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Asyl: «Kä Luscht» auf neue Ideen beim Kanton

Asyl: «Kä Luscht» auf neue Ideen beim Kanton Asyl: «Kä Luscht» auf neue Ideen beim Kanton

Die Regierung sorgt für Frust bei den Asylverantwortlichen in den Gemeinden. Eine Sitzung, um kreative Lösungen zu finden, fand zwar statt, brachte aber keine Ergebnisse.

Die Schwyzer Gemeinden haben Sorgen. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt und im Asylbereich spitzt sich – wenn auch nicht überall gleich stark – immer mehr zu. Das sei, so Armin Kistler, der im Verband der Schwyzer Gemeinden und Bezirke (VSZGB) für das Asyldossier verantwortlich ist, nicht nur das Resultat neuester Krisen und Asylzahlen.

Kistler, gleichzeitig Gemeindepräsident von Reichenburg, erinnert an die Spitzenwerte von Asylsuchenden, die in den Jahren 2015/16 die Schweiz und damit auch den Kanton Schwyz erreichten. Viele von ihnen sei-en in den Schwyzer Gemeinden nach wie vor in den günstigen Wohnungen untergebracht.

Kein Out-of-the-box-Denken beim Kanton Sie selber finden auf dem Wohnungsmarkt keine anderen, für sie bezahlbaren Wohnungen. Sie bleiben also da, wo sie sind, und brauchen damit Wohnraum, den sonst finanziell benachteiligte Einheimische oder neue Asylbewerbende brauchen könnten. Mit Folgen: «Es ist ein gewisser Unmut in der Bevölkerung festzustellen », bleibt der Reichenburger Gemeindepräsident bewusst zurückhaltend. Aus diesem Grund traf sich eine fachgruppen- und gemeindeübergreifende Arbeitsgruppe im vergangenen Verbandsjahr zum Thema «Optimierung Zusammenarbeit Asylfragen Kanton und Gemeinden/Bezirke», wie dem Jahresbericht des VSZGB zu entnehmen ist. Die Mitglieder, aber auch alle involvierten Stellen, wurden aufgerufen, die «wichtigsten Reibungspunkte aufzulisten», die aus ihrer Sicht dafür verantwortlich sind, dass «die Zusammenarbeit mit dem Kanton nicht wunschgemäss funktionierte». Die Gruppe tagte – in verschiedenen Zusammensetzungen – nicht weniger als dreimal. Sie formulierte eine Traktandenliste und brach-te die Wünsche der verschiedenen Player auf einen Punkt. Ziel war es gemäss Kistler, sogenannte Out-of-the-box-Lösungen zu finden.

Wie das in der Privatwirtschaft erfolgreich betrieben wird, sollte also auch auf kantonaler Ebene in neuen Sphären gedacht werden. «Wir wollten denken, was bisher nicht bedacht wurde und so zu Verbesserungen kommen», so Kistler. Dabei schwebte den Gemeindevertretern eine interdepartementale Sitzung vor, in der alle gemeinsam neue Ideen generieren und später umsetzen könnten.

Fachgruppe Gesellschaft hofft jetzt auf den Verband Der Frust ist nun umso grösser. Zwar habe Regierungsrätin Petra Steimen-Rickenbacher (FDP) einen entsprechenden Austausch angesetzt. Das Resultat war aber dürftig, es wurde nichts erreicht. «Das Ergebnis war leider sehr ernüchternd, und vor allem war keine Motivation zu erkennen, gemeinsam neues Denken zu denken», hält Kistler fest.

Die Fachgruppe Gesellschaft, zu deren Aufgabe nicht nur das Asylwesen gehört, will aber trotz des Frustes nicht einfach aufgeben, sondern weiterarbeiten. «Wir bemühen uns nun, innerhalb des Verbandes neue Ideen zu entwickeln und diese zur Umsetzung zu bringen», sagt Kistler.

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