Veröffentlicht am

Aushebung: Schwyzer erinnern sich an ihren Fitnesstest

Aushebung: Schwyzer erinnern  sich an ihren Fitnesstest Aushebung: Schwyzer erinnern  sich an ihren Fitnesstest

Beim Fitnesstest der Armee schneiden Schwyzer Stellungspflichtige 2023 durchzogen ab.

Einbeinstand, Medizinballstoss, Standweitsprung – es sind Disziplinen wie diese, welche so manch einer künftigen Soldatin und einem künftigen Soldaten den Schweiss bereits beim Gedanken daran auf die Stirn treibt. Spätestens bei der Bekanntgabe der Resultate des Fitnesstestes der Armee steht fest, wie gut oder eben schlecht die jungen Frauen und Männer sind.

Die Armee zeichnet für das Jahr 2023 ein positives Bild und titelt mit «Fitnesstest der Armee – ein erfreulicher Trend». Mehr als die Hälfte der jungen Männer und Frauen gilt als gut trainiert, und rund 80 Prozent erfüllen die Bewegungsempfehlungen des Bundes. Die Bilanz der Schwyzerinnen und Schwyzer fällt durchzogen aus. In kaum einem anderen Kanton gibt es so wenig Trainierte.

«Es wurde richtig knapp»

Auch Kevin Dudle und Lars Theiler können sich – auch wenn der Test bei ihnen schon einige Jahre her ist – noch bestens daran erinnern, wie sie zur Aushebung antraben mussten. Der Fitnesstest ist zentraler Bestandteil bei der Rekrutierung, anhand welcher Zuteilung und Funktion für jede und jeden Einzelnen bestimmt wird. Mittels App der Schweizer Armee können sich Jugendliche körperlich und geistig auf die Rekrutierung vorbereiten.

«Ich hatte keine genaue Vorstellung davon, was ich im Militär machen sollte, deshalb habe ich nicht spezifisch für den Fitnesstest trainiert», so Kevin Dudle aus Goldau. Da er kurz vor dem Test von einem Kollegen erfahren habe, dass dieser die nötige Punktzahl für Grenadier erreichen möchte, liess er sich motivieren, ebenfalls mindestens die 96 notwendigen Punkte anzustreben. Seine Fitness, Dudle war als Jugendlicher im Kader des Zentralschweizer Skiverbandes und stand später beim SC Goldau und beim SC Schwyz als Goalie auf dem Feld, kam ihm zugute. Und dennoch wurde es am Schluss noch richtig knapp für ihn.

Auch Lars Theiler aus Goldau ist gemäss seinen Schilderungen damals ohne grosse Erwartungen ins Rekrutierungszentrum nach Mels gefahren. «Vorbereitet auf die Rekrutierung habe ich mich nicht wirklich. Als Fussballer habe ich über die nötige Grundausdauer verfügt, welche es bei den erforderlichen Übungen braucht», so Theiler.

Schlusslicht Uri, Tessiner top Im vergangenen Jahr haben 29’633 Stellungspflichtige den Fitnesstest vollständig absolviert, davon 597 aus dem Kanton Schwyz. Vergleicht man die Resultate mit denjenigen der Jugendlichen aus anderen Kantonen, zeigt sich, dass der Anteil an Trainierten – der schweizerische Schnitt liegt bei 55,3 Prozent – lediglich in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden (47,1 Prozent) und Uri (46,9 Prozent) tiefer ist als im Kanton Schwyz mit 50,2 Prozent. Den höchsten Anteil stellen die Tessinerinnen und Tessiner mit 62,7 Prozent. Innerhalb von drei Jahren ist die Zahl der trainierten jungen Menschen über sämtliche Kantone hinweg um 6 Prozent gestiegen. Im Kanton Schwyz lag der Anteil Trainierter 2021 bei 52 Prozent und sank 2022 auf 49,4 Prozent.

Schwyzer sind schnell aus der Balance Vor allem beim Ausdauerlauf auf der Rundbahn haben die Schwyzerinnen und Schwyzer massiv schlechter abgeschlossen als im schweizweiten Vergleich, und auch in Sachen Balance müsste in den Turnstunden wohl vermehrt geübt werden. Stehen die Tessiner mit durchschnittlich 55,6 Sekunden am längsten auf einem Bein, schneiden die Schwyzer mit 41,9 Sekunden bedeutend schlechter ab.

Insgesamt können beim Fitnesstest 125 Punkte erreicht werden. Im letzten Jahr lag der Schnitt bei 67,6 Punkten. Für die Stellungspflichtigen aus dem Kanton Schwyz resultierte ein Durchschnitt von 68,5 Punkten. Die Militärsportauszeichnung, für die mindestens 80 Punkte erforderlich sind, erhielten ein Viertel der Männer und rund ein Drittel der Frauen.

Auffällig ist, dass viele Stellungspflichtige exakt 66, 80 oder 90 Punkte erzielten, die für gewisse Einteilungen erforderlich sind. Dies weist gemäss Armee darauf hin, dass sie gut vorbereitet waren, möglicherweise durch Nutzung der App Ready.

Wer jede Woche mindestens 150 Minuten moderaten Sport treibt oder 75 Minuten intensiv trainiert, gilt als ausreichend aktiv – eine Marke, die von fast 79 Prozent der jungen Menschen erreicht wird.

Foto: VBS-DDPS/Mattias Nutt

Share
LATEST NEWS