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«Die fehlende Leere»: Leerwohnungsziffer im Kanton schwindet

«Die fehlende Leere»:  Leerwohnungsziffer im Kanton schwindet «Die fehlende Leere»:  Leerwohnungsziffer im Kanton schwindet

Das Bundesamt für Statistik veröffentlichte eine Statistik zur Leerwohnungsziffer in der Schweiz. Im Kanton Schwyz sieht es ziemlich prekär aus.

Die Schweizer Wohnungsknappheit ist auch im Kanton Schwyz ein fundamentales Problem. Die neue Leerwohnungsziffer-Studie vom Bundesamt für Statistik unterstreicht dies mit einem mar-kanten Dunkelrot.

Schweizweit stehen zum Stichtag im Juni 2024 nur 1,08 Prozent der Wohnungen leer, im Kanton Schwyz sind es mit 0,57 Prozent noch weniger. Innerkantonal am tiefsten mit 0,09 Prozent ist die Leerwohnungsziffer in der Gemeinde Schwyz.

Die «fehlende Leere» sorgt dafür, dass die Mietpreise wie auch die Kaufpreise für Wohnraum schweizweit in die Höhe schnellen. Davon profitiert die Immobilienbranche, leidtragend sind die Bürgerinnen und Bürger, die sich das Wohnen kaum mehr leisten können.

Gründe für regionale Unterschiede Das Amt für Volkswirtschaft des Kantons Schwyz verweist bei der Frage, warum denn genau die Gemeinde Schwyz so schlecht dastehe, auf die Attraktivität von Schwyz als Wohnund Wirtschaftsort. Tendenziell sei die Nachfrage nach Objekten an zentralen und gut erschlossenen Standorten grösser, sagt das zuständige Amt.

Im Kanton gibt es auch Gemeinden, in welchen es noch nicht so schlecht aussieht. Laut Andreas Marty, Präsident des Mieterinnen- und Mieterverbands im Kanton Schwyz, ist ein wichtiger Grund für diese regionalen Unterschiede das vorhandene Arbeitsplatzangebot. Wer in Gersau oder Lauerz wohne, finde dort kaum einen Arbeitsplatz und müsse darum in die Zentren wie beispielsweise Schwyz pendeln. Dafür brauche es oftmals ein Auto, und um dies zu umgehen, würden die meis-ten Menschen versuchen, in den Zentren zu wohnen, erklärt Andreas Marty.

Er fügt hinzu: «Es wäre dringend nötig, dass sowohl der Kanton als auch die Gemeinden aktiv werden und endlich etwas machen für bezahlbaren Wohnraum. » Für Andreas Marty wären zum Beispiel Wohnbaugenossenschaften, welche nicht gewinnorientiert sind, eine Lösung, um die Mietpreise tief zu halten. So könne man die Kosten decken, und die Bevölkerung profitiere von tieferen Mietzinsen. Nur Gewinn würde keiner erwirtschaftet werden, meint Andreas Marty. Der Mieterverband fordere damit ein Angebot, das es zwar schon gebe. Aber dies seien nur wenige Wohnungen, zu wenige.

In Zukunft keine einfachen Lösungen in Sicht Laut dem Amt für Volkswirtschaft des Kantons Schwyz gibt es keinen so einfachen Hebel, das Problem sei vielschichtig. Der Bund habe zwar Anfang Jahr zusammen mit den Kantonen und der Bauwirtschaft einen Aktionsplan mit 35 Massnahmen erarbeitet. Mit den Massnahmen sollen die Innenentwicklung erleichtert, die Verfahren beschleunigt und der bedarfsgerechte Wohnraum sichergestellt werden, so das Amt.

Dennoch werde die tiefe Leerwohnungsziffer wohl auch in Zukunft die Schweiz und den Kanton Schwyz beschäftigen. Unter anderem, weil erfahrungsgemäss zusätzlich erstellter Wohnraum zeitnah vom Markt absorbiert werde, so der Kanton.

Foto: Julika Hengstler

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