Das Verdienst der Willerzeller
KOMMENTAR
In den Winternächten 2016/ 17 steckten die Willerzeller ihre Köpfe häufig zusammen. Kurz zuvor haben auch sie die Totenglocken für den Willerzeller Viadukt läuten hören. Doch statt schweigend auf den Friedhof, gingen sie lärmend auf die Strasse. Und so wurde aus der Todesstunde des alten die Geburtsstunde des neuen Viadukts.
Wenn jetzt, wenige Jahre später, nicht nur die Konzession, sondern auch die Sanierung und Konservierung des Viadukts für weitere Jahrzehnte Tatsache sind, darf nicht vergessen gehen, dass die Geschichte auch anders hätte ausgehen können.
Dass der Viadukt nicht nur erhalten bleibt, sondern gar saniert wird, ist der Beharrlichkeit der Willerzeller und Willerzellerinnen zu verdanken. Sie gewannen erst die Dörfler für ihre Sache, dann Politiker und letztlich auch noch Wissenschaftler. Das Pro Komitee kämpfte mit Emotionen, aber noch mehr mit Fakten. Und es gelang ihm, aus einer zunächst rein wirtschaftlichen Frage eine hochpolitische Angelegenheit zu machen. Der Konzessionsvertrag war plötzlich untrennbar mit dem Schicksal des Viadukts verknüpft. Und damit war er gerettet.
Zum Sanierungsabschluss durften alle feiern. Die Willerzeller gleich doppelt. Die Brücke und sich selbst.