Bestnote für den Jahrgang ’23
EA-Mitarbeiter Werner Bösch hat sich auf einen Ausstellungs-Rundgang begeben – mit Fotos von Werner Bösch und Angela Suter
In der Sportsprache würde man es wohl eine «persönliche Bestleistung » nennen. Die diesjährige Einsiedler Gewerbeausstellung erntete rundum ein dickes Lob. Besucher und Besucherinnen sowie Aussteller und Ausstellerinnen waren sich einig: Da ist einfach alles gelungen. Selbst das Wetter hat mitgespielt.
* Schon auf dem Weg zur Gewa – im bereits recht dichten Gedränge – frage ich mich, was wohl die Gründe für einen Besuch sein könnten. Eine erste Antwort liefert mir ein älterer Herr mit Stock und Strohhut: «Ich will sehen, was die lokalen KMU-Betriebe zu bieten ha-ben. Darauf freue ich mich sehr!» Noch bevor ich im 25 mal 70 Meter grossen Zelt eintreffe, dröhnt das Martinshorn eines Ambulanzfahrzeuges vor dem Alten Schulhaus. Uniformierte Menschen sind im Gespräch mit den Besuchern, erklären und beantworten Fragen. Aha, da präsentieren sich die Rettungskette des Bezirks Einsiedeln! Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Seerettungsdienst sind mit Fahrzeugen vor Ort. Mit dabei das brandneue Feuerwehrauto mit seiner 32 Meter langen Autodrehleiter. Auch der Bezirksführungsstab ist «physisch » da, ebenso die Alpine Rettung Schweiz. Ich treffe den vorher erwähnten Herrn nochmals. Jetzt meint er: «Schön, dass diese Dienste da sind, aber auch gut, wenn wir sie nicht beanspruchen. » * Auf dem Weg zum Zelt, immer noch im Outdoor-Bereich, passiere ich den wundervoll angelegten Gartenbereich, die wuchtigen, kraftstrotzenden Baumaschinen und Lastwagen sowie die dagegen eher bescheiden wirkenden Elektro- Autos. Und überall finden Gespräche statt, auch wenn in den meisten Fällen nichts Handfestes verkauft wird.
* Ja, was bewegt die Besucher und Besucherinnen, hierher zu kommen? In erster Linie ist die Gewerbeausstellung ein Gesellschafts-Ereignis. Gery Kälin vom OK bringt es auf den Punkt: «Es geht nicht zuletzt um das Sehen und Gesehen werden. Die Aussteller freuen sich, mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten.» Er ist der Meinung, dass in den letzten Jahren ein Generationenwechsel stattgefunden habe. Viele junge, dynamische und sehr coole Leute seien jetzt «am Ruder», was sich sehr positiv auswirke. Mit Raffael Schefer und Heiri Kälin seien nur zwei Beispiele genannt.
* Ich bin ein Stück davon weg, die Gewa mit der Chilbi zu vergleichen, aber gewisse Parallelen gibt es bestimmt. Alfons Iten von der gleichnamigen Firma spricht von einem «Dankeschön an die Kunden ». Er möchte diesen das Gefühl geben, dass sie am richtigen Ort sind. Iten-Mitarbeiter und «Alleskönner » Peter Schuler glaubt, dass die Gewa in irgendeiner Form Nachhaltigkeit mit sich bringt. «Am kommenden Montag wird das wohl noch kaum messbar sein, aber wer weiss wann …?», meint er lachend.
* Auch das Gewa-Unterhaltungsprogramm darf sich sehen lassen. Im Zelt macht sich gerade «Lochus» unter Leitung des Einsiedlers Erwin Füchslin zum Aufspielen bereit. Sie benützen nebst dem Alphorn ein Alpensax, hergestellt im ostschweizerischen Bischofszell. Applaus für das Quartett! Das Gewa- Motto «sackstark» zeigt sich in allen möglichen Facetten. Auch im separaten Restaurant-Zelt macht es die Runde: Damian Bürgi mit seinen 15 Mitarbeitern hat in der Küche alles bestens im Griff, jedenfalls sind die Besucher voll des Lobes für die jeweiligen Tagesgerichte. Und die 72 Leute von der Feldmusik Bennau, die für den Service zuständig sind, machen ebenso einen fulminanten Job. Kurz nach der Bestellung per Tablet steht das feine Menü auf dem Tisch!
* Von hier gehe ich zum Stand von Heiri Kälin junior. «Lohnt sich der Aufwand?», frage ich ihn. Die Walhalla DelikatEssen AG führt ihr Tagesgeschäft am Sennhofplatz, ist an der Gewerbeausstellung im Zelt auf dem Brüel präsent und hatte am Freitagabend sogar noch einen Catering-Auftrag am Zürichsee. «Sicher eine gewisse Belastung des Personals», meint er mit einem Schmunzeln. «Aber es lohnt sich.» * Nochmals begebe ich mich ins Freie, um etwas frische Luft zu tanken. Im Musikzelt im Paracelsuspark ist der «Club kochender Männer» daran, die geduldig in der Kolonne stehenden Besucher möglichst schnell und zufriedenstellend abzufertigen. Man hat auch hier das Gefühl, alles laufe rund und die Leute würden mit Begeisterung arbeiten. Denselben Eindruck hinterlässt mir auch die 26-köpfige Musikgesellschaft Egg, die am Sonntag, ab 16 Uhr, ihr «Open-air-Konzert» vor grossem Publikum zum Besten gibt. Welches Stück würde besser pas-sen als «Uf zum Etzel»?!
* Sonntagabend, 18.05 Uhr: Die Gewa ist Vergangenheit, 24 Stun-den war sie von Freitag bis Sonntag geöffnet, x-tausend Besucher strömten herbei. Jetzt wird mit dem Abräumen der Stände begonnen. Die 94 Aussteller, fast alle Mitglieder des Gewerbevereins, haben tolle Arbeit geleistet. Das war einfach sackstark!!