Marco Kälin, JSVP, Euthal
Der 23-jährige Informatiker Marco Kälin aus Euthal ist seit einem Jahr Mitglied der Jungen SVP Kanton Schwyz und tritt nun an den eidgenössischen Wahlen im Oktober an.
Sie sind vor Kurzem der JSVP beigetreten und kandidieren nun für den Nationalrat. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen? Ich habe mich bereits seit Längerem für die Politik interessiert und jegliche Diskussionen und Auseinandersetzungen verfolgt. Während der Coronazeit stiegen meine Sympathien zur SVP, da sie sich als einzige Partei gegen die Ausschliessung von Ungeimpften in der Gesellschaft einsetzte. Diese Vernachlässigung grosser Teile der Bevölkerung führte zu meinem Beitritt in die JSVP. Was haben Sie bis anhin als Mitglied der JSVP bewegt? In meiner doch kurzen Zeit in der JSVP konnte ich mich an mehreren Delegiertenversammlungen der JSVP für Anliegen des Kantons Schwyz einsetzen. Auch das neue Parteiprogramm der JSVP wurde massgeblich durch die JSVP Kanton Schwyz beeinflusst. Die Nationalratswahlen möchte ich nutzen, um die junge Bevölkerung im Kanton Schwyz zu erreichen und deren Bedenken und Anliegen in die Politik einbringen. Wofür wollen Sie sich in den nächsten vier Jahren in Bern einsetzen? Ich möchte mich für eine Stärkung des Föderalismus einsetzen, sodass der Kanton Schwyz seine Angelegenheiten selbstsicher und unabhängig regeln kann. Die Einflussnahme durch Bern muss Grenzen haben. Ich möchte mich für eine unabhängige und neutrale Schweiz einsetzen, die sich nicht in fremde Angelegenheiten mischt und sich soweit wie möglich selbstversorgen kann.
Was läuft schief in der Schweizer Landwirtschaftspolitik?
Der hohe Preisdruck, die grosse Bürokratie und die vielen Vorschriften machen vielen Landwirten zu schaffen. Würden diese Barrikaden gelockert werden, könnte die Schweiz grössere Teile ihrer Ernährung wieder selbst produzieren. Die Landwirte, als Rückgrat unseres Landes, werden zunehmend von jeglichen Seiten unter Druck gesetzt. Kommt es nun zum grossen Bauernsterben in der Schweiz – auch im Bezirk Einsiedeln? Sollte die SVP einen Wahlsieg verzeichnen und die Möglichkeit haben, diese Makel in der Landwirtschaftspolitik zu beheben, bin ich überzeugt, dass wir das Verschwinden der Betriebe reduzieren können. Die Schwierigkeiten, Nachfolger zu finden, und die Tendenz zu grösseren Betrieben findet sich auch in Einsiedeln, daher wird sich die Anzahl der Betriebe in absehbarer Zukunft reduzieren. Wie sieht eine vernünftige und realistische Energiepolitik aus? Eine vernünftige und meiner Meinung nach auch machbare Energiepolitik beinhaltet einen möglichst hohen Selbstversorgungsgrad durch den Erhalt und Ausbau der Wasser- und Atomkraft. Durch die Abschaltung der Atomkraftwerke geraten wir in eine gefährliche Situation, was sich auch, wie letztes Jahr bekannt wurde, in einer Mangellage zeigen kann.
Wie soll eine Klimapolitik in der Schweiz idealerweise gestaltet werden, auf dass den Generationen nach uns keine Sintflut droht? Es soll erhalten werden, was erhalten werden kann. Naturland und Wald ist beides von enormer Wichtigkeit für die Schweiz. Dies soll jedoch nicht bedeuten, dass diese Flächen nicht auch genutzt werden können. Durch eine kluge und umsichtige Forstund Landwirtschaft, ohne ökologische Scheuklappen, können diese Ziele erreicht werden. Das Aussprechen von Verboten nützt uns auf lange Sicht nichts. Soll die Schweiz der Ukraine Waffen verkaufen?
Das Schweizer Gesetz beantwortet dies ganz klar. Da die Lieferung an Kriegsländer verboten ist, können und dürfen wir dies momentan gar nicht. Im Sinne der Neutralität und der Selbstversorgung bin ich der Meinung, dass die Schweiz ihre Waffen für den Eigengebrauch aufbewahren sollte. Im Falle einer Öffnung dieser Bestimmungen bin ich für eine Gleichbehandlung aller Parteien. Wie soll die Schweiz die Zuwanderung steuern? Die Steuerung der Zuwanderung beginnt an der Grenze durch eine kritischere Beurteilung der Asylgesuche und Blockierung der Einwanderung. Seit der Einführung des Schengenabkommens mit der EU gingen diese Bemühungen extrem zurück und resultieren in den hohen Zahlen der Asylgesuche. Wenn diese Zahlen reduziert werden können durch eine bessere Grenzkontrolle und wenn die Asylgesuche von Wirtschaftsflüchtlingen direkt verweigert werden, können wir die Zuwanderung wieder bes-ser steuern.