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Astrid Fink: «Eigenverantwortung als Lebensziel»

Astrid Fink:  «Eigenverantwortung als Lebensziel» Astrid Fink:  «Eigenverantwortung als Lebensziel»

Schon früh bemerkte Astrid Fink ihre Begabung zur Kreativität. Dennoch schlug sie einen Weg im kaufmännischen Bereich ein, bis sie sich dann eingestehen musste, dass Marketing und Werbung doch eher ihr «Ding» sei.

Der Geschäftssitz der Werbeagentur werbefink könnte malerischer nicht sein: Auf der Terrasse, dem sommerlichen Pausenplatz, hat man einen herrlichen Ausblick über den Sihlsee und das Willerzeller Viadukt und Willerzell selber. Doch das Treffen mit dem Einsiedler Anzeiger soll nicht der Schönheit unserer Region dienen, sondern der Person Astrid Fink, geborene Kälin. Zur Welt gekommen ist sie in Unterägeri. Am idyllischen Ort am Ägerisee lebte sie die ersten Kinderjahre. Als ihr Vater, ein waschechter Trachslauer, eine Stelle als Securitas-Wächter in Einsiedeln erhielt, zog die Familie in die Heimat. Bald konnte das Familienoberhaupt ein Stück Land der Genossame Trachslau am Rütiweg erwerben. Und so wuchs sie zusammen mit einem älteren Bruder und einer älteren Schwester südlich von Einsiedeln auf.

Die Jugendjahre

In ihrer Jugend war sie beim Blauring und im Jugendchor. Die Musik gefiel ihr sehr gut und da-rum erlernte sie das Gitarrespielen. «Ich sang gerne und mit der Gitarre konnte ich mich gut begleiten », erinnert sie sich noch heute daran. In bester Erinnerung sind ihr die unterschiedlichen Blauringlager geblieben. Auch ein Höhepunkt aus dieser Zeit war ein Konzert des Jugendchors mit dem Männerchor. Die aufgeführte Revue kam dermas-sen gut an, dass immer wieder weitere Aufführungen folgten. Was sie aber in jener Zeit sehr genoss, war die grosse Freiheit. Dank ihrer damaligen Tätigkeiten war sie oft mit Leuten zusammen und das schätzte sie sehr.

Die Ausbildung

Die schulische Grundbildung besuchte sie in Einsiedeln, bevor es an die klösterliche Stiftsschule ging. Nach fünf Jahren merkte sie aber, dass der akademische nicht ihr Weg sei und begann eine kaufmännische Lehre bei Benziger, Grafisches Unternehmen, an der Allmeindstrasse. Der erste Kontakt zu einem grafischen Betrieb war hergestellt. Nach der Lehre galt es, erst mal die Welt zu entdecken. Im kalifornischen San Diego perfektionierte sie ihre Englischkenntnisse. Selbstverständlich wollten auch die amerikanische und kanadische Westküste bereist werden. Als Höhepunkt der Reise stand Hawaii auf dem Reiseplan, gemeinsam mit ihrer Cousine. Zurück in der Schweiz arbeitete sie auf ihrem erlernten Beruf bei der Dropa-Drogerie. Eigentlich wollte sie sich in die Welt der Buchhaltung vertiefen. Schon bald aber musste sie sich eingestehen: «Meine Stärken lie-gen mehr im kreativen Bereich.» Nach einem Abstecher zu einem Kulturverlag wurde sie Leiterin des Einsiedler Tourismusbüros. Währenddessen absolvierte sie die Tourismusfachschule in Luzern. Mit den entsprechenden Weiterbildungen im Marketing begannen wiederum Lehr- und Wanderjahre.

Das Familienglück Bei der Firma «Office World» war sie dann Werbeleiterin. Dort lernte sie einen Kollegen ihres Chefs kennen, einen sogenannten Herrn Fink. Es dauerte mindestens ein halbes Jahr, bis sich Frau Kälin und Herr Fink duzten. Der Schritt von «sich Kennen » bis hin zur «Beziehung» war dann auch fliessend. 2007 war es dann Zeit, die Beziehung amtlich zu machen und es wurde geheiratet. Im selben Jahr kam der gemeinsame Sohn zur Welt. Nicht nur das Familienleben änderte sich, sondern auch das berufliche. Nach der Beschäftigung bei «Office World» gönnte sich Fink eine Auszeit. Sie entschied sich, eine eigene Marketingkommunikationsagentur zu gründen. Nicht allzu lange dauerte es, da wurde aus der privaten auch eine berufliche Verbindung. Aus den zwei Firmen, Philipp Fink war in der Unternehmungsberatung tätig, wurde 2011 die werbefink GmbH. Bis 2018 war es ein Zwei-Personen-Betrieb, danach holten sie Mitarbeiterinnen an Bord. Aktuell besteht die Werbeagentur aus fünf Personen.

Das Geschäft

Auf die Frage, wie denn die Firma mit einer Chefin und einem Chef funktioniert, gibt sie lachend zur Auskunft: «Das haben wir von Anfang an geklärt. Ich habe die Geschäftsführung inne und Philipp fotografiert, dreht Filme. Auch ist er in der Kundengewinnung aktiv.» Ein weiterer wichtiger Punkt sei auch, dass das Geschäftliche und das Private getrennt bleibe. «Ich bin eine kooperative Chefin. Projekte verwirklichen wir im Team und jeder hat eine tragende Rolle. Selbstverständlich habe ich die Hauptverantwortung und entscheide, wenn es sein muss, auch entsprechend », führt Fink weiter aus.

Die Freizeit Das Leben besteht aber nicht nur aus Arbeit. So engagiert sich Astrid Fink auch für die Allgemeinheit. Als Mitglied der FDP engagiert sie sich stark in den Wahlkämpfen. Zudem hat sie Einsitz in der Volkswirtschaftskommission des Bezirks Einsiedeln. Im Weiteren bekleidet sie das Amt der Vize-Präsidentin bei der Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee EYZ AG. Bei den KMU-Frauen Schwyz sass sie im Vorstand. Beim Schwyzer Kulturwochenende und dem Gästival (zum Jubiläum 200 Jahre Gastfreundschaft Zentralschweiz) stellte sie sich als Organisationskomitee- Präsidentin zur Verfügung. Aus diesen Anlässen entstanden in Einsiedeln die Veranstaltung «Hiesigi choched Hiesigs» und der Einsiedler Kultursommer. Als Kontrastprogramm begleitet sie gelegentlich mit Freude ihren Mann nach Zürich zu einem FCZ- oder ZSC-Match.

Die Ferien Und dann sind da ja noch die weiteren Annehmlichkeiten von Freizeit und Ferien. In ihrer Freizeit erkundet sie gerne die Berge in der näheren und weiteren Umgebung. Für die Ferien muss es dann aber schon das Meer sein. Als ihre Lieblingsdestination legt sie sich auf Gran Canaria fest. Dort allerdings nicht mehr als eine Woche. «Sonst wird es mir zu langweilig», gibt sie lachend zu. Ein weiteres Ferienziel, welches sie immer wieder gerne bereist, ist Südafrika und Namibia. Da stehen dann aber Ferien mit Safaris im Vordergrund. Die doch eher längere Anreise lässt allerdings nicht zu viele Reisen ins südliche Afrika zu.

Das Kulinarische Im kulinarischen Bereich legt sie sich nicht allzu stark fest. Gerne kostet sie von allen Speisen. Auch kreative vegetarische Menüs geniesst sie sehr. Was jedoch gar nicht geht, sind Innereien. Bei den Getränken zieht sie zurzeit einen südländischen Wein vor. «Wenn ich aussuchen kann, fällt die Wahl auf einen spanischen oder italienischen Wein», gesteht sie. «Jedoch ha-ben die Schweizer Weine in den letzten Jahren deutlich an Qualität gewonnen.» Die Zukunft Auch in Zukunft wird sich Astrid Fink nicht über mangelnde Arbeit beschweren. «Wir arbeiten immer an rund 15 bis 20 Projekten. Die Planung erfolgt rollend. In meinem Beruf bleibe ich immer neugierig und mein Spektrum ist breit», erzählt sie weiter. Gefragt nach ihrem Lebens- und Arbeitsmodell gib sie zur Auskunft: «Für mich ist Eigenverantwortung ein ganz wichtiges Lebensziel.» Als Unternehmer brauche es ein gesundes Mass an Risikobereitschaft und Leidenschaft. Das Ganze wird gespickt mit Selbstvertrauen und Belastbarkeit.

Foto: René Hensler

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