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Ländlich geprägte Gemeinden gehören der Vergangenheit an

In Ausserschwyz gibt es keine einzige typische Bauerngemeinde mehr. Wollerau und Freienbach gelten mittlerweile als städtische Gemeinden einer grossen Agglomeration – etwa der Stadt Zürich.

Rund um den Zürichsee gibt es kaum mehr eine Gemeinde, die nicht als städtisch gilt. Dies zeigt die Raumgliederung des Bundesamts für Statistik, die per 1. Januar auf den neusten Stand gebracht worden ist. Nur gerade Tuggen und Hombrechtikon sind Gemeinden mit Seeanstoss, die noch dem periurbanen Raum zugeordnet werden.

In solchen Gemeinden sind schweizweit immerhin noch 36 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe angesiedelt. Nichtsdestotrotz zeichnen sich auch diese Gemeinden dadurch aus, dass sie zu einem Agglomerationsgürtel gehören und viele der Einwohner in städtische Gemeinden pendeln, um ihren Beruf auszuüben. Die periurbanen Gemeinden sind in der Schweiz anzahlmässig mit 947 Gemeinden am häufigsten (44 Prozent).

Als städtische Gemeinden einer kleinen Agglomeration gel-ten die Gemeinden Wangen, Lachen und Altendorf. Freienbach und Wollerau werden bereits einer grossen Agglomeration zugerechnet. Städtischer geht es nicht mehr – sie sind in der gleichen Kategorie wie die Stadt Zürich. Die Wahrnehmung vie-ler ausländischer Gäste, dass es sich bei den Siedlungen rund um den Zürichsee um eine einzige Stadt handelt, kommt somit nicht von ungefähr.

Einsiedeln ist eine städtische Gemeinde Die städtischen Gemeinden umfassen alle städtischen Zentren der Schweiz. In diesen 475 Gemeinden wohnt die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung (63 Prozent) und befinden sich 75 Prozent der Arbeitsplätze. Von allen Landwirtschaftsbetrieben finden sich nur 18 Prozent in solchen Gegenden.

Auch wenn man sich vom Zürichsee entfernt, gelingt es nicht, auf eine ländlich geprägte, typische Bauerngemeinde zu stossen – auch nicht am Wägitalersee. Sowohl Inner- als auch Vorderthal werden in der Gemeindetypologie den periurbanen Gemeinden zugeordnet.

Für die Landwirtschaft am wichtigsten sind aber die ländlichen zentral gelegenen Gemeinden: Sowohl was die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe, die landwirtschaftliche Nutzfläche als auch die Anzahl Nutztiere betrifft. Eine solche Gemeinde ist auch Einsiedeln nicht. Der Ort ist, wie könnte es anders sein, eine städtische Gemeinde. Alpthal und Unteriberg sind typische Bauerngemeinden Erst im Bezirk Schwyz wird die diesbezügliche Landkarte grüner. Typische Schweizer Bauerngemeinden sind etwa Unteriberg, Alpthal und Rothenthurm: In solchen Gemeinden sind 25 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe der Schweiz angesiedelt.

Oberiberg hingegen gehört zu den abgelegenen Orten: Der Ort gilt als ländliche periphere Gemeinde. 13 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe liegen in die-sen Regionen.

Eine ländliche Zentrumsgemeinde gibt es im Kanton Schwyz nicht: Neun Prozent der Bauernbetriebe sind dort zu finden. Insgesamt ist fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe (47 Prozent) in den drei ländlichen Gemeindetypen angesiedelt.

In Ausserschwyz gibt es keine einzige typische Bauerngemeinde mehr: Wollerau und Freienbach gelten mittlerweile als städtische Gemeinden einer grossen Agglomeration – etwa der Stadt Zürich.

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