Endlich wieder Landwasserplausch!

«Mourä tüänd dä Dädi und sini Kollegä wieder wiiterbuä für d’Fasnacht!» «Hääi, dä sinds aber früäh dra, d’Fasnacht isch ja ejrst im Winter wieder?! Was tüänds dä buuä?» «Dä Dädi hät gsejt, sie mached äs Vejhikel wo cha fahrä wän sies stoussed und nachhär sogar nu schwimmä und dasi gaaar nümmä ä so lang muäs wartä bisis gsej, will nämlich das Jouhr bi üs im Summer au ä Fasnacht isch!» «Ahaaaa, jetzt chumi glaub drus…! Isch ächt ändlich wieder ämal dä Landwasserplausch, cha das sii…?»

So ist es! Wenn in Einsiedeln an einem Samstag im Juli (meistens scheint dabei auch noch die Sonne) mehr Hudi unterwegs sind als Touristen, wenn Musik lauter aus den Boxen dröhnt als an der Street Parade, wenn nebst dem emsigen Treiben der Partygänger die vielen Heinzelmännchen im Hintergrund, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen, gar nicht bemerkt werden, ja, wenn einfach gelacht, gesungen und getanzt wird und wirklich alle fröhlich sind, dann ist es so: Es ist wieder Landwasserplausch!

Nach dem unvergesslichen Landwasserplausch 2019 wäre eine nächste Durchführung im Sommer 2021 geplant gewesen. Leider musste diese aufgrund der Massnahmen gegen die Corona-Pandemie verschoben werden. Im Juli 2022 konnte der Plausch wegen der Sanierung des Willerzeller Viadukts ebenfalls nicht durchgeführt werden, sodass sich das siebenköpfige OK rund um den neuen OKP Manuel Kälin schon bald auf das neue Datum, nämlich den 8. Juli 2023 konzentrierte.

Hätte irgendjemand den damaligen Aktivmitgliedern der Fasnachtsvereine «Sekerlänte» und «Hudi 17», die anno 1978, also vor 45 (!) Jahren, die Idee hatten, sich in einem Plauschwettkampf, bei dem beide Vereine paddelnd einen Parcours mit einem schwimmbaren Untersatz zu absolvieren hatten, zu mes-sen, gesagt, dass sich ihre Idee in ein paar Jahren zu einem der beliebtesten Anlässe in Einsiedeln entwickeln wird, hätten wohl viele lachend abgewunken. Ob es wohl noch jemanden gibt, der seit der ersten Austragung immer dabei war und mitgemacht hat? Auch ist es bereits über 20 Jahre her, seit der Verein «Land-Wasser-Plausch» gegründet worden ist. Die damals noch recht jungen Mitglieder des «Dreamteam Einsiedeln» und des Eishockey-Clubs Einsiedeln gründeten den Verein, nachdem der Plausch unter der Leitung von diver-sen anderen Vereinen gewachsen ist, um den immer grösser werdenden Anlass auf eine gesicherte finanzielle und organisatorische Basis zu stellen,was sich offensichtlich bewährt hat. In der Zwischenzeit ist Unterstützung vom TC Booze sowie vom Handballclub Einsiedeln dazugekommen. Während die Mitglieder des TC Booze, die Eishockeyaner und die Handballer, die neu mit Lukas Schönbächler auch im OK vertreten sind, sich um das Aufstellen und die Umzugsführung kümmern, sind die Fasnächtler des Dream-teams für die Festwirtschaft und Bar zuständig. Eben war vom immer grösser werdenden Anlass die Rede. Die Erinnerungen an die Zeiten, in denen man einfach so, ohne Anmeldung, am Landwasserplausch auftauchen und mittels Rampe im «Vejhikel» ba-den gehen konnte, verblassen allmählich definitiv. Die Dimensionen sind bereits vor einigen Jahren zu gross geworden, sodass eine Anmeldung erforderlich geworden ist. Auch ein Reglement ist in den letzten Jahren ausgearbeitet und nach jedem Anlass fein säuberlich überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht worden. Die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher hat für die Organisatoren höchste Priorität. So haben sie beschlossen, dieses Jahr eine Pflicht zum Tragen einer Schwimmweste einzuführen. Wer selber eine Weste hat, soll diese gerne mitbringen. Auch stellt der Verein Landwasserplausch 50 Schwimmwesten für die Teilnehmenden zur Verfügung. Der Landwasserplausch ist ein Tag voller Highlights. Für einige Teilnehmende sind die Besammlung und der Umzug durch Einsiedeln mit den nur mit Muskelkraft betriebenen Vehikeln der Höhepunkt, für die Mehrheit wahrscheinlich das Einwassern über die eigens für den Anlass gebaute Rampe und für den Rest sowie die unzähligen Zuschauer die anschliessende Party bis in die Morgenstunden. Alle Angemeldeten werden gebeten, sich mit ihren kunterbunten Vehikeln um 10 Uhr beim Parkplatz Waldstatt-Areal zu besammeln. Diejenigen, die den Umzug schauen möchten, kommen ab 11 Uhr auf ihre Kosten. Dann startet der Konvoi und bewegt sich die Schmiedenstrasse hinunter, um dann den Weg über die holprige Hauptstrasse auf sich zu nehmen. Dass es da am Schluss ganz schön bergauf geht, das wissen alle, die schon Landwasserplausch Erfahrung in ihren Muskeln haben. Dass eine Pause beim Parkplatz Adlermättli mit etwas Erholung, kühlen Getränken und Party-Musik aus den Boxen vom weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannten DJ Örwein das wohl Einzige ist, was gebraucht wird, davon konnte sich das OK jedes Jahr von Neuem überzeugen. Anschliessend an diese Pause führt der Umzug weiter via Etzelstrasse über den Hüendermattdamm zum Segelplatz, wo das Einwassern stattfindet. Selbstverständlich ist auch für Verpflegung bestens gesorgt: das Festzelt und die Bar sind ab dem Nachmittag ebenso geöffnet wie auch der Grillstand, wo unter anderem die einzigartigen Plausch-Spiesse angeboten werden. Für den Abend konnte mit «Has#tag» DIE regionale Partyband engagiert werden und kein geringerer als DJ Hugo wird dazwischen und nach dem Auftritt der Liveband für Stimmung sorgen. Wie die Sommerfasnächtler zum Segelplatz kommen ist klar. Da nicht viele Parkplätze zur Verfügung stehen, werden die Zuschauer gebeten, mit dem Postauto (Abfahrt um 13.45 Uhr beim Bahnhof Einsiedeln) oder mit dem Velo zum Segelplatz zu kommen. Später am Abend ist ein Hei-bring-Shuttle im Einsatz. Die Organisatoren bedanken sich schon im Voraus auch bei allen Anwohnern im Dorf und im Horgenberg für das Verständnis wegen der Verkehrsbehinderungen.

Auch bedankt sich das OK schon jetzt beim Bezirk Einsiedeln und den Behörden des Kantons Schwyz für die Bewilligungen, beim Segelclub Einsiedeln für das Gastrecht, bei den Landbesitzern für die Parkplätze, bei allen Sponsoren, ohne deren grosszügige Unterstützung der beliebte Anlass nie in einem so grossen Rahmen durchgeführt werden könnte, bei den vielen freiwilligen Helfern und einfach bei allen, die irgendwie mit dem Landwasserplausch zu tun haben. «Du Gotti, au wän ich nu ä chli z’chlii bi, zum am Landwasserplausch mitmachä – ich gangä mourä gliich am Dädi go hälfä s’Vejhikel buuä, schusch wirdeds ja niä fertig! Und ich glaub mir gönd dä mal nu i üsä Estrich ufä öppis pas-sends go suächä zum Verchleidä, das ghöirt ja au zudä Fasnacht! Was häts ächt alles so für Themänä bidä Vejhikel?»