Gemeinde Unteriberg senkt Steuern um 45 Prozent
Nachdem der neue kantonale Finanzausgleich den Schwyzer Gemeinden mehr Geld vom Kanton beschert hat, sind Steuersenkungen angesagt. Die Gemeinde Unteriberg hat nun für die nächste Budgetgemeinde eine massive Senkung beschlossen.
Laut Gemeindepräsident Ruedi Keller hat der Gemeinderat von Unteriberg gemeinsam mit der Rechtsprüfungskommission (RPK) die neue finanzielle Situation analysiert und beschlossen, auf die kommende Budgetgemeinde die Steuern für das Jahr 2025 von 165 auf 120 Prozent zu senken.
«Es ist ein Kompromiss – ein Teil der zusätzlichen Finanzmittel des Kantons wird für die Investitionen der Gemeinde ausgegeben, der andere in Form von niedrigeren Steuern an die Bevölkerung weitergegeben», so Keller. Insgesamt sei es aber eine Win-win-Situation für beide Seiten.
Keine Steuererhöhung trotz Investitionen Durch den neuen kantonalen Finanzausgleich und andere Entlastungen (Prämienverbilligung, Erhöhung Anteil Lehrerbesoldung und so weiter) erhält die Gemeinde Unteriberg 2025 rund 1,5 Millionen Franken mehr vom Kanton als im Vorjahr. Damit steigt die Unterstützung durch den Kanton auf rund 3,8 Millionen Franken – das ist etwa gleich viel wie die Gemeinde selbst an Steuern einnimmt. «So kann die Gemeinde in den kommenden zehn Jahren Investitionen von rund 25 Millionen Franken tätigen und kann gleichzeitig die Steuern senken», erklärt Keller. Tatsächlich plant die Gemeinde längerfristig eine Reihe von Investitionen, für die sie normalerweise den Steuerfuss eher noch hätte erhöhen müssen. Auf der Liste stehen bis 2034 die folgenden Massnahmen: ein Gebäude für den Kindergarten und allenfalls öffentliche Dienstleister (6 Millionen Franken), die Sanierung des Hallenbads Minster (4 Millionen Franken), die Sanierung der ARA (4,4 Millionen Franken), die Sanierung der Gebäudehülle und der Heizungsersatz beim Altersheim (1 Million Franken), die Sanierung der Gebäudehülle des Schulhauses in Studen (800'000 Franken), die Aufstockung des Feuerwehrgebäudes für Vereine (800'000 Franken) sowie ein allfälliger Erweiterungsbau für das Altersheim (6 Millionen Franken). Ausserdem sind weitere kleinere Projekte für insgesamt rund 2,0 Millionen Franken vorgesehen.
«Echtes Solidaritätsprinzip» Laut Keller ist die Entscheidung auch hinsichtlich der steigenden Lebenskosten für die Bevölkerung sowie der Betriebskosten für das Gewerbe gefällt und somit ein guter Mittelweg gefunden worden. Keller zeigt sich sehr dankbar für die zusätzlichen Mittel, die letztlich durch die Beiträge der finanzstarken Schwyzer Gemeinden ermöglicht worden sind. Das sei ein echtes Solidaritätsprinzip, meint der Gemeindepräsident.
Nach dem Beschluss des neuen kantonalen Finanzausgleichs werden in einem Gross-teil der Schwyzer Gemeinden Steuersenkungen erwartet. Unteriberg macht nun einen ers-ten Schritt, und es wird erwartet, dass weitere Gemeinden folgen werden. Dadurch sollen die grossen Steuerfussunterschiede innerhalb des Kantons Schwyz minimiert werden.