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Grandioses Zeugnis für Tradition und Brauchtum abgelegt

Grandioses Zeugnis für Tradition  und Brauchtum abgelegt Grandioses Zeugnis für Tradition  und Brauchtum abgelegt

Wohl zwischen 5000 und 6000 Zuschauerinnen und Zuschauer liessen sich am Sonntag in Unteriberg an der 6. Älplerchilbi von einem farbenfrohen Umzug mit dem Motto «natürlich Ybrig» regelrecht begeistern.

KONRAD SCHULER

Das Wetter hätte kaum besser mitspielen können. Ein prächtiger Spätsommertag mit Sonnenschein und ein wenig Gewölk sowie angenehmen Temperaturen über 20 Grad bildete die optimale Voraussetzung für die nur alle zehn Jahre stattfindende Älplerchilbi Ybrig.

Schon am Morgen um 9 Uhr feierten etwa 300 Gläubige eine tiefgründige und berührende Jodlermesse auf dem farbenfroh hergerichteten Schulhausplatz mit. Die Trachtenjodelgruppe sang die Schwandermesse, dass es manch einer und manch einem kalt den Rücken runterlief. Pfarrer Roland Graf zelebrierte zusammen mit Diakon Adrian Klima die heilige Messe. In den Predigtworten kam Roland Graf auf verschiedene Gleichnisse zu sprechen, so auch auf dasjenige vom verlorenen Schaf. «Niemand als die Älpler kennen die Mühe und den Aufwand besser, ein Rind oder ein Schaf zu suchen und die Freude, wenn es gefunden ist und in die Herde zurückgeführt werden kann», führte er aus. «Sicher ha-ben wir heute einen Trend in der Gesellschaft, wonach das Sündenbewusstsein geschwunden ist. Es sind weniger die Gebote Gottes im Vordergrund, sondern oft Ideologien, welche bestimmte Verhaltensweisen des Menschen brandmarken», so Roland Graf.

Grandiose Demonstration von Brauchtum Rund 5000 bis 6000 Besucherinnen und Besucher aus nah und fern genossen nach dem Mittag den vielfältigen Umzug unter dem Motto «natürlich Ybrig». Die 32 Umzugssujets liessen einen wunderbaren Einblick in Tradition, Brauchtum und Folklore zu. Bei den ers-ten Sujets wurde bestens herausgeputztes Gross- und Kleinvieh zur Schau gestellt. Viele Umzugssujets waren mit viel Liebe zum Detail hergerichtet. Gross und Klein machten mit. Es wurde gesungen, getanzt und musiziert. Auch verschenkten die Umzugsgruppen Getränke, Süssigkeiten, Kuchen und vieles mehr und zeigten sich von der grosszügigen Seite. Die Ehrengäste wurden in Kutschen durchs Dorf gefahren. Nach dem zweistündigen Umzug zeigten verschiedene Musik-, Gesangs- und Tanzformationen auf dem Schulhausplatz und im Mehrzweckhaus Baumeli ihr solides Können. Unteriberg erlebte am Sonntag einen Traumtag. OK-Präsident Armin Hollenstein war denn am Abend auch rundherum zufrieden. «Der ganze Anlass verlief unfallfrei, die Spontaneität aller Mitwirkenden war tief beeindruckend, die Zusammenarbeit im OK berührend und unglaublich gut. Die 130 Helferinnen und Helfer verrichteten allesamt tolle Arbeit, alles lief reibungslos ab», so der am Traumtag 55 Jahre alt gewordene OK-Präsident. Zufriedenheit und Gesundheit

Eine beeindruckende Rede hielt der neue Unteriberger Gemeindepräsident Ruedi Keller. «Es ist vorgelebtes Brauchtum, welches ich mir für unsere Region auch noch die nächsten Jahrhunderte wünsche. Weil ich fest davon überzeugt bin, dass gelebtes Brauchtum und die Pflege von Traditionen zu Zufriedenheit führt. Und Zufriedenheit ist zusammen mit guter Gesundheit eines der wichtigsten Güter, die wir haben», führte Keller aus.

«Eines vom Schönsten am heutigen Tag, und was mich be-sonders freut, ist die Tatsache, dass uns keine Nachwuchssorgen plagen. Das stimmt uns als Gemeinde zuversichtlich. Bleiben wir bei uns normal, auch wenn wieder einmal die ganze Welt ins Chaos springt», appellierte er an die vielen Gäste aus nah und fern.

Wunderbar geschmücktes Vieh wurde zur Schau getragen.

Die Menschenmassen zeigten sich begeistert vom gelebten Brauchtum.

Die Trachtenjodelgruppe sorgte beim Singen der Schwandermesse für Hühnerhaut-Atmosphäre.

Rund 300 Gläubige wohnten einer tief beeindruckenden Jodlermesse bei.

Gross und Klein fanden Gefallen am Umzugsgeschehen.

Die Ehrengäste wurden mit Kutschen chauffiert.

Fotos: Konrad Schuler

Auch der Brauch des «Chatzestreble» wurde vorgeführt.

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