Einsiedelns Team wehrte sich mit allen Mitteln
Ringen, Swiss Premium League (NLA): Freiamt – Einsiedeln 25:14
Freiamt hatte die Pflichtaufgabe erfüllt und siegte mit 25:14. Einsiedeln konnte das Geschehen bis zum sechsten Kampf ausgeglichen gestalten. Doch im Endspurt war der Gegner eine Spur besser.
Viel Publikum in Muri als Rückhalt für das einheimische Team war dabei. Freiamt entschied auch den Rück- mit etwas mehr Mühe als den Hinkampf (26:12) für sich. Einsiedeln konnte drei der zehn Kämpfe für sich entscheiden, was die Überlegenheit Freiamts deutlich widerspiegelt. Dennoch durften die Einsiedler erhobenen Hauptes von der Matte gehen. Sie hatten dem Tabellenzweiten einige heisse Kämpfe geliefert, was aber letztlich keine Punkte brachte. «Auch wenn das Resultat glasklar war, hat die Einstellung gestimmt», freute sich Einsiedelns Trainer Urs Bürgler.
Quraishi überraschte
Der Match begann für Einsiedeln vielversprechend. Alexander Golin beherrschte Tim Schreiber jederzeit und hatte am Ende einen technisch überhöhten Sieg (15:0) in der Tasche. Sven Neyer und Magomed Ayskhanov beäugten sich wie Adler während der ganzen Kampfzeit und warteten auf eine Schwäche des Gegners. Ayskhanov war der etwas effizientere Ringer und gewann das spannende Duell mit 15:7. Neyer bestätigte damit als Greco- Ringer seine Qualitäten auch im freien Stil. Danach war das Pulver auf Einsiedler Seite vorübergehend verschossen. River Perlungher zog gegen den 18-jährign Magomed Dzavadov bald davon. Er konnte den Einsiedler beim Stande von 16:2 noch schultern. Im Halbschwergewicht hielt Sascha Schmid gegen den Internationalen Christian Zemp einige Zeit mit. Doch einmal in der Bodenlage wurde er mit Durchdrehern vorzeitig 15:0 besiegt. Dem hochmotivierten Sulayman Quraishi hatte mit den verschiedensten technischen Varianten Flurin Meier von Beginn weg im Griff und landete einen überraschenden 15:0Sieg. Damit gelang es ihm, sein Können auf der Matte nach einigen vergeblichen Anläufen optimal umzusetzen, was ihm viel Selbstvertrauen geben dürfte. Bei Halbzeit lagen die Gastgeber hauchdünn mit 11:9 in Front.
Starker Widerstand Die Kämpfe nach der Pause sind für die Freiamt-Cracks bekannt für viele Punkte. Doch vorerst sorgte der taktisch gut eingestellte Andreas Burkard für die Musik. Er führte gegen das grosse Talent Kimi Käppeli die technisch etwas feinere Klinge, musste aber auf die brandgefährlichen Konter seines Widersachers stets auf der Hut sein. Am Ende setzte er sich nach einem harten Fight verdient mit 7:2 durch und erzielte damit den Gleichstand (12:12). WM-Teilnehmer Nino Leutert liess gegen Lars Neyer nichts anbrennen. Neyer vermochte seinem entfesselten Gegner nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen und verlor technisch überhöht (18:2). Jan Walker, der in den letzten Wochen im Schwingen und Ringen Schwerstarbeit zu verrichten hatte, guckte gegen Yves Müllhaupt trotz seines unbändigen Kampfwillens mit 8:0 in die Röhre. Beim Stande von 19:13 bog Freiamt mit deutlichem Vorsprung auf die Zielkurve ein. Jan Neyer wurde von Pascal Strebel in Bodenlage gebracht, wo der Aargauer mit seinen ungestümen Angriffen die Differenz von 15 Punkten für die technische Überlegenheit bald einmal zusammen hatte. Zum Abschluss gab es zwischen Kay Neyer und dem einstigen EM-Dritten Randy Vock einen Leckerbissen für die Zuschauer. Die beiden Freistilspezialisten lieferten sich einen hochstehenden Kampf. Vock konnte sich dabei mit 4:3 knapp durchsetzen und hatte dabei das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite.
Am Ende stand ein deutlicher 25:14-Sieg für Freiamt fest. Es gab für die Gastgeber nur gerade in der ersten Halbzeit vorübergehend einen Bruch. Doch da-nach konnten sie den Vorsprung immer mehr ausbauen. Einsiedeln hat das Beste gegen die-sen übermächtigen Gegner herausgeholt. Mehr lag einfach nicht drin.
Wichtiger Heimmatch Die Ringerriege Einsiedeln wird nächste Woche vor eigenem Publikum auf eine harte Probe gestellt. Am Samstagabend gastiert das fünftplatzierte Oberriet in der Sporthalle. Die Rheintaler haben nur zwei Punkte weniger auf dem Konto und könnten mit einem Sieg zu Einsiedeln aufschliessen, was die Einheimischen unbedingt verhindern wollen.