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Älplere an der noch jungen Sihl

Älplere an der noch jungen Sihl Älplere an der noch jungen Sihl

Der Verein «Kultur Ybrig» hat am vergangenen Samstag im Landgasthof Rösslipost in Unteriberg eine Veranstaltung zum Thema «Sihl und Sihlseeli» durchgeführt.

Mitg. In der von Vereinspräsidentin Kathrin Fässler Grossen moderierten Veranstaltung berichteten Wendel Fässler aus Studen und Paul Schelbert aus Unteriberg über ihre Arbeit als Älpler auf den Alpen Unter- und Obersihl.

Die Alp Untersihl wird 1761 zum ersten Mal in schriftlichen Quellen erwähnt. Eine der Hütten trägt die Jahreszahl 1892, man sieht aber noch Fundamente von älteren Gebäuden. Wendel Fässler, der seit 1969 manchen Sommer auf der Alp verbracht hat, erzählt von der ersten Zeit, als alles, auch Baumaterial und die Dinge des täglichen Bedarfs, von den Älplern selbst hinaufgetragen werden musste; vom Ochsenboden bis zur Alp Untersihl waren dafür rund 600 Meter Höhendifferenz zu überwinden. Seither wurde vieles besser. Eine Seilbahn für den Materialtransport wurde errichtet, ein Fahrweg zwischen den beiden Alpen gebaut und seit 1980 bringen Helikopter Güter auf die Alp. Die Wanderung vom Gribschli, das hinter dem Ochsenboden gelegen ist, bis zur Alp Untersihl ist immer noch streng, auf den beiden Alpen ist man aber unterdessen gut eingerichtet.

Schneehasen

Besonders gefreut hat sich Wendel Fässler über die Begegnung mit einem Schneehasen, der zu einem gerngesehenen Gast und fast schon guten Freund wurde. Er hat zusammen mit Paul Schelbert einen Leserbrief zugunsten der Schneehasen verfasst, der im Einsiedler Anzeiger erschien. Darin wird zu Recht gefragt, ob man diese harmlosen und wehrlosen kleinen Tiere, die kaum Fleisch hergeben, überhaupt jagen soll. Sie scheinen auch schon fast ausgerottet zu sein.

Ergänzend erzählte Albin Fuchs von Unteriberg von einer kleinen Expedition, die im Dezember 2016 stattfand: Es gab damals noch keinen Schnee, und so wanderten sechs Männer zum Sihlseeli, um dieses auszumessen. Sie fanden, dass das Seeli 153 Meter lang, 98 Meter breit und 6.90 Meter tief sei. Mit diesem Expeditionsbericht ging ein angenehmer, interessanter und gemütlicher Abend zu Ende. Für den Verein begann damit die Sommerpause bis zur am 19. August stattfindenden Generalversammlung.

Foto: zvg

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