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Bisher keine Ansiedlung von Wölfen im Kanton Schwyz beobachtet

Bisher keine Ansiedlung von Wölfen  im Kanton Schwyz beobachtet Bisher keine Ansiedlung von Wölfen  im Kanton Schwyz beobachtet

Obschon im Glarnerland bereits zwei Wolfsrudel leben, gibt es im Kanton Schwyz bisher keinen Hinweis auf eine Ansiedlung.

Dieses Jahr gab es bis zu sieben Wolfsichtungen in der Region Einsiedeln (WebGis). Diese Zahl bewegt sich etwa auf Vorjahresniveau. Manuel Wyss, Abteilungsleiter Jagd- und Wildtiere des Umweltdepartements Schwyz, bezeichnet die Lage um den Wolf im Kanton Schwyz insgesamt als ruhig. Der Kanton Schwyz befinde sich in der Phase 1.

Das bedeutet, dass es bisher keine Hinweise auf eine Paarung oder ein Rudelbildung gibt. Die Wölfe, die gesichtet werden, sind einzelne junge Männchen, die herumziehen, um einen Ort mit genügend Nahrung und eine Partnerin zu finden. Potenzielles Herkunftsgebiet ist das Glarnerland, wo bereits zwei Rudel existieren.

Laut Wyss rechnet man damit, dass im Kanton Schwyz in den nächsten Jahren Phase 2 erreicht wird, und der Wolf auch im Kanton Schwyz ansässig wird, weil der Gebirgskanton alle Voraussetzungen dafür bietet.

Einzeltiere auf «Odyssee» Die Entwicklung ist laut Wyss sehr schwer vorauszusagen. Im Gegensatz zu einem Rudel, das sich in seinem fest abgesteckten Revier bewegt, ist die Verfolgung der Einzeltiere ziemlich schwierig. Zum einen sind sie sehr unberechenbar, zum anderen sind sie fähig, grosse Distanzen zurückzulegen. Laut Wyss können Wölfe täglich bis zu 50 Kilometer zurücklegen, was für die kleine Schweiz grosse Sprünge bedeutet.

Als Beispiel führt Wyss den Wolf M205 an, der 2022 eine wahre Odyssee durch die Deutschweiz unternahm. Der erstmalig im Kanton Glarus gesichtete Wolf riss in Reichenburg, Bonstetten (ZH) und Immensee Schafe. In Immensee wurde er schliesslich von einem Zug überfahren und tot aufgefunden. Auf dem Niveau des Vorjahres

Wildhüter Matthias Oechslin, zuständig für den Wildhutkreis III: Bezirk Einsiedeln, Gemeinden Alpthal, Oberiberg, Unteriberg, Feusisberg (südlich Sihl), bestätigt die Angaben von Manuel Wyss und meint, dass sich die Zahl der Wolfsichtungen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres gehalten habe. Zuletzt ging im Juni auf der Sattelegg ein Wolf in eine Fotofalle Auf die Frage, ob während der Jagdsaison mehr Wölfe gesehen würden, weil sich mehr Menschen in der freien Natur aufhalten, meint er, dass die Wölfe wie alle Wildtiere merkten, dass die Jagd losgegangen sei und sich dadurch auch mehr zurückzögen.

Wolf ist normalerweise extrem vorsichtig «Die Wölfe konnten nur überleben, weil sie dem Menschen ausgewichen sind. Normalerweise sind Wölfe extrem vorsichtig und heikel und vermeiden jedes Zusammentreffen mit Menschen», meint Oechslin. Darum seien jene Wölfe, die sich auf Nutztiere «spezialisiert» hätten, die grosse Ausnahme.

Sollte jemand trotz ihrer Scheu Wölfe zu Gesicht oder vor die Kamera bekommen, sollte man dies dem zuständigen Wildhüter mel-den. «Wir sind gerne bereit, bei der Identifizierung von Tieren behilflich zu sein, so Oechslin». Laut der Webseite Statista wurden in der Schweiz 2023 insgesamt 313 wild lebende Wölfe verzeichnet. Im Vergleich zum Jahr 2021 wuchs der Wolfbestand um mehr als das Doppelte. Die Zahl der wild lebenden Wolfsrudel lag 2023 bei 35.

Foto: Lukas Schumacher

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