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Biodiversitätsinitiative ohne Chance – auch BVG-Reform kommt unter die Räder

Wie die gesamte Schweiz hat auch der Kanton Schwyz beide eidgenössischen Vorlagen deutlich verworfen.

Selten ist das Bild bei Abstimmungen in der Schweiz so einheitlich wie an diesem Sonntag. Alle Kantone lehnen die vom Parlament beschlossene BVG-Reform ab, zur Biodiversitätsinitiative sagen mit Genf und Basel- Stadt nur zwei Kantone Ja, der Rest lehnt sie klar ab. Am stärksten ist das Nein zur Biodiversitätsinitiative im Kanton Schwyz. Hier sagen 76,6 Prozent Nein. Ähnlich hohe Nein-Werte weisen auch die Zentralschweizer Kantone Uri, Nid- und Obwalden aus.

Am meisten Zuspruch im Kanton Schwyz findet die Biodiversitätsinitiative noch in Lachen, wo immerhin 33,5 Prozent der Stimmberechtigten ein Ja einlegen. In allen anderen Gemeinden liegt der Nein-Anteil mindestens über 70 Prozent. Am stärksten ist die Ablehnung in stark landwirtschaftlich geprägten Gemeinden. So sagen in Muotathal, Unteriberg, Illgau, Innerthal und Riemenstalden über 90 Prozent der Stimmenden Nein. Es scheint, als habe die Kampagne gegen die Initiative, die vor allem vor einem grossen Verlust der Landwirtschaftsflächen warnte, bei den Schwyzerinnen und Schwyzern gezogen. Für die linken Parteien und die GLP, die für die Initiative das Wort ergriffen haben, bedeutet das Ergebnis eine Niederlage. Bürgerliche erleiden bei BVG-Reform Schiffbruch Das Rätselraten nach diesem Abstimmungssonntag dürfte aber bei den Bürgerlichen noch grösser sein. Denn sie dominie-ren die Schwyzer Kantonspolitik und haben mit ihren Parolen zur BVG-Reform einen totalen Schiffbruch erlitten. Sowohl SVP, Mitte, FDP als auch GLP sprachen sich im Vorfeld für ein Ja aus. Nach der Abstimmung muss man konstatieren, dass die bürgerlichen Parteien ihr Ohr offenbar zu wenig an den Stammtischen der Basis hatten. Denn der Kanton Schwyz lehnt die Reform mit einem Nein-Anteil von 64,9 Prozent sehr deutlich ab.

Zwar ist der Ja-Anteil in Schwyz leicht höher als im gesamtschweizerischen Vergleich, wo das Nein mit 67,10 Prozent noch ein bisschen klarer ausfällt. Dennoch ist die Ablehnung deutlich und damit auch die Botschaft: Rentensenkungen sind einer grossen Mehrheit der Bevölkerung auch in bürgerlich dominierten Kantonen nicht mehr zu verkaufen. Am besten schneidet die Vorlage noch im Kanton Zug ab, wo sie «nur» 57,1 Prozent ablehnen. Nach dem Ja zur 13. AHV im vergangenen März ist das bereits die zweite Rentenvorlage in Folge, bei der die Linken obsiegen.

Am meisten Zustimmung holt die BVG-Reform in Ausserschwyz, wo in Freienbach, Wollerau und Feusisberg über 40 Prozent der Stimmberechtigten ein Ja einlegen. Am stärksten abgelehnt wird die Vorlage in Vorderthal, wo 81,2 Prozent Nein sagen. Auch in Schübelbach, Wangen, Reichenburg, Unteriberg und Sattel beträgt der Nein-Anteil mehr als 70 Prozent.

Überdurchschnittlich ist im schweizweiten Vergleich die Schwyzer Stimmbeteiligung. Sie liegt bei beiden Vorlagen knapp über 50 Prozent und damit über dem Schweizer Durchschnitt von ungefähr 45 Prozent.

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