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Mehr Gewaltdelikte, mehr Einbrüche und mehr Vergewaltigungen

Mehr Gewaltdelikte, mehr Einbrüche  und mehr Vergewaltigungen Mehr Gewaltdelikte, mehr Einbrüche  und mehr Vergewaltigungen

Die Kriminalstatistik 2022 zeigt auf: Die Anzahl der Straftaten im Kanton Schwyz stieg im letzten Jahr um gut 21 Prozent und liegt erstmals seit über zehn Jahren wieder bei über 6000. Bei der häuslichen Gewalt ist eine steigende Tendenz festzustellen.

Im Jahr 2022 wurden im Kanton Schwyz 6021 Delikte erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 1050 Straftaten (21 Prozent) entspricht. «Trotz des Anstiegs darf sich die Bevölkerung im Kanton Schwyz weiterhin sicher fühlen», sagte Bruno Suter, Kommandant der Kantonspolizei Schwyz, an der gestrigen Pressekonferenz, an der die Jahresstatistik 2022 der Kantonspolizei Schwyz vorgestellt wurde: «Im schweizweiten Vergleich ist Schwyz bei den Verstössen gegen das Strafgesetzbuch der drittsicherste Kanton.» Bei den Delikten gegen Leib und Leben mussten 242 Delikte (203) verzeichnet werden, was einer Zunahme um 19 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote liegt bei 89,7 Prozent (91,6 Prozent). Im Jahr 2022 verzeichnete die Kantonspolizei Schwyz weder ein versuchtes noch ein vollendetes Tötungsdelikt. Mehr Vermögensdelikte und Sachbeschädigungen Bei den vorsätzlichen Körperverletzungen stieg die Deliktszahl von 59 auf 73 Straftaten. Die vorsätzlichen schweren Körperverletzungen sanken von 13 auf 8 Delikte. Es waren 9 Raubüberfälle (8) zu verzeichnen. Im Bereich der häuslichen Gewalt wurden 158 Straftaten registriert. Das sind 42 Delikte mehr als im Vorjahr. In den meisten Fällen kam es zu Tätlichkeiten, Drohungen, Beschimpfungen oder einfachen Körperverletzungen.

Die Delikte gegen das Vermögen stiegen an. So wurden 2765 Straftaten verzeichnet (36 Prozent mehr als im Vorjahr). Die Zahl der Ein- und Aufbrüche ist um 86 auf 225 Delikte gestiegen. Dies bedeutet eine Zunahme um 62 Prozent. Mit 788 Sachbeschädigungen wurde eine Zunahme um 151 Taten verzeichnet. Erpressungsdelikte stiegen um 73 Prozent auf 57 Straftaten an.

Mehr Übergriffe im Bereich der sexuellen Integrität

Zudem ist eine Zunahme der Anzahl Übergriffe im Bereich der sexuellen Integrität um 43 auf 138 Delikte zu verzeichnen. Deutlich gesunken sind derweil sexuelle Handlungen mit Kindern auf 9 Straftaten (16). Pornografie stieg um 56 Prozent auf 78 Straftaten. Gestiegen ist der Exhibitionismus auf 11 Straftaten (5). Die Vergewaltigung stieg um 67 Prozent auf 10 Straftaten (6).

Die Anzahl der Anzeigen we-gen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz ist um 37 auf 771 Delikte gesunken. Eine Zunahme ist beim Eigenkonsum um 23 auf 699 Delikte zu verzeichnen. Stark abgenommen haben die Anzahl Straftaten bei Anbau/Herstellung um 20 auf 12 Fälle sowie beim Handel um 26 auf 16 Delikte. Beim Schmuggel ist eine Zunahme um 6 auf 17 Delikte zu verzeichnen.

Im vergangenen Jahr konnten wiederum Betäubungsmittel sichergestellt werden, insbesondere Marihuana 9204 Gramm (21’551 Gramm), LSD 434 Stück (142 Stück), Ecstasy 74 Stück (24 Stück), Halluzinogene 100 Gramm (1317 Gramm), Hanfpflanzen 527 Stück (1309 Stück), Kokain 144 Gramm (102 Gramm) sowie GHB/GBL 20 ml (87 ml). Im Berichtsjahr verstarben zwei Personen nach dem Konsum von Betäubungsmitteln. Weniger Gewalt gegen Beamte

Wegen Aufgriffen von illegal Einreisenden aus Zügen beim Bahnhof Goldau rückte die Kantonspolizei in 243 Fällen (213) aus. Dabei wurden insgesamt 447 Personen (278) angehalten. Die Zahl der Brandstiftungen ist um 1 auf 5 Fälle gestiegen. Abgenommen haben die Straftaten im Bereich Gewalt und Drohung gegen Beamte, nämlich um 18 auf 21 Anzeigen, was eine Abnahme um 46 Prozent bedeutet. Bei den Straftaten waren 53,3 Prozent der Beschuldigten Schweizer Staatsangehörige (54,4 Prozent). Einer Ausländerrate von 46,7 Prozent steht eine solche von 45,6 Prozent im Vorjahr gegenüber. 4,7 Prozent der Beschuldigten waren Asylsuchende (3,5 Prozent). Die absolute Anzahl jugendlicher Täter von 372 (361) ist um 3 Prozent gestiegen. Die Jugendrate sank auf 11,8 Prozent (13,2 Prozent).

Die Anzahl Cybercrime-Straftaten ist um 199 auf 634 Delikte gestiegen (435). Davon entfielen 307 Delikte auf den Cyberbetrug. Die Deliktssumme betrug total 6’500’000 Franken.

Vormarsch der digitalen Kriminalität Polizeikommandant Bruno Suter blickte auf ein ereignisreiches Jahr zurück, das die Mitarbeitenden erneut stark forderte: «Der Vormarsch der digitalen Kriminalität wird die Kantonspolizei Schwyz auch im laufenden Jahr weiterhin stark fordern.» Erfreulich sei der erneute Rückgang der Verzeigungen wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte.

«Die vorliegenden Zahlen zeigen eindrücklich auf, wie gut unsere Kantonspolizei ihrem Auftrag nachkommt, nämlich die Sicherheit unserer Bevölkerung zu bewahren und zu erhöhen», bilanzierte Regierungsrat Xaver Schuler: Dank der hervorragenden Arbeit und dem aufwendigen Einsatz der Polizei zähle der Kanton Schwyz nach wie vor zu den sichersten Kantonen der Schweiz.

Verlagerung von Straftaten in den Cyberraum Der auch im Kanton Schwyz feststellbare Trend der Verlagerung von Straftaten in den Cyberraum werde die Kantonspolizei künftig noch vermehrt fordern. Dies gel-te aber nicht nur für den virtuellen Raum: «Insbesondere in den Bereichen der Jugendkriminalität und der Betäubungsmitteldelikte wird ein zusätzlicher Effort zu leisten sein», betonte Schuler.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Verhinderung von Straftaten stelle weiterhin das Bedrohungsmanagement dar. Das Wachstum und die damit einhergehende veränderte Zusammensetzung der Gesellschaft würden sich auch auf das Arbeitsvolumen der Polizeiarbeit auswirken.

«Die Politik wird weiterhin dafür besorgt sein, unserer Kantonspolizei die nötigen personellen und materiellen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie ihren Auftrag auch bei stetig veränderten Ansprüchen wahrnehmen kann, sodass der Kanton Schwyz weiterhin einer der sichersten bleibt», fasste Schuler zusammen.

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