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Einsiedeln First› versus Asylwesen»

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« ‹ Einsiedeln First› versus Asylwesen»

Am 24. November stehen wir in Einsiedeln vor einer wichtigen Entscheidung bei der Abstimmung um die Sachvorlage zum alten Schulhaus Trachs- lau: Stimmen wir einer teuren und kurzsichtigen Lösung zu oder setzen wir mit einem klaren Nein ein Zeichen für unseren Bezirk und die Zukunft? Seit Jahren sehen wir, wie die Asyl- und Flüchtlingspolitik des Bundes die Gemeinden überlastet. Einsiedeln darf diese Last nicht weiter tragen.

Ein Nein ist dringend nötig, um Druck auf den Kanton und den Bund auszuüben. Diese Entscheidung betrifft uns alle. Die Kosten im Asylwesen steigen ständig – und sobald die Asylsuchenden aus ihrem Status fallen, fallen sie in die Sozialhilfe und belasten unseren Bezirk zusätzlich. Wir müssen die wachsenden finanziellen Lasten ernst nehmen. Die geplante Umnutzung des Schul-hauses Trachs- lau löst dieses Problem nicht. Im Gegenteil: Sie schafft neue Herausforderungen und blockiert unter anderem dringend benötigten Wohnraum für unsere eigenen Bürger.

Es ist an der Zeit, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, unter dem Motto «Einsiedeln First». Ein Ja zur Vorlage bedeutet, dass wir weiter in ineffiziente Notlösungen investieren und die Probleme in die Zukunft verschieben. Ein Nein hingegen gibt uns die Chance, den Druck auf Kanton und Bund zu erhöhen, damit endlich langfristige und tragfähige Lösungen gefunden werden. Nur so können wir unseren Bezirk entlasten – und nur so.

Am 24. November haben wir die Möglichkeit, klar zu sagen: So geht es nicht weiter. Ein Ja mag kurzfristig bequem erscheinen, aber es löst keines unserer grundlegenden Probleme. Stattdessen bedeutet es höhere Kosten und verschärfte Wohnraumnot für uns in Einsiedeln. Es braucht jetzt Entschlossenheit und Mut, die Verantwortlichen dazu zu zwingen, tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Mit einem Nein setzen wir ein starkes Signal: Wir fordern so nachhaltige und bezahlbare Entscheidungen, die unseren Bezirk langfristig schützen.

Manuel Kälin (Trachslau)

Unsere Krankenkassenprämien steigen in horrendem Tempo. Ein Grund dafür sind Fehlanreize bei der Finanzierung im Gesundheitswesen. Heute werden ambulante Behandlungen zu hundert Prozent durch die Krankenversicherung (also durch unsere Prämien) finanziert, stationäre Behandlungen zu 45 Prozent durch Prämien und 55 Prozent durch den Kanton und in der Pflege 54 Prozent durch Prämien und 46 Prozent durch den Kanton. Alles klar? Nein? Kein Wunder. Denn komplizierter geht es kaum.

Was aber klar ist: Für die Krankenkassen kommt es oftmals günstiger, eine teure stationäre Behandlung (mit Übernachtung) durchführen zu lassen als eine ambulante Behandlung (ohne Übernachtung). Grund: Bei der stationären Behandlung zahlt der Kanton mit, bei der ambulanten Behandlung nicht.

Bei einem Ja am 24. November zur einheitlichen Finanzierung im Gesundheitswesen (EFAS) ändert sich das. Egal ob stationär, ambulant oder Pflege: Rund drei Viertel übernimmt die Krankenkasse, rund ein Viertel der Kanton. Somit treten bei einem Ja die eigenen finanziellen Interessen der Krankenkassen und Kantone in den Hintergrund, da bei jeder Behandlung der Kostenteiler zwischen Kanton und Krankenkasse gleich bleibt. Damit ziehen alle am gleichen Strick. Das kommt uns allen zugute und wirkt dem Prämienhammer entgegen.

Reto Keller, FDP-Kantonsrat (Trachslau)

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