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Welcher Prinz küsst endlich die Luegeten wieder wach?

Welcher Prinz küsst endlich die Luegeten wieder wach? Welcher Prinz küsst endlich die Luegeten wieder wach?

«Es war einmal ein verwunschenes Schloss …» So könnte die Geschichte um die «Luegeten» oberhalb Pfäffikon beginnen. Denn seit bald fünf Jahren ist dieses einmalige Aussichtsrestaurant geschlossen, seit bald einem Jahr steht es zum Verkauf – und ausser ein paar Gerüchten hört die Öffentlichkeit nichts mehr.

Vorgeschichte ist Vergangenheit Zur Erinnerung: In die Schlagzeilen geriet das Ausflugsziel, weil sich die beiden Besitzer Otto Senn von der OS Immobilien AG und Hans-Ulrich Rihs von der Risewi Gastro AG, der gleichzeitig auch Pächter war, einen erbitterten Kampf lieferten. Der Knoten löste sich erst, als sich Rihs zurückzog und seine Anteile an den einheimischen Architekten Senn verkaufte. Somit wurden Otto und Vreni Senn wieder wie früher Alleinbesitzer der exklusiven Liegenschaft.

Letzten Herbst kündigte Senn an, nun für einen Verkauf an Dritte bereit zu sein. Das heizte die Gerüchteküche zünftig an. Wer kann sich diese Liegenschaft, die über 20 Millionen Franken kosten dürfte, leisten? Hat ein Gastrobetrieb an diesem Ort überhaupt noch Chancen? Oder kommt irgendwann ein Superreicher von irgendwo her und entzieht die Luegeten der Öffentlichkeit? Nur als Gesamtpaket käuflich

Einordnen kann diese Gerüchte Jolanda Hirt von Trust Immobilien, der Familienfirma aus Richterswil, die mit dem Verkauf der Liegenschaft beauftragt wurde. Die Luegeten werde nicht aktiv zum Verkauf angeboten, weshalb das Angebot auch nicht im Internet aufgeschaltet sei, erklärt sie. Würden Interessenten auftauchen, seien Otto und Vreni Senn aber ganz Ohr. Es stimme eben genau nicht, dass die Luegeten nun auf Gedeih und Verderb veräussert werden müsse, wie gemunkelt wird. Denn die bisherigen Besitzer würden es immer noch sehr schätzen, wenn wieder Gastronomie Einzug hielte und damit das Gebäude der Öffentlichkeit zumindest teilweise zugänglich bliebe. Oder, so gibt Jolanda Hirt zu bedenken – wie wäre es gar mit einer Stiftung, einem Museum?

Damit tönt die Immobilienfachfrau an, mit welcher Realität man bei der Luegeten konfrontiert ist: Diese «Perle» über dem Zürichsee habe zwar «viel Potenzial », aber auch ein «schwieriges Profil». Es handle sich schliesslich um ein komplettes Anwesen in der steuergünstigen Gemeinde Freienbach. Wer immer die Luegeten kaufen wird, wird auch die Faktoren Grösse, Lage und Steuern miteinberechnen.

Oder anders gesagt: Die Luegeten wird nicht einfach von einem «Beizer» wiedereröffnet werden, das liesse sich nie refinanzieren. Nur jemand, der die Luegeten als Gesamtpaket betrachtet, wird sich dafür begeistern können. Und wegen des hohen Kaufpreises muss ein entsprechendes Budget vorhanden sein.

Noch wurde Märchen nicht wahr «Ja, vielleicht ein Mäzen», wirft Jolanda Hirt ein, und meint damit einen eigentlichen Prinzen, der die Luegeten endlich wieder wachküsst. Bis anhin seien zwar Angebote gemacht worden, verrät Hirt, aber es habe entweder von der Nutzung oder vom Preis her nicht gestimmt. Der Besitzerfamilie Senn gehe es nämlich nicht um den Höchstpreis, sie wolle diese märchenhafte Liegenschaft auch «in gute Hände geben ». Nun, eine Prinzessin gibt sich halt nicht einfach mit dem reichsten Bewerber ab – es muss der einzig Richtige sein. So endet dieses Immobilien- Märchen eines Tages hoffentlich mit dem üblichen Schlusssatz: «Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute glücklich und in Eintracht …» Seit bald fünf Jahren ist das Ausflugsrestaurant Luegeten ob Pfäffikon geschlossen, seit bald einemJahrstehteszumVerkauf– aber es fehlt immer noch ein Mäzen, das ihm neues Leben einhaucht.

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