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Hitzig

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ZWISCHENLUEGETEN 3

Einer der vielen Vorteile meiner neuen Heimat ist die Höhenlage. Zwar liegt Einsiedeln nicht gerade im Hochgebirge, dennoch ist es hier sommers spürbar kühler als beispielsweise in Zürich oder an einem vergleichbaren Ort. Für jemanden wie mich, deren Komfortzone zwischen 22 und 24 Grad liegt, ein wahrer Segen. So ich denn wollte, hätte ich ausserdem jederzeit die Möglichkeit, mich im Sihlsee abzukühlen. Auch dort erreichen die Temperaturen nie Badewannen-Qualität … habe ich mir sagen lassen. Da ich keine ausgesprochene Badenixe bin, hatten die Wasser des Sihlsees jedoch noch nie die Gelegenheit, mir Abkühlung zu verschaffen.

Zum Thema «warmes Wasser» fällt mir gerade ein anderes Thema ein. Immer mehr Textilien darf man nur mit 30 Grad waschen. Im Sinne der Umwelt ist das zwar ohnehin zu empfehlen. Aber was passiert mit luftig-leichter Sommerbekleidung, die nur bei 30 Grad gewaschen werden darf? Meine Körpertemperatur ist bereits höher als die empfohlene Waschtemperatur. Ganz zu schweigen von der Sonne, die auf den Textilien durchaus Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke produzieren kann.

Bis vor Kurzem sah ich das mit dem Waschen mit 30 oder 40 Grad eher locker. Doch seit ich eine teure Radhose ruiniert habe, die sich in der 40-Grad-Wäsche teilweise aufgelöst hat, konsultiere ich vermehrt die Waschetikette. Sofern ich das kratzende Ding mit seinen Instruktionen in zwölf Sprachen nicht schon längst abgeschnitten habe.

* Fanny Reutimann (56) ist vor bald vier Jahren aus dem Züribiet zugezogen. Auch wenn sie keine heissen Temperaturen mag, erachtet sie es im Sommer als das kleinere Übel, draussen gezielt etwas zu unternehmen, als sich beim schönsten Sonnenschein in der kühlen Wohnung zu verbarrikadieren.

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