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Rekord beim Alkoholkonsum im Kanton Schwyz

Rekord beim Alkoholkonsum  im Kanton Schwyz Rekord beim Alkoholkonsum  im Kanton Schwyz

In keinem anderen Deutschschweizer Kanton hat die Bevölkerung einen risikoreicheren Alkoholkonsum als in Schwyz.

Gestützt auf die Schweizerische Gesundheitsbefragung hat das Bundesamt für Statistik die neusten Zahlen zum Alkoholkonsum in der Schweiz veröffentlicht. Und diese zeigt: Der tägliche Konsum hat in den letzten 30 Jahren stark abgenommen – von 20 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren auf knapp 9 Prozent.

Auch im Kanton Schwyz tranken weniger Menschen täglich Alkohol. 2022 waren es 6,4 Prozent (2017: 7,9 Prozent, 2007: 10,6 Prozent). Nur in St. Gallen ist die-ser Wert noch tiefer. Im Tessin ist er mit 16,5 Prozent am höchsten. Zu berücksichtigen gilt bei diesen Vergleichen allerdings, dass bei den Detailzahlen , die beim Bundesamt für Gesundheit einsehbar sind, acht Kantone nicht aufgeführt werden.

Gar keinen Alkohol konsumieren im Kanton Schwyz 14,4 Prozent, fünf Jahre zuvor waren es noch 16,9 Prozent Abstinenzler. Auch hier ist Schwyz im nationalen Vergleich im unteren Drittel der Tabelle zu finden. Im Tessin leben über 20 Prozent der Menschen abstinent, im Schweizer Durchschnitt sind es 17 Prozent. 2022 konsumierten somit 83 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren Alkohol. «Dieser Anteil ist seit 1992 stabil », schreibt das Bundesamt für Statistik in der Studie.

Risikoreicher Konsum hat zugenommen

Betreffend risikoreichem Alkoholkonsum schneidet Schwyz nicht gut ab: Sowohl der Anteil an Rauschtrinkern hat in den letzten fünf Jahren von 16,5 auf 17,3 Prozent zugenommen, als auch jener an Personen, die chronisch zu viel trinken, von 4,8 auf 5 Prozent. Rauschtrinker konsumieren mindestens einmal pro Monat mehr als vier (Frauen) beziehungsweise fünf (Männer) Standardgläser eines alkoholischen Getränks. Chronisch risikoreicher Konsum sind bei Frauen zwei bis vier Standardgläser pro Tag und bei Männern vier bis sechs.

Zusammengefasst haben somit 19,4 Prozent der Schwyzerinnen und Schwyzer einen risikoreichen Alkoholkonsum. Das sind 1,1 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Im nationalen Vergleich liegen da nur die Westschweizer Kantone Wallis, Waadt und Fribourg vor Schwyz.

Und was ebenfalls auffällt: Entgegen der Entwicklung in Schwyz hat landesweit zwar das Rauschtrinken auch zugenommen, der risikoreiche Alkoholkonsum als Gesamtes aber abgenommen. Wieso das so ist, ist unklar. Der Kanton Schwyz hat die Gründe für einen erhöhten Alkoholkonsum nicht wissenschaftlich untersuchen lassen. «Beim Alkoholkonsum spielen verschiedene Aspekte eine Rolle, so zum Beispiel die persönliche Ebene und der gesellschaftliche Kontext», sagt Julia Buchcik, Programmleiterin Abhängigkeit/ Sucht bei gesundheit schwyz.

Sich melden bei Entzugserscheinungen Wichtig ist der Fachperson für Gesundheitsförderung und Prävention, dass Personen, die 24 bis 48 Stunden nach dem letzten Alkoholkonsum physische Entzugserscheinungen zeigen, sich bei der Suchtberatung des Kantons Schwyz (app.goldau@triaplus.ch / 041/747’68’00) beraten lassen. Solche Symptome können beispielsweise Schwitzen, Händezittern, Blutdruck- und Temperaturanstieg, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Angst, Unruhe, Depressivität, und Konzentrationsschwierigkeiten sein. Übermässiger Alkoholkonsum ist eine der Hauptursachen für frühzeitige Sterblichkeit und für Beeinträchtigungen der körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit, wie das Bundesamt für Statistik mitteilt. Er erhöht das Risiko von Unfällen, Gewalt und frühzeitiger Behinderung.

Foto: Christoph Clavadetscher

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