Alpthal sorgt für Überraschungen
KOMMENTAR
Es hätte ein historischer Moment sein sollen – die erste Gründung einer Ortspartei in Alpthal. Doch trotz der prominenten Leitung durch SVP-Nationalrat Roman Bürgi, der mit Kräften und vielen schlagkräftigen Argumenten für eine Ortssektion warb, schickte die Versammlung das Vorhaben mit einem trotzigen Nein bachab. Eine einzige Stimme hätte gefehlt, um das absolute Mehr zustande zu bringen. Verflixt, war das knapp!
Trotz seiner Enttäuschung schluckte Bürgi die bittere Pille tapfer und meinte sehr rich-tig, das sei eben gelebte Demokratie. Zu einer solchen gehören auch Überraschungen, und gerade die Alpthaler scheinen eine besondere Vorliebe für solche zu haben.
Vielleicht unterschätzte die SVP aber auch die eigenwillige Alpthaler Tradition parteiloser Gemeindepolitik. Der Seitenhieb Bürgis, der in seiner Ansprache parteilose Politikerinnen und Politiker als Leute beschrieb, bei denen man nicht wisse, woran man sei, war nicht sehr geschickt – insbesondere nicht gegenüber der parteilosen Gemeindepräsidentin. Parteilos zu sein, muss ja nicht bedeuten, dass man keine Farbe bekennt – im Gegenteil: Gewisse Fragen lassen sich ohne parteipolitischen Hintergrund sogar sachlicher und effizienter lösen.