Plan, wie Lehrer im Kanton behalten werden können, ist in Ausarbeitung
Drei SP-Kantonsräte wollen Massnahmen zur Bekämpfung des Lehrpersonenmangels einläuten. Der Regierungsrat versichert, dass diese Massnahmen bereits beraten würden. Er beantragt, das Postulat erheblich zu erklären.
URS ATTINGER
Am 8. Juni reichten die SP-Kantonsräte Martin Raña (Küssnacht), Guy Tomaschett (Freienbach) und Jonathan Prelicz (Goldau) ein Postulat ein mit dem prägnanten Titel: «Der Fachkräftemangel hat die Volksschule erreicht. » Die drei Parlamentarier stellen fest, dass noch viele Stellen auf den Sommer ausgeschrieben sind und dass die Schwyzer Schulleitungen teilweise keine einzige Bewerbung erhielten.
In einer Antwort zu einer früheren Kleinen Anfrage heisst es vom Amt für Volksschulen und Sport (AVS): «Wir stellen fest, dass die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung zugenommen haben.» Der Kanton Schwyz stehe in Konkurrenz zu seinen Nachbarkantonen, «die teilweise bessere Arbeitsbedingungen für (junge) Lehrpersonen anbieten ». Die SP-Kantonsräte haben sich Gedanken zu dieser Problematik gemacht und präsentieren in ihrem Postulat mögliche Massnahmen, um den Kanton Schwyz als Arbeitgeber attraktiver zu machen.
Weniger Lektionen und kleinere Klassen Die Pädagogische Hochschule (PH) Schwyz habe einen hervorragenden Ruf. Über sie müsste es doch gelingen, möglichst viele Studierende im Kanton zu behalten. Um den Berufseinstieg von Studienabgängern erfolgreicher zu machen, sollen diese mit zwei Lektionen entlastet werden, und die Lehrpersonen, die ein Mentorat übernehmen, mit einer, fordern die Postulanten. Das wöchentliche Vollpensum einer Lehrperson an der Volksschule soll 28 Lektionen à 45 Minuten betragen; die Die wöchentliche Unterrichtszeit einer Klassenlehrperson auf Primar- und Sekundarstufe I hinge-gen 26 Lektionen. Weiter soll die Entlöhnung jener in den Nachbarkantonen Zug und Zürich angepasst werden. Ausserdem schlagen sie eine Anpassung der Klassengrössen vor, um die Lehrpersonen nicht zu überfordern und um den gestiegenen Anforderungen gerecht werden zu können. Die Besoldung der Schulleitungen soll im Kanton Schwyz einheitlich geregelt und ebenfalls an Zug und Zürich angepasst werden. Zu guter Letzt fordern die Postulanten, dass Studierenden der PH Schwyz beim Abgang die Frage gestellt werden sollte, wieso sie sich für oder gegen den Kanton Schwyz entschieden haben. Problem wird sich in den kommenden Jahren verschärfen In seiner Antwort teilt der Regierungsrat die Sorgen der Postulanten. Der Lehrpersonenmangel werde vermutlich in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Der Regierungsrat unterstütze deshalb das Vorgehen, weitere Massnahmen zu prüfen, die dem entgegenwirken könnten. Bereits seien Massnahmen eingeleitet worden. «Verschiedene Verbände des Bildungsbereichs sowie die PH Schwyz wurden einbezogen, um Massnahmen gegen die Abwanderung von Lehrpersonen zu konzipieren », heisst es. Der Fokus liege dabei auf der Personalrekrutierung und -erhaltung. Noch nicht über Massnahmen entschieden Das Konzept der Entlastung von Neueinsteigenden in den Beruf sei jedoch vom Erziehungsrat abgelehnt worden. Sämtliche von den Postulanten erwähnten Punkte würden jedoch von einer Projektgruppe überprüft und bewertet werden. Zudem werde die PH Schwyz in Zukunft eine offen formulierte Standardfrage aufnehmen, um besseren Einblick in die Beweggründe der Studierenden zu erhalten. Welche Massnahmen schliesslich umgesetzt werden, müsse noch entschieden werden.
Die Postulanten regen an, die Anzahl Auszubildender pro Klasse auf Volksschulstufe zu reduzieren.
Foto: unsplas