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Lehrkräfte im Kanton Zürich verdienen deutlich mehr

Als Reaktion auf den akuten Lehrpersonenmangel werden die Löhne der Lehrkräfte im Kanton Schwyz geprüft.

SILVIA CAMENZIND

Mit ihrem Postulat «Attraktivität für Lehrpersonen im Kanton Schwyz steigern» rennen Kantonsrätin Marlene Müller-Diethelm (FDP Wollerau) und neun Mitunterzeichnende offene Türen ein: Der Schwyzer Regierungsrat teilt die Ansicht der Postulanten, dass Massnahmen zu prüfen seien, um dem Lehrpersonenmangel entgegenzuwirken. Der Lehrerberuf im Kanton Schwyz soll attraktiver werden.

Das Postulat zeigt auf, dass insbesondere die an Zürich angrenzenden Gemeinden, namentlich die Höfner Gemeinden, vor grossen Herausforderungen stehen, ihr Lehrpersonal im Kanton Schwyz zu halten, «wenn es innerhalb weniger Minuten Arbeitsweg mindestens 17'000 Franken pro Jahr mehr zu verdienen gäbe.» Abwanderung von Lehrpersonen aus Einsiedeln Das Postulat verweist aber auch auf Abwanderung von Lehrpersonen aus der March und Einsiedeln: Auch sie zieht es des höheren Gehaltes wegen vermehrt nach Zürich.

Die Postulantinnen und Postulanten verweisen auf die Pädagogische Hochschule Schwyz (PHSZ) in Goldau. Sie sei eine hervorragende Ausbildungsstätte für angehende Lehrpersonen. Die PHSZ habe einen Leistungsauftrag mit dem Kanton Schwyz: «Da wäre es naheliegend, dass möglichst viele Studienabgänger auch im Kanton Schwyz unterrichten. » In ihrer Stellungnahme listet die Schwyzer Regierung die Lehrerschaftslöhne von vier Kantonen auf, vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe I. Die Tabelle zeigt die Lohnentwicklung bei einem 100-Prozent-Pensum.

Insbesondere im Kanton Zürich sind die Löhne wesentlich höher: Im Kanton Schwyz verdient eine Primarlehrperson im Vollpensum im ersten Jahr 76’000 Franken. Im Kanton Zürich sind es 93’000 Franken pro Jahr – und das bei etwas weniger Lektionen und Schulwochen. Auch Lebenshaltungskosten sollen berücksichtigt werden Eine Lehrperson kann im Kanton Schwyz auf einen Lohn von maximal 117’000 Franken kommen. Im Kanton Zürich sind es 143’509 Franken: Das sind deutliche Unterschiede. Der ausgewiesene Maximallohn sei ein theoretischer Wert, der von den Lehrpersonen nur selten oder gar nicht erreicht werden könne.

Heute seien verschiedene Kantone vom festen Stufenanstieg abgekommen: Die Lohnentwicklung sei individuell. Zudem sei-en neben den Faktoren Lohn und Arbeitszeit auch die wirtschaftlichen Verhältnisse im Kanton – wie Lebenshaltungskosten, Steuern oder Sozialleistungen – zu berücksichtigen. Inzwischen hat der Kanton Schwyz eine Projektgruppe eingesetzt: Sie prüft Lohnanpassungen und Anpassungen der Anstellungsbedingungen. Sobald die Resultate vorliegen, sollen gesetzliche Anpassungen vorgenommen und Massnahmen so-fort umgesetzt werden: Deshalb beantragt die Schwyzer Regierung dem Kantonsrat, das Postulat erheblich zu erklären.

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