Alpthaler lehnen Gründung von SVP-Sektion ab
Trotz prominenter Leitung der Versammlung durch SVP-Nationalrat Roman Bürgi fand die Gründung einer Alpthaler SVP-Ortspartei keine Mehrheit.
In ihrer Eröffnungsrede im Mehrzweckgebäude Alpthal sprach die Gemeindepräsidentin Luzia Bühner (parteilos) am vergangenen Freitag von einem historischen Moment. Sie wies darauf hin, dass Alpthal mit der Gründung einer eigenen SVP-Sektion zum ersten Mal in seiner Geschichte eine eigene Ortspartei erhalten würde.
Obwohl sich die Arbeit mit parteilosen Gemeinderatsmitgliedern bewährt habe, begrüsste sie das Vorhaben der SVP. Man sei froh, um neue Ideen und stets offen für einen Dialog mit Menschen, die sich für das Wohl der Gemeinde einsetzen wollten. Damit übergab sie das Wort an den Schwyzer SVP-Nationalrat und Tagespräsident Roman Bürgi.
Kritische Äusserungen gegenüber Parteilosen In seiner Ansprache beschrieb Bürgi die Gründung einer Ortspartei als «Knochenarbeit» und die Wichtigkeit eines langsamen und steten Aufbaus einer neuen Sektion. Man dürfe nicht zuviel erwarten und müsse einer neuen Sektion mindestens vier Jahre (eine Legislaturperiode) Zeit lassen, um sich zu formieren.
Eine Partei, das seien nicht Einzelpersonen, sondern ein Team, erklärte Bürgi. Eine Ortspartei sichere die Verbindung und den Austausch mit anderen Sektionen. Wer etwas verändern wolle, habe als Parteimitglied viel mehr Chancen als eine Privatperson.
Bürgi betonte, dass die SVP zu einer mehrheitsfähigen Partei geworden sei, die mit ihren Kontrahenten fair und anständig debattiere. Die SVP sei die einzige Partei ausserhalb des Mainstreams, die sich noch wehre für die Bevölkerung, weil sich diese oft kaum mehr getraue, ihre Meinung offen zu sagen. Bürgi äusserte sich zudem kritisch zu parteilosen Politikerinnen und Politikern, die sich mal so, mal so äusserten und von denen man nie richtig wisse, wie sie dächten. Bei einem Parteimitglied wisse man, woran man sei, und es gäbe kein «Etikettenschwindel ». Bürgi erwähnte schliesslich auch seine verwandtschaftliche Verbindung mit Alpthal, dank der er in seiner Jugend viel Zeit in diesem Ort verbracht hatte. Zusammen mit dem verstorbenen Kantonsrat Urs Birchler habe er immer die Vision gehabt, in Alpthal eine Sektion zu gründen. Bürgi nach Absage: «Das ist gelebte Demokratie» Bevor er zur eigentlichen Gründungsabstimmung überging, bat er die Gegner zu Wort. Drei Votanten sprachen sich dagegen aus. Sie meinten, es sei zu früh für eine eigene Ortspartei. Mit einer kleinen Sektion werde es schwierig sein, Gemeinderatsmitglieder aus der Partei zu fin-den. Den richtigen Zeitpunkt für die Gründung gäbe es nie, konterte Bürgi. Der Beginn sei immer schwierig, und man dürfe auch nicht zuviel davon erwarten.
Damit schritt er zur Abstimmung, die zunächst wiederholt werden musste, weil nicht alle im Raum Anwesenden sich an der Abstimmung beteiligen konnten. Die Gründung erhielt zwar eine knappe Mehrheit, aber nicht genügend Stimmen für das absolute Mehr, was Bürgi erstaunt zur Kenntnis nahm. Wenn es nicht zu einem Ordnungsantrag komme, der eine wiederholte Abstimmung verlange, müsse die Versammlung an diesem Punkt geschlossen werden, meinte er. Der Ordnungsantrag wurde schliesslich gestellt, aber von der Mehrheit abgelehnt. Obwohl sichtlich enttäuscht, akzeptierte Bürgi die Absage und mein-te, das sei gelebte Demokratie. Man dürfe den Kopf nicht in den Sand stecken und in die Zukunft schauen. Er hoffe, dass die Gründung der Ortspartei zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen könne.
Fotos: Eugen von Arb