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So steht es um die Biodiversität im Kanton Schwyz

So steht es um die Biodiversität  im Kanton Schwyz So steht es um die Biodiversität  im Kanton Schwyz

Bis 2030 soll rund ein Drittel der Erde unter Schutz gestellt werden. Schwyz steht noch einiges an Arbeit bevor.

Derzeit sind im Kanton Schwyz gut 20 Prozent, also rund 180 Quadratkilometer, als nationale, kantonale oder kommunale Schutzgebiete bezeichnet. Jagdbanngebiete, Moorlandschaften und Waldreservate nehmen dabei den grössten Flächenanteil ein. SP-Kantonsrätin Elsbeth Anderegg Marty stellte im Dezember des letzten Jahres mittels Interpellation Fragen zu geschützten Flächen im Kanton Schwyz und bezüglich der Umsetzung des Aktionsplans «ökologische Infrastruktur».

Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft In seiner Antwort hält der Regierungsrat nun fest, dass der Klimaschutz, die Erhaltung der Biodiversität und die Stärkung der Kreislaufwirtschaft zu den vordringlichen Zielen der kantonalen Umweltpolitik gehören. «Gerade bei der Ausscheidung von Waldreservaten und im Bereich Moorschutz hat sich gezeigt, dass unter Einbezug von Grundeigentümern und Bevölkerung vieles möglich ist», schreibt die Regierung.

In verschiedenen weiteren Bereichen sieht der Regierungsrat noch Potenzial: bei der naturnahen Durchgrünung von Siedlungsflächen und strukturarmem Offenland, bei der Revitalisierung und Renaturierung von Fliessgewässern, in den Gewässerräumen, entlang von Bahnlinien, bei Aufwertungen im Übergangsbereich von Wald zu anderen Nutzflächen oder etwa bei der gezielten Schaffung von neuen Biotopen. Hier seien alle Akteurinnen und Akteure sowie alle Betroffenen und Beteiligten gefragt, ihre Rolle wahrzunehmen und miteinander Lösungen zu finden. Nach den Vorgaben des Bundesrates soll die Schweiz bis 2040 über eine funktionsfähige, ökologische Infrastruktur verfügen.

Netzwerk bedeutsamer Flächen

Die ökologische Infrastruktur ist ein landesweites, zusammenhängendes und wirksames Netzwerk von Flächen, welche für die Biodiversität wichtig sind. Die Ausarbeitung ist Teil der Bafu-Programmvereinbarung 2020– 2024 im Bereich Naturschutz. Das Konzept zielt darauf ab, den Artenreichtum von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen inklusive deren genetische Vielfalt zu erhalten. Sodann schafft es die Grundlage für die Gewichtung und für die räumliche und zeitliche Priorisierung künftiger Naturschutz-massnahmen.

Die Arbeiten in den Projektphasen 1 und 2 und damit die Darstellung des Ausgangszustands sowie erste Zustandsanalysen konnten fristgerecht per Ende 2022 abgeschlossen werden. Die Projektphasen 3 und 4, welche die Funktionsanalyse und Umsetzungsplanung beinhalten, sind gestartet, sodass das Naturschutzgesamtkonzept bis Ende 2024 vorliegt.

(öI)

Foto: Petra Imsand

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