Töfflibuben und -Mädchen liessen im Brunni die Motoren knattern
Trotz unsicherem Wetter versammelte sich am Samstag im Brunni eine wackere Hundertschaft von Töffli-Nostalgikern mit ihren Gefährten und schwelgten zusammen mit ihrem Publikum im magischen Dunst des Zweitakter-Gemischs.
Man würde erwarten, dass das Töfflitreffen heute lediglich eine Schar von Frauen und Männern im Alter von 50+ mobilisieren könnte. Aber nein, zu den gesetzten «Mofa-Damen und -Herren» stiess eine grosse Gruppe von echten «Töffli-Buben und -Mädchen». Gemeinsam liessen sie es rauchen. Auf dem Parkplatz vor der Gaststube Brunnialp konnte man zunächst die bunt und metallisch glänzenden Schönheiten sauber aufgereiht bestaunen. Währenddessen spielte die Ländlerkapelle und der Grill belieferte das Festvolk reihenweise mit Bratwürsten.
Die österreichische Prestigemarke Puch dominierte eindeutig, vereinzelt waren sie mit dem Schweizer Zusatz «Condor» zu entdecken. Weniger zahlreich waren aber auch italienische «Ciaos», deutsche «Sachs»und «Belmondo»-Zweiräder oder Schweizer «Pony»-Mofas vertreten. Eines der ältesten und seltensten Modelle war ein «Göricke »-Töffli aus Deutschland.
Betont frech und ausgelassen knatterten immer wieder neue Töffli-Gruppen auf den Platz, nachdem sie mit einer aufsehenerregenden Extrarunde zur Talstation ihr Mofa «zum heulen» gebracht hatten.
Ihre Fahrerinnen und Fahrer, mal mit behörntem Bikerhelm, mal mit knallgelbem Zivilschutzhelm auf dem Kopf und obligatem Fuchsschwanz an der Lenkstange, reihten sich bald in die fachsimpelnden Gruppen ein, die den Töffli-Reihen entlangzogen.
Ihre Gespräche drehten sich wohl um dieselben Themen wie schon vor einem halben Jahrhundert: Ersatzteile, Reparaturen, «Frisieren», Kolben, Kupplung, Dämpfer, Bremsen, Rahmen, Sattel und dergleichen … Die Töffli-Community – eine verschworene Gemeinschaft mit archaisch- lärmigem Kult in einer Zeit, wo lautes Brummen und Knattern mehr und mehr von elektrischem Surren und Pfeifen verdrängt wird.
Schliesslich stellte man sich zum Korso auf. Zuvorderst ein behelmter «Harst» kämpferisch dreinblickender Frauen, die auf Handzeichen mit der übrigen Meute in Rich-tung Talausgang losdonnerte und nach zirka zwanzig Minuten mit siegesgewisser Miene zurückkehrte.
Fotos: Eugen von Arb