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«Ich freue mich auf zwei tolle Wochenenden mit Super-Stimmung»

«Ich freue mich auf zwei tolle  Wochenenden mit Super-Stimmung» «Ich freue mich auf zwei tolle  Wochenenden mit Super-Stimmung»

Alle sechs Jahre findet im Kanton Schwyz das kantonale Turnfest statt. 1999 war der Einsiedler Turnverein STV zum letzten Mal als Organisator tätig. Dem diesjährigen Anlass steht Michi Iten als Präsident des Organisationskomitees vor. Der Einsiedler Anzeiger traf sich mit ihm zum Gespräch.

Wann wurde der Entscheid gefällt, dass das KTF 2024 in Einsiedeln stattfinden wird? Die Idee kam bei einigen Turnern der Aktiven bei einem Fest unseres Partnervereins im deutschen Gernsbach auf. Es sei eine ide-ale Ergänzung zum 150-Jahr-Jubiläum der Einsiedler Turner. So im Nachhinein könnte ich das fast noch als Bieridee bezeichnen (lacht).

Gab es Konkurrenten? Klappte es gleich beim ersten Mal?

Zu Beginn waren wir die einzigen Interessenten. Bei den Turnern aus Küssnacht am Rigi kam aber ebenfalls die Idee auf, sich für das Fest 2024 zu bewerben. Als es zur Abstimmung an der Delegiertenversammlung 2019 kam, hatten wir das Kern-OK bereits zusammen. So war es toll, dass wir das Fest zugesprochen bekamen. Wie kamen Sie zum Amt als OKP? Vor zwölf Jahren amtete ich als Gesamtwettkampfleiter in Schwyz. Da hatte ich schon sehr viel mit der Organisation rund um diesen Event zu tun. Ich kannte so die verschiedenen Abläufe und verfügte über die notwendige Erfahrung. Ich wusste also, was mich erwartet, und darum habe ich mich früh als OKP zur Verfügung gestellt.

Was erachteten Sie zu Beginn als grösste Herausforderung?

Die wohl grösste Herausforderung war, genügend Personal und genügend Platz für die 23 Disziplinen zu finden. Aber auch die verschiedenen Vorgaben der Behörden brauchten viel Zeit und Arbeit. Für alles wird ein Konzept verlangt. Einsiedeln besitzt keine eigentlichen Sportarenen. Welches wird der grösste temporäre Bau für Wettkämpfe sein? Das sind definitiv die fünf Wurfanlagen. Diese benötigen einen Anlauf von 25 Metern. Da sehr weit geworfen wird, wird die Brüelwiese auf Würfe von bis zu 70 Metern ausgelegt. Der Anlass wird über zwei Wochenenden stattfinden. Ist das einfacher oder schwerer? Das Turnfest muss an zwei Wochenenden abgehalten werden. Ansonsten bringen wir die Wettkämpfe gar nicht durch. Das ist aber allen teilnehmenden Vereinen bekannt und üblich, dass an den beiden Wochenenden die verschiedenen Wettkämpfe stattfinden.

Wie viele Teilnehmer werden erwartet?

Am ersten Wochenende erwarten wir am Samstag rund 800 Einzelwettkämpfer. Der Samstagabend bietet für Einsiedeln das Turnfest 1.0. Und ja, da freue ich mich auf viele Besucherinnen und Besucher auch aus unserem Dorf. Wir möchten den Einsiedlern die Stimmung an einem Turnfest näher bringen. Am Sonntag werden rund 1200 Kinder den Vereinswettkampf der Jugend bestreiten. Am zweiten Wochenende werden die Vereinswettkämpfe der Erwachsenen durchgeführt. Dort haben wir Anmeldungen von 3800 Personen und sicherlich kommen noch rund 1500 Zuschauer hinzu.

Wie viele Helfer stehen insgesamt im Einsatz?

Stand heute sind das 866 Personen.

Wir leben leider in unsicheren Zeiten. Zudem findet ja in der ersten Woche noch die Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock statt. Gab es da Berührungspunkte?

Unser Sicherheitschef arbeitet bei der Kantonspolizei Schwyz. So fragte er natürlich einige seiner Kollegen, ob sie in der Freizeit mithelfen kommen. Nun ist es aber so, dass er als einziger frei bekam. Bei den anderen gab es eine Ferien- beziehungsweise Freisperre. Wir konnten diese Posten aber dann mit anderen Helfern besetzen. Welche Massnahmen haben Sie ergriffen, um die Sicherheit und den reibungslosen Ablauf des Turnfests zu gewährleisten? Wir führen ein spezielles Sicherheitsbüro, in welchem alle notwendigen Sparten vertreten sind. Wie schon erwähnt, verfügen wir über ein Sicherheits-, Brandschutz-, Verkehrs-, Meteound Sanitätskonzept. Alles Mögliche und Unmögliche haben wir im Voraus durchgedacht und hoffen, dass wir es nicht brauchen. Der Turnverein Einsiedeln war ja dazumal an jenem Fest in Biel, welches durch einen Sturm abrupt unterbrochen werden muss-te.

Welche besonderen Highlights oder neuen Aktivitäten können die Teilnehmer und Zuschauer dieses Jahr erwarten? Das Geräteturnen ist eines der Highlights. Es wird viele Schweizermeister vor Ort haben. Sie nutzen unser Fest als Vorbereitungswettkampf auf das Eidgenössische im nächsten Jahr. So kommt das Publikum in den Genuss der wohl stärksten Vereine der Schweiz. Der STV Wettingen, STV Wangen SZ und viele weitere Spitzenvereine aus dem Kanton Schwyz können live bestaunt werden. Ich selbst bewundere auch die Pendelstafette. Die Kraft, die dort beim Start freigesetzt wird, ist effektiv spürbar. Welche Ziele hat sich das OK für den Anlass gesetzt? Dass es ein super Fest wird und allen in guter Erinnerung bleibt. Auch soll der gesellige Teil nicht zu kurz kommen. Gerne erinnere ich mich an das Innerschweizerische Schwing- und Älplerfest ISAF 2016. Genau eine solche Stimmung will ich unter den Helfern wieder erleben. Und ja, vom Turnfest 1999 wird ja auch heute noch erzählt. Und welche Ziele bestehen in sportlicher Hinsicht? Da ich nicht mehr in den aktiven Wettkampf involviert bin, muss ich ehrlich eingestehen: Ich weiss es nicht. Allerdings werden auch unsere Turnerinnen und Turner die Wettkämpfe als Vorbereitung zum Eidgenössischen nutzen und sich an ihrem eigenen Turnfest von der besten Seite zeigen wollen. Neben den vielen Helfereinsätzen werden 120 Jugendliche und 130 Erwachsen aus unseren Vereinen am Wettkampf teilnehmen. Wie messen Sie den Erfolg des Turnfests und welche Kriterien sind für Sie dabei entscheidend? Wenn alle Turner zufrieden sind, und wir zwei tolle Wochenenden erlebt haben. Am Schluss wollen wir auch finanziell ausgeglichen sein. Welche Rolle spielen Sponsoren und Partner bei der Finanzierung und Unterstützung des Turnfests? Eine sehr wichtige! Sie geben uns die notwendige Sicherheit, das Budget zu stemmen. Die aktuellen Anmeldezahlen stimmen mich im Weiteren zuversichtlich. Aber auch um zur Verfügung gestelltes Material sind wir froh. Da haben wir ebenfalls eine grosse und unkomplizierte Unterstützung erfahren. Wir hat-ten praktisch keine Absagen. Und was wollten Sie sonst noch sagen? Das Klosterdorf wird merken, dass es ein Fest im Dorf hat. Am zweiten Wochenende wird die Fussgängerzone vom Augustiner bis runter zum Dorfplatz erweitert. Apropos, die Anreise der Vereine geschieht hauptsächlich mit dem öffentlichen Verkehr. Schon jetzt danke ich allen für ihre Unterstützung und Verständnis, falls es dennoch etwas lauter sein sollte als wie üblich. Ich freue mich auf zwei tolle Wochenenden mit einer super Stimmung in Einsiedeln.


In und um das Kloster entstehen Wettkampfplätze. Auf dem Brüelparkplatz gibt es ein grossen Zelt, auf der Brüelwiese eine Wurfanlage und einen temporären Zeltplatz. Plan: zvg

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