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Die Gondelbahn nimmt Formen an

Die Gondelbahn nimmt Formen an Die Gondelbahn nimmt Formen an

Erste Bauarbeiten für die neue Erschliessung des Ferien- und Sportzentrums Hoch-Ybrig

Mit ihrer neuen Gondelbahn ist die Hoch-Ybrig AG auf Kurs. Die Baubewilligung liegt seit Ende Mai vor. Die Bauarbeiten haben Fahrt aufgenommen.

Das Vorhaben scheint unter einem guten Stern zu stehen: Seit die Hoch-Ybrig AG im Jahr 2020 beschlossen hat, die 50 Jahre zuvor eingeweihte Luftseilbahn Weglosen– Seebli zu ersetzen, geht es zügig vorwärts; immer im Wissen, dass eine neue Seilbahn ein komplexes Vorhaben ist, an dem viele Ämter und Stellen beteiligt sind.

Im Eiltempo Seit aber die Typen- und Linienwahl getroffen war (EA 8/21), durchlief das Gesuch sämtliche Verfahren im Eiltempo. Von der Zonen- und Nutzungsplanänderung bis zum Plangenehmigungsverfahren beim Bundesamt für Verkehr gab es keine Verzögerung – mit dem abschliessenden Höhepunkt Ende Mai dieses Jahres: Das Projekt ist vom Bundesamt genehmigt worden. Die neue Gondelbahn kann definitiv gebaut werden.

«Die Bewilligung kam gar zwei Wochen früher als erhofft », freut sich Urs Keller, Geschäftsführer der Hoch-Ybrig AG sowie Bau- und Projektleiter in Personalunion. Zeit verstreichen lassen wollte man in Unteriberg aber nicht; die Arbeiten wurden umgehend aufgenommen.

Auftakt mit der Bergstation Das erste Augenmerk richtet die Bauherrin auf die neue Bergstation Seebli, welche direkt neben der bestehenden gebaut wird. Bevor aber in die Höhe gebaut werden kann, mussten zuerst Bäume gefällt und Fels weggespitzt werden. Am letzten Freitag, 16. Juni, wurde dann erstmals betoniert. Mit der Bodenplatte wurde das Fundament für die neue Bergstation gelegt. Rund 130 Kubikmeter Beton wurden dafür benötigt. «In diesem Jahr», blickt Keller voraus, «konzentrieren wir uns auf die Bergstation sowie den Standort der Stütze zwei», welche in der Anfahrt zur Bergstation steht (siehe Visualisierung). Der Bedarf an Beton für beide Objekte liegt bei rund 1200 Kubikmetern!

Im kommenden Jahr 2024 folgen die Betonarbeiten bei der Talstation, der Stahlbau bei der Bergstation und anschliessend der Holzbau. Im Jahr 2025 soll das Seil gezogen und die alte Bahn zurückgebaut werden. Die letzte Fahrt mit der legendären Pendelbahn erfolgt im März 2025. Verläuft alles nach Plan, soll im Oktober 2025 die neue Gondelbahn ihren Dienst aufnehmen.

Alle 40 Sekunden eine Gondel Beim gewählten Typ handelt es sich um eine Gondelbahn der TRI-Linie, einer Eigenentwicklung der Firma Garaventa/Doppelmayr. Die Förderleistung der neuen Bahn wird im Anfangsstadium 1400 Personen pro Stunde betragen. Möglich ist ein Endausbau auf 1600 Personen. Die bisherige Luftseilbahn kann maximal 1100 Personen pro Stunde befödern.

Ermöglicht wird die erhöhte Förderleistung durch 20 Kabinen zu je 18 Personen. Alle 40 Sekunden kommt eine Kabine vorbei. Skier, Rollstühle, Kinderwagen, Bikes, Rettungsgeräte und dergleichen mehr werden in Zukunft im Innern der Kabinen transportiert.

Die Investitionen belaufen sich auf 22 Millionen Franken. Darin enthalten sind sämtliche Kosten, also auch der Bau der Talund Bergstation sowie der Rückbau der bisherigen Luftseilbahn. Die Hoch-Ybrig AG geht von einer Lebensdauer von 40 Jahren aus. «Wir haben in den letzten Jahren bewusst keine Dividenden ausbezahlt und finanzielle Mittel für die neue Bahn zurückgestellt », erklärt Keller. Mit Erfolg: Das Eigenkapital per Ende 2022 beträgt stolze 19,4 Millionen Franken.

Die Finanzierung ist gemäss Keller gesichert: «Wir rechnen mit einer Amortisationszeit von zirka 10 Jahren. Auswirkungen auf die Preise hat die Erstellung der neuen Bahn keine.»

Visualisierung: Archiv EA

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