyz nach wie vor viel investiert. Eigentliche Boomregion ist die Gemeinde Schwyz, in der allein zwischen dem dritten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2022 fünfzig und mehr Millionen für Mietwohnungen investiert werden.

Bei den Mietwohnungen waren die Gemeinden Arth, Ingenbohl, Einsiedeln, Feusisberg, Lachen und Galgenen eigentliche Schwerpunkte, in denen zwanzig und mehr Millionen eingesetzt wurden. Bei den Eigentumswohnungen zählt Schnorf Morschach, Schwyz, Einsiedeln, Wollerau und Schübelbach zu den Schwyzer Schwerpunkten – mit Investitionen von mehr als zwanzig Millionen Franken.

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