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Rapsanbau in Egg – ein lohnendes Experiment

Rapsanbau in Egg – ein lohnendes Experiment Rapsanbau in Egg – ein lohnendes Experiment

Mit dem Anbau von Raps wagten Andrea und Beat Birchler vom Biohof Waldweg in Egg ein einmaliges Experiment, das sich offensichtlich gelohnt hat.

Im vergangenen August sähten Andrea und Beat Birchler zum ersten Mal Raps auf einer Fläche von einer Hektare an. «Man sagt zwar, dass sich der Rabsanbau auf einer Höhe von über 800 Metern nicht lohnt. Doch wir entschieden uns, es einfach zu probieren», erzählt Andrea Birchler. «Für den Dinkelanbau hatten wir einen Mähdrescher angeschafft, den wir auch zur Rapsernte benutzen konnten.» Das Experiment zahlte sich aus: Die Ernte brachte nach Reinigung, Trocknen und Pres-sen etwas mehr als 1000 Liter kaltgepresstes Rapsöl ein, das gut in das Sortiment des Biohofs passt, der unter anderem auch Dinkel-Mehl und -Teigwaren produziert. Rapsöl gehört zu den gesündesten Pflanzenölen. Es ist besonders reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und arm an gesättigten Fettsäuren und ist gut für den Cholesterinspiegel und das Herz-Kreislauf-System.

In der Schweiz wird rund ein Viertel des Pflanzenöl-Bedarfs mit Rapsöl gedeckt. Aller-dings ist der Rapsanbau in der Schweiz gefährdet, weil einige der bisher bewährten Pestizide gegen die zahlreichen Schädlinge verboten worden sind.

Anbau ohne Pestizide Wie sich herausstellte, hatte der Alleingang mit dem Rapsanbau in der Region Einsiedeln gerade in diesem Punkt grosse Vorteile gegenüber den klassischen Anbaugebieten. «Während andernorts die Rapsfelder bis zu fünf Mal gespritzt werden mussten, konnten wir komplett darauf verzichten », berichtet Birchler. Einzig ein leichter Befall durch den Rapsglanzkäfer wurde verzeichnet, während die Felder in den klassischen Rapsgebieten laut Birchler «schwarz» waren vor lauter Käfern. Rapsanbau erfordert genügend Landreserven Ermutigt durch das positive Ergebnis werden Birchlers dieses Jahr noch einmal Raps ansähen. Der einzige Nachteil von Raps ist, dass man ihn nach einer Ernte bereits wieder auf einem anderen Feld aussähen muss. Ein erneuter Anbau mit Raps ist erst nach mindesten zwei Jahren wieder möglich. «Deshalb muss man genügend Landreserven besitzen, die nicht alle Bauern zur Verfügung haben», erklärt die Bäuerin. Darum werde man die Felder künftig wohl im Rhythmus Gerste – Dinkel – Raps bebauen. Und wer weiss, vielleicht findet der Biohof bald Nachahmer in der Region.

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