Frauenfrage liegt bei den Bischöfen
KOMMENTAR
«Wir nehmen Junge und Frau-en mit auf dem synodalen Weg», sagte Bischof Joseph Maria Bonnemain vor drei Jahren an einem Treffen in Einsiedeln, das die Initialzündung zum synodalen Prozess im Bistum Chur geben sollte, der schliesslich in die Bischofssynode mündete.
Die Weltsynode ist nun am Sonntag in Rom zu Ende gegangen: Sie hat frischen Wind in den Vatikan getragen – wie von Papst Franziskus gewünscht. An der grossen Versammlung der katholischen Kirche waren erstmals Laien – unter ihnen auch Frauen – mit einem Rede- und Stimmrecht beteiligt. «Es gibt keine Gründe, die Frauen daran hindern, eine Führungsrolle in der Kirche zu übernehmen. Was vom Heiligen Geist kommt, kann nicht aufgehalten werden», heisst es bezeichnend im Schlussdokument der Konferenz.
Der Zugang von Frauen zum Diakonat bleibt derweil of-fen: Es stellt sich die Frage, ob der Beschluss, die Frauenfrage weiter zu diskutieren, ausreicht, um die Frauen von einem Kirchenaustritt abzuhalten. Immerhin gibt es in der Schweiz ein Mitspracherecht, das die Einbeziehung der Frau-en ermöglichen könnte: Wie viele konkrete Reformen aus der Synode hervorgehen, liegt schliesslich nicht mehr allein an Rom, sondern auch an der Schweizer Bischofskonferenz.