Die Erfolgsgeschichte «Einsiedler Herbschtfäscht» geht weiter
Martin «Dindl» Kälin gibt das «Einsiedler Herbschtfäscht», welches er dieses Jahr zum 20. und letzten Mal organisiert hat, in neue Hände ab. Die Zukunft des Kultanlasses ist gesichert.
Es war am Samstag, 29. Oktober 2005, als das erste Mal 330 freudige Teilnehmer den Weg des Einsiedler Herbschtfäschts unter die Füsse nahmen. Mit dabei die kultigen Umhängetaschen und die Herbschtfäschtgläser. Der Anlass wurde von Walter Schönbächler, Martin Kälin und Jeronimo Barahona initiiert. Die Idee dazu hatte Walter Schönbächler. Als Vorbild diente das Wii-Grill-Fäscht im Heidadorf Visperterminen. Um für die Einsiedler Variante der kulinarischen Wanderung aus dem Wallis Teilnehmer aus der ganzen Schweiz zu gewinnen, mach-te «Dindl» clever Werbung. Beim Walliser Anlass mit Startort Visp waren alle Adressen der Teilnehmer öffentlich sichtbar. Martin Kälin fotografierte die ersten drei Jahre alle ab und verschickte Einladungen zum Einsiedler Herbschtfäscht. Zudem legte er die Flyer, welche gleichzeitig als Anmeldezettel dienten, an jeder «Hundsverlocheten» auf. Sogar an Bikerennen im Schwarzwald, Deutschland. Die Teilnahme von Promis sowie Mund-zu-Mund-Propaganda trugen weiter zum grossen Erfolg bei.
Der Anlass wurde zum Selbstläufer Nur fünf Jahre nach der ersten Ausführung knackte der Anlass 2010 die 1000er-Marke. Das Rekordjahr war 2017 mit 1625 Teilnehmern. Es war die letzte Austragung mit dem alten Anmeldesystem. Ab 2018 wurde ein Online-Buchungssystem eingeführt und die Teilnehmerzahl auf 1500 begrenzt. Seitdem war das Einsiedler Herbschtfäscht immer ausgebucht. 2020 und 2021 mussten die Veranstaltungen aber coronabedingt kurzfristig abgesagt werden. Der Aufwand der beiden Absagen war immens, 2450 Gutschein-Codes wurden versandt, die weiteren Anmeldungen zurückbezahlt. Werbung braucht es so gut wie keine mehr. Die Plätze sind weit im Voraus des Anlasses grösstenteils belegt. Doch nicht nur in Hinsicht auf die Teilnehmer ist der Anlass ein Selbstläufer. Martin Kälin schwärmt und ist dankbar über die grosse Treue aller lokalen Partner und Helfer. Auch hier könne man von einem Selbstläufer sprechen. Alle Beteiligten hielten dem Anlass über knapp zwanzig Jahre die Treue. Über die letzten Jahre sei viel geschehen, und es habe sich auch einiges geändert. Die Besucherinnen und Besucher des Festes kamen zu 40 Prozent von auswärts, sogar vom Ausland nach Einsiedeln. Aus der ganzen Schweiz sind jedes Jahr Teilnehmer vertreten. Zurückblickend sieht Martin Kälin eigentlich nur Positives. Doch etwas ärgert ihn doch, und sei auch ein Grund, weshalb er jetzt nach 19 Jahren aufhört: Das Bewilligungsverfahren des Bezirks Einsiedeln. Zu Beginn war alles ganz einfach und unkompliziert. Heutzutage ist es schwierig und aufwendig, die Vorschriften in einem normalen Preisrahmen zu erfüllen.
Motivierte Nachfolger Zum Glück hat Martin Kälin motivierte Nachfolger gefunden: Die Brüder Peter und Stefan Schuler sowie Ruedi Lustenberger sind die neuen Organisatoren des Einsiedler Herbschtfäschts. Die Schuler-Brüder aus Schindellegi betreiben die Bar- und Zeltvermietung. ch AG. Ruedi Lustenberger arbeitet schon lange mit ihnen zusammen und vermietet Heizungen für eben solche Festzelte. Die drei kamen so miteinander ins Gespräch und waren einer Meinung, dass das Herbschtfäscht weiterleben soll. Ruedi Lustenberger ist seit vielen Jahren ein treuer Helfer des Anlasses und die beiden Schuler- Brüder seit vielen Jahren treue Besucher. Dank ihrer Zeltvermietung und viel Erfahrung in der Organisation von Anlässen wie zum Beispiel des Höfner Bezirksumzuges oder der Rock-Night in Feusisberg sind sie für diese Herausforderung bestens gewappnet.
Neue Route Was genau nächstes Jahr alles neu sein wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar. Sicher ist: Das Herbschtfäscht bleibt in Einsiedeln und wird eine neue Route erhalten. Die genauen Infos folgen Anfang 2025, die Anmeldung beginnt am 1. Mai 2025.
Fotos: zvg