Aktiv und kreativ im Leben unterwegs
Die Musiklehrerin Doris Grossenbacher ist immer in Bewegung
Doris Grossenbacher ist unverkennbar: Man muss nur nach einem violetten Haarschopf Ausschau halten. Die Rhythmiklehrerin mit dem Hang zur Farbe Lila liebt Musik, gutes Essen und schafft gern Schönes mit den Händen. Sie ist viel unterwegs, zurzeit auch in mehreren Rollen singend und spielend auf der Welttheaterbühne. Ihre Gorgonzolasauce ist eine Eigenkreation.
Doris Grossenbacher hat schon vor Wochen spontan zugesagt, bei einem «Ofä-Tour-li»-Beitrag mitzumachen. «Aber bitte erst in den Sommerferien», war die Bedingung. Die Rhythmiklehrerin gibt in gleich drei Institutionen Unterricht und ist viel unterwegs. Sie ist Musiklehrerin an der Stiftung Bühl in Wädenswil, an der Heilpädagogischen Schule Wetzikon unterrichtet sie geistig beeinträchtigte Kinder in Musik und Bewegung und an der Musikschule Sattel erteilt sie Klavierunterricht. Ihre Freude am Unterrichten macht die Reise von Schule zu Schule mehr als wett.
Musik, Rhythmus und Bewegung prägen ihr Leben. Die Sängerin und Multiinstrumentalistin spielt nebst Violine, Klavier und Djembe unter anderem auch Alphorn. Und momentan spielt und singt sie auch im Welttheater, wo sie als Elende, Bäuerin, Fahnenträgerin und Chor-plus-Mitglied an jedem Aufführungsabend in wechselnden Kostümen einen halben Marathon absolviert.
Singen und Musizieren sind Doris Grossenbachers Beruf und Hobby zugleich. Sie singt auch gerne an Anlässen wie Hochzeiten und Geburtstagen, für die man sie buchen kann. Ihr Repertoire ist sehr breit, sie erfüllt auch aussergewöhnliche Liederwünsche.
«Mal schauen, wie das Welttheater so geht» Vor über dreissig Jahren ist die Zürcher Oberländerin nach Einsiedeln gekommen und auch geblieben, als die damalige Liebe verblasste. Als die Vorbereitungen zum Welttheater 2000 Fahrt aufnahmen, verspürte sie Lust, mitzumachen. Am Welttheatertag 1999 ging sie deshalb «mal schauen, wie das so geht». Seither war sie jede Spielzeit dabei: Im Jahr 2000 als Nonne mit einem solistischen Gesangsauftritt, 2007 in verschiedenen Rollen auch mit Solo-Gesang und 2013 als Alter Ego der Himmelshirtin in schillerndem Paillettenkleid und einem wunderschönen Solo-Lied.
Am Welttheater 2013 lernte sie René Schönbächler kennen, der damals ebenfalls Mitglied der grossen Welttheaterfamilie war. «Renés offener Art konnte ich nicht widerstehen », erinnert sich Doris Grossenbacher lächelnd. Er forderte sie nach den Aufführungen immer wieder charmant auf: «Chunnsch no eis go zie», bis es funkte. Dabei kannten sich Doris’ Sohn und Renés mittlere Tochter schon längst von der Schule her. Die Kinder gingen in die gleiche Klasse und besuchten einander an Geburtstagen, ohne dass Doris und René sich bewusst begegnet wären.
Kreatives Chaos als Lebensprinzip «Von uns beiden ist René der Ordentliche», konstatiert Doris Grossenbacher. Sie selbst liebt das kreative Chaos und hat nicht selten mehrere Handarbeits- und Bastelprojekte gleichzeitig in Arbeit: «Das ist meine Art, ich kann nicht anders.» Ihre Kreativität bringt sie auch beim Kochen zum Ausdruck. Als Kind bereitete sie die Speisen fertig zu, die ihre als Handarbeitslehrerin tätige Mutter vorbereitet hatte: «Sie hat mir extrem viel gezeigt, und bis sie jeweils am Mittag von der Arbeit nach Hause kam, hatte ich das Essen aufgetischt.» Später absolvierte sie die «Rüebli-RS», ein dreiwöchiges, hauswirtschaftliches Obligatorium der Zürcher Gymnasien und Mittelschulen. Was nach Zucht und Ordnung tönt, hat Doris Grossenbacher in guter Erinnerung: «Wir hatten es lustig in diesem Kurs und profitierten von umfassendem Grundlagenunterricht.» Ihre kulinarischen Vorlieben sind fast unbegrenzt. Abgesehen von Eigenkreationen und einheimischen Lieblingsrezepten kocht sie regelmässig Gerichte der thailändischen, chinesischen, indischen und italienischen Küchen. «René ist beim Kochen so kreativ wie ich, wir kochen gerne zusammen, nur lei-der fehlt oft die Zeit dafür», bedauert sie. Was ihr absolut nicht schmeckt, beginnt alles mit K: Kohl, Kabis, Kutteln und Kümmel.
Die Farbe Lila ist ihr Markenzeichen Etwas muss in diesem Porträt noch zur Sprache gebracht werden: Die Farbe Violett, von Flieder über Veilchen bis Lavendel. Doris Grossenbacher hat ihre Haare immer violett gefärbt und geht nicht ohne lila Kleider aus dem Haus. Selbst ihr Auto hat sie violett spritzen las-sen. Ihre Erklärung ist kurz und bündig: «Die Farbe zieht mich seit meiner Teeniezeit einfach magisch an, violett ist mein Markenzeichen – ich ziehe es durch.»