Ackerland für Umweltschutz?
KOMMENTAR
Wieder bahnt sich ein Kampf zwischen Landwirten und Bio-Bauern an: Ob dieser mit so harten Bandagen geführt wird wie 2021 bei der Trinkwasser- und der Pestizidinitiative, als befürwortende Landwirte angefeindet wurden und Politiker Polizeischutz beantragen mussten, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Die Selbstversorgung garantiere eine sichere Ernährung, sagen Bauernvertreter: Die Versorgung des Landes mit Lebensmitteln sei in Gefahr, wenn man Ackerflächen für den Umweltschutz opfere. Die Ernährungssicherheit spielt beim Kampf um die Biodiversitätsinitiative eine gewichtige Rolle: Beim Schutz der Artenvielfalt geht es darum, ob die Bauern Ackerland für Umweltbelange hergeben sollen. Dagegen wehrt sich der Bauernverband: Wenn man Ackerflächen für den Umweltschutz opfere, könne sich die Schweiz nicht mehr mit Lebensmitteln versorgen. Die Initianten monieren der-weil, dass man grosse Anteile derAckerflächen nicht mehr für den Futterbau, sondern für den Anbau von Brotgetreide zur Verfügung stellen müsste, falls man den Selbstversorgungsgrad erhöhen möchte.Eine ökologisch ausgerichtete Lebensmittelproduktion ist zweckmässig, fragt sich zu welchem Preis. Denn die Bevölkerung muss bereit sein, für die Landschaftspflege Direktzahlungen an die Bauern auszurichten. Seite 3