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Bericht kommt noch dieses Jahr in die Vernehmlassung

Bericht kommt noch dieses Jahr in die Vernehmlassung Bericht kommt noch dieses Jahr in die Vernehmlassung

In Einsiedeln wurde die Klimastrategie des Kantons Schwyz vorgestellt

Im Anschluss an die Generalversammlung des Schwyzer Umweltrates referierten der Glarner Landesstatthalter Kaspar Becker und der Schwyzer Amtsvorsteher Peter Inhelder über die jeweilige Situation in Energie- und Klimafragen.

KONRAD SCHULER

Als Gastreferent war am Freitagabend im Hotel Bären in Einsiedeln mit Kaspar Becker der Glarner Landesstatthalter und Vorsteher des Departements für Bau und Umwelt des Kantons Glarus zugegen: Er zeigte transparent und offen die Situation im Nachbarkanton auf.

«In unserem Kanton wurde im letzten Jahr ziemlich genau eine Terawattstunde Strom produziert. Das war fast drei Mal so viel, wie wir selber brauchen », konnte er festhalten. Das sei aber nicht etwa der Kanton, sondern das seien alle Stromproduzenten zusammen in seinem Kanton: «Wir sind eher traditionell mit Wasser unterwegs, denn 91 Prozent stammten aus der Wasserkraft», fügte er bei. «Die Bevölkerung mitnehmen»

Es sei eine denkwürdige Landsgemeinde im September 2021 gewesen, als verschiedene Stimmbürger unter der Führung des Vereins Klima Glarus.ch diverse Verschärfungen des Energiegesetzes beantragt hätten.

So werde künftig der Einbau von Heizungen ohne CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen obligatorisch. Das gelte sowohl für Neubauten als auch beim Wärmeerzeugungsersatz in bestehenden Gebäuden. «Wir ha-ben im Kanton Glarus praktisch ein Öl- und Erdgasverbot bei einem Ersatz», so Kaspar Becker.

Insgesamt sei es sehr wich-tig, dass die verschiedenen Interessen gut gegeneinander abzuwägen seien. So gelte es stets Energiefragen, Naturschutzfragen, Klimaanliegen, aber auch die Finanzen im Auge zu behalten. Ganz wichtig sei es zudem, die Bevölkerung bei allen Massnahmen mitzunehmen.

Er sei auch der Meinung, dass nicht jeder Kanton das Rad neu erfinden müsse. «Die Kantone sollen sich austauschen und voneinander profitieren», führte er aus. Der Kanton Schwyz braucht zehn Prozent mehr Energie Peter Inhelder, Vorsteher des Amtes für Energie und Umwelt (SZ), zeigte die Klimaveränderungen in den letzten Jahren mit Zahlen untermauert auf. Vier Themen sei-en schweizweit im Vordergrund: Trockene Sommer, heftige Niederschläge, mehr Hitzetage und schneearme Winter. Rund 70 Prozent des Energieverbrauchs seien im Kanton Schwyz fossil.

Der Kanton Schwyz brauche im Durchschnitt rund zehn Prozent Energie mehr als die gesamte Schweiz: Das habe seine Gründe beispielsweise im ländlichen Charakter und im Pendlerverkehr. Im Jahr 2009 habe der Kanton Schwyz noch 15’500 Heizöl-Tankanlagen gehabt. Im letzten Jahr seien es noch 10’400 gewesen. Das sei ein Minus von 33 Prozent seit dem Jahr 2009. Anders sehe es bei den Gasfeuerungen aus: Im Jahr 2013 seien es 2700 gewesen, im Jahr 2020 hingegen 3700.

Klimaschutz und Anpassung an Klimawandel Bei den Extremereignissen habe die steigende Häufigkeit mit der Klimaveränderung zu tun. Im Rahmen der Energie- und Klimaplanung 22+ seien alle bereits durchgeführten Massnahmen im Kanton zusammengetragen worden. Neue mögliche weitere Massnahmen seien definiert. Der Bericht «Energie- und Klimaplanung 22+ des Kantons Schwyz» komme noch in diesem Jahr in die externe Vernehmlassung.

«Neben dem Klimaschutz ist die Anpassung an den Klimawandel ein zweites Handlungsfeld », so Peter Inhelder: Er verschaffte in seinem Referat bezüglich des Klimaschutzes einen Überblick über die Massnahmen und Empfehlungen in den Bereichen Energie und Energieversorgung, Mobilität, kantonale Verwaltung, Gesellschaft und Landwirtschaft.

Solaranlagen im Fokus

Im Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel sprach er über Massnahmen und Empfehlungen in den Bereichen Energie und Energieversorgung, Naturgefahren, Raumentwicklung, Wasserwirtschaft und Landwirtschaft.

Aus der Versammlung heraus wurde angeregt, dass die Kantone nun wohl in der Pflicht seien, Gebiete für den Bau von Solaranlagen zu eruieren. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass bei Bauvorhaben oft von unterschiedlichen Ämtern unterschiedliche Anforderungen gestellt würden. Es wäre doch Aufgabe der Ämter, vor einer Antwort nach aussen sich untereinander abzusprechen.

Kaspar Becker, Vorsteher Departement Bau und Umwelt des Kantons Glarus (links), und Peter Inhelder, Vorsteher Amt für Umwelt und Energie des Kantons Schwyz, referierten in Einsiedeln über die jeweilige Situation in Energie- und Klimafragen.

Foto: Konrad Schuler

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