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Sie stehen engagiert für ihr Fach ein

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Die Einsiedler Lehrerin Heidi Reichmuth war zum letzten Mal am Ruder

Bevor die von einem Thema dominierte GV des Vereins Textiles Gestalten und Wirtschaft, Arbeit, Haushalt Kanton Schwyz (LTGWAH/SZ) startete, waren die Teilnehmerinnen zu Besuch in der Traditionsbäckerei Goldapfel.

mm. Einhellig der Meinung waren die an der Generalversammlung teilnehmenden Lehrerinnen des Vereins Textiles Gestalten und Wirtschaft, Arbeit, Haushalt Kanton Schwyz, dass das vorangegangene Rahmenprogramm ein rundum bereichernder Anlass gewesen war. Der ehemalige Besitzer der ältesten und heute noch einzigen Einsiedler Schafbockbäckerei, Kari Oechslin, dessen Geschäft «Goldapfel » erfreulicherweise von seinen Söhnen weitergeführt wird, begeisterte die Besucherinnen mit seiner Führung durch den noch grösstenteils originalen Laden aus dem 19. Jahrhundert und das interessante Museum aus einer völlig anderen Zeit.

Mit seiner für alle spürbaren Leidenschaft für die traditionellen Einsiedler Pilgergebäcke und deren Geschichte und für sein Geburtshaus, aber auch mit seinem unglaublich breiten Hintergrundwissen in verschiedensten Bereichen, vom Kloster und seinem geliebten Einsiedeln und dessen Persönlichkeiten der letzten Jahrhunderte über die Kultur bis hin zur regionalen Politik zog er die Zuhörerinnen in den Bann. Besonders erfrischend waren auch sein Talent zum spannenden Erzählen und sein Humor, welcher bei vielen seiner amüsanten Episoden aufblitzte und die Lehrerinnen immer wieder zum Lachen brachte.

Nebst der geballten Ladung an Informationen, den zahlreichen Gerätschaften, Maschinen, Objekten, Fotos und Porträts, alten Holz-Model für die Lebkuchenverzierung, dem knarrenden Holzboden oder dem blauen Raum mit seinem vielfältigen Interieur gab es zur Erholung zwei Filme, wobei «Ein fast perfekter Plan» des bekannten Schweizer Regisseurs Michael Steiner besonders zum Schmunzeln anregte. Und dass zum Schluss alle leckere Schafböcke, Stangen-Chräpfli, Rosoli und Meginrat degustieren durften, war ein weiterer Höhepunkt dieses Starts in den Abend. Schüler haben Recht auf gut ausgebildete Lehrpersonen Diese etwas ungewöhnliche Vorspeise wurde anschliessend mit einem ebenfalls bestens mundenden Nachtessen aus der Küche des Hotels Drei Könige abgerundet, bevor zur eigentlichen GV übergegangen wurde. Die Einsiedler Präsidentin Heidi Reichmuth konnte zügig die ersten Traktanden abhaken und ihren Jahresbericht vorstellen, bis zu dem Punkt, als es um die Ausbildung der TTG- und WAH-Lehrpersonen an den pädagogischen Hochschulen ging.

Dass den anwesenden Lehrerinnen ihre Fächer sehr am Herzen liegen und sie mit den aktuell dafür angebotenen, modulartigen, sehr kurzen Sequenzen an Ausbildung nicht zufrieden sind, zeigten ihre engagierten Voten bei der intensiven Diskussion zu diesem Thema. So fehlen bei frisch von der PH kommenden Lehrpersonen oftmals diverse unabdingbare Fertigkeiten und Fähigkeiten wie beispielsweise das Beherrschen der verschiedenen Grundtechniken in der TTG oder die korrekte Bedienung der Nähmaschinen.

Die Vorstandspersonen setzen sich aber bei den entsprechenden Stellen im Kanton ein, führen Gespräche mit den Verantwortlichen und bieten Hand, um dank ihrer Erfahrung gemeinsam Ideen und Lösungsmöglichkeiten anzugehen. Ja, sie würden sich gar eine Plattform mit Holprinzip wünschen, auf der sich ältere Lehrerinnen zur Verfügung stellen würden, ihren frischgebackenen Kolleginnen ihr Wissen und ihr Können weiterzugeben.

Es geht erfreulicherweise weiter Ein weiterer Beweis für die Liebe zu ihrer Tätigkeit als TTG- oder/ und WAH-Lehrperson zum Wohle des Nachwuchses, welcher diese Fächer übrigens meistens sehr gerne besucht, zeigte die Bereitschaft der Mitglieder, den Verein aktiv weiterzuführen. Nachdem nämlich die Aktuarin Annemarie Frey infolge Wegzugs in den Kanton Zürich nach vier Jahren Tätigkeit und die Präsidentin Heidi Reichmuth, während zwölf Jahren im Vorstand, davon fünf als dessen Präsidentin, unter herzlicher Verdankung ihrer grossen Arbeit, zurücktraten, stellten sich gar drei neue Mitglieder zur Verfügung, in der Vereinsführung mitzuwirken. Und aus der Versammlung wurde sogar ganz spontan die Einsiedlerin Ursi Roth mit Applaus als zweite Rechnungsprüferin gewählt.

So darf denn der Satz, den die abtretende Präsidentin in ihrem Jahresbericht erwähnte, gar als eine Art Motto über diese GV, aber auch über die Zukunft des Vereins LTGWAH/SZ gestellt werden: «Langweilig wird es nie!»

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