Die Stützpunktfeuerwehr hautnah im Einsatz erlebt – Heute lesen, was morgen im EA steht.
Am Samstag wurde die alljährliche Hauptübung der Stützpunktfeuerwehr Einsiedeln als öffentliche Übung abgehalten. Die Einsiedler Bevölkerung erhielt so Gelegenheit, sich ein Bild über die Einsatzfähigkeit zu verschaffen.
von René Hensler
Ansonsten finden die Mannschaftsübungen der Einsiedler Stützpunktfeuerwehr jeweils am Abend statt. Beginn ist üblicherweise um 19.30 Uhr und endet um 22 Uhr. Die Hauptübung 2024 vom Samstagnachmittag war ganz anders. Die Besammlung der gesamten Feuerwehr war kurz nach dem Mittag im Feuerwehrlokal an der Langrütistrasse. Zu jenem Zeitpunkt war die Übung rund um das Schulhausareal Brüel bereits vorbereitet und die Posten grösstenteils eingerichtet. Kurz nach 14 Uhr fuhren alle Feuerwehrfrauen und -männer mit dem bestehenden Fahrzeugpark auf dem Busparkplatz Brüel ein. Sogar das Grosi aus dem Jahr 1932 durfte sich dem Publikum präsentieren.
Strassenrettung und Chemieereignis
Nach einem kurzen «Daher» wurde die Mannschaft aufgeteilt. Es wurde darauf geachtet, dass in jeder Gruppe genügend Offiziere und Gruppenführer Platz fanden. Gleich zu Beginn galt es, eine verletzte Person aus einem Fahrzeug zu bergen. Das Szenario sah vor, dass zwei Fahrzeuge ineinander gekracht waren. Mittels schwerem Werkzeug wurde der eingeklemmte Beifahrer behutsam befreit. Zeitgleich wurde beim Eisfeld des Eisparks ein Chemieereignis bewältigt. Beim dortigen Posten wurde das Löschunterstützungsfahrzeug LUF als Kühlung eines Anhängers eingesetzt. Nebenbei wurde der sich daneben befindende Baum gleich noch etwas von seinem Blätterwerk befreit. Zwischen dem Schulhaus und der Turnhalle galt es, eine unter einem Hubstabler eingeklemmte Person mittels Hebekissen schonend zu befreien. Erstaunlich, was mit Luftkissen und komprimierter Luft alles möglich ist.
Im steilen Gelände vom Brüel- runter zum Furrenschulhaus musste alsdann eine Person gerettet werden. Ein Ersteinsatzsamariter seilte sich zwecks Betreuung zuerst ab. Die zweite Person, ein Feuerwehrmann, folgte mit der Rettungswanne. Mit dieser wurde die Puppe, welche den Verletzten simulierte, rauf auf den Parkplatz gezogen. Dies geschah alles mit Muskelkraft notabene.
Bei zwei kleineren Posten war ebenfalls Muskelkraft beziehungsweise auch Geschicklichkeit gefragt. Beim korrekten Anwenden der Herzdruckmassage konnten viele ansonsten vergessene Muskeln genutzt werden. Beim Posten nebenan wurde es laut. Mittels Kettensäge wurde ein Baumstamm zersägt. Die Stichsäge kam am selben Posten zur Anwendung, um eine Wand aufzusägen. Mit Gefühl galt es dann, Ringe von künstlichen Fingern zu entfernen. Hier konnten die verschiedenen Möglichkeiten ausprobiert werden. Neben dem Aufsägen, dem Einschmieren mit Vaseline kam auch ein Faden zur Entfernung zum Zug.
Rettungen aus der Tiefe und der Höhe
Mit der Autodrehleiter ADL wurde auf der Baustelle des Einsiedlerhofes eine Tiefenrettung ausgeführt. Ebenfalls wurde die ADL dazu verwendet, eine verletzte Person aus den oberen Stockwerken des Schulhauses Brüel zu transportieren. Dass dies auch ohne ADL geht, bewiesen die Feuerwehrleute mittels Schiebeleiter auf der Rückseite des Schulhauses. Hier wurde eine steigunsichere Person die Schiebeleiter hinunter begleitet.
Schon fast als krönender Abschluss wurde auch ein Fahrzeug angezündet. Nicht ein echtes, sondern ein speziell dafür vorgesehenes Modell. Das Feuer und der Rauch zogen die Blicke der Anwesenden sofort auf sich. Manche kamen dem Ereignis auch etwas zu nahe. Kaum startete das Löschen, wurde der notwendige Abstand blitzartig wieder hergestellt. Es wollte ja niemand nass werden. Kurz vor 16 Uhr konnte Kommandant Marcel Zehnder den Übungsabbruch befehlen und die Aufräumarbeiten wurden in Angriff genommen. Die Nachbesprechung der Übung fand dann wieder im Feuerwehrlokal statt.